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Chronik des HRZ
1963 - 2012

Zeittafel

 Stand: 25.04.21 Uni Marburg / HRZ

Die Chronik des Hochschulrechenzentrums (HRZ) der Philipps-Universität Marburg ist in Form einer Zeittafel dargestellt. Dabei werden nur wesentliche Ereignisse berücksichtigt und diese sind als Ereignisse innerhalb und außerhalb des HRZ einander gegenübergestellt. Die aufgeführten Ereignisse im HRZ sollen seine gesamte Entwicklung widerspiegeln, von der Organisation und Struktur über die Hardware-Ausstattung und das Software-Angebot bis hin zum ständigen Wandel bei den Aufgaben und Diensten. Die IT-Versorgung der Fachbereiche und sonstigen Bereiche der Universität sind unter Ereignisse außerhalb aufgeführt, aber auch Aktivitäten im Land sowie Ereignisse, welche die Informationstechnologie (IT) ganz allgemein oder das HRZ speziell betreffen. Details zu den Ereignissen sind den "Links" folgend in den digital vorliegenden Quellen zu finden (einige dieser Quellen sind jedoch nur intern, d.h. nur im Hochschulnetz der Universität sichtbar). Alle zitierten Quellen sind im Dokument Quellen aufgeführt; dabei geht es nicht ohne die Verwendung der gebräuchlichen Abkürzungen.

Rechner sind in Betrieb genommen und stillgelegt worden, Techniken und Methoden sind eingeführt und aufgegeben worden. Das zeigt sich in der Chronik des HRZ, in der Begriffe wie Lochkarten, Magnetbänder, Wechselplatten, Betriebssysteme, Programmiersprachen, Anwendungen, Netztechniken, Dienste etc. erstmals auftauchen und schließlich als verabschiedet gekennzeichnet werden. Die ersten zwanzig Jahre von 1963 bis 1983 waren noch relativ beschaulich, weil jeweils nur ein Zentralrechner zu betreuen war. Anschließend waren es mehrere Rechner, hinzu kamen Workstations, PCs sowie viele neue Anwendungen, und alles war untereinander zu vernetzen, so dass ein ständiger Wandel einsetzte, der sich immer mehr beschleunigte. Entsprechend haben sich die Benutzerzahlen entwickelt; zählte das HRZ Ende 1992 immer noch kaum mehr als 1.000 Benutzer, so waren es Ende 1998 bereits mehr als 10.000.

Diagramme: Einen Überblick über den gesamten Zeitraum 1963 - 2006 sollen nachfolgende Diagramme vermitteln. Anzahlen geben, wie in Jahresberichten üblich, den Stand zum jeweiligen Jahresende an. Rechner, Netze, Internet- und Telefonanschlüsse kosten Geld, da waren einerseits Investitionsmittel für Beschaffungen und andererseits Sachmittel für den Betrieb erforderlich. Größere Beschaffungen unter Beteiligung von Bund und Land waren grundsätzlich zu beantragen, die Bewilligungen erforderten die Begutachtung durch die DFG, s. Quellen.

  Baustellensymbol Es gibt noch einiges an Quellen aufzuarbeiten sowie Bilder und Dokumente digitalisiert bereitzustellen. Schließlich gilt es, widersprüchliche Angaben (insb. Zeitangaben) in den Quellen bzw. Internet-Dokumenten aufzulösen.

In der Zeittafel sind unter den Jahreszahlen der Spalte 1 Auszüge aus Jahresberichten zu finden, die Bilder in den Spalten 2 und 3 sind anklickbar. Als Inbetriebnahmedatum von Rechnern, Diensten etc. ist immer das Datum der Inbetriebnahme für Benutzer angegeben (Installationen, Tests, Abnahmen etc. sind vorangegangen). Konfigurationen geben z.T. den Endausbau wieder, inkl. aller Erweiterungen. Die Begriffe Zentralrechner, Universalrechner und Mainframe werden synonym verwendet.


Zeittafel
Chronik des HRZ Uni Marburg
Jahr Ereignisse im HRZ Ereignisse außerhalb
vor
1963
An der Uni Marburg setzt der Senat am 30.06.58 einen Senatsausschuss für Planung und Beschaffung eines Rechners an der Universität ein. Am 25.03.1961 beantragt die Uni bei der DFG die Beschaffung einer lochkartengesteuerten IBM 1620. Im Winter 1961/62 finden in Marburg Überlegungen statt, den Antrag zurückzuziehen und die Beschaffung einer Electrologica X1 zu beantragen; ob diese Überlegungen durchgeführt wurden, ist nicht bekannt. Die Haltung der DFG, mit Rechnerbeschaffungen gleichzeitig die deutsche Industrie zu fördern, scheint in Marburg nicht hinreichend bekannt gewesen zu sein. Gemäß DFG-Bericht Rechner an deutschen Hochschulen von 1966 gibt es unter den insgesamt 102 Anlagen lediglich 3 IBM 1620 und 3 Electrologica X1 Förderung von Universitäten bei der Entwicklung von Rechnern, später bei deren Beschaffung durch die DFG, d.h. deren Kommission für Rechenanlagen (KfR), gegründet 1952. Gründung erster Rechenzentren an Universitäten (z.B. 1957 an der TH München).

Entwicklung der Programmiersprache Fortran (Formula Translator) bei IBM in den Jahren 1953 - 1957, der Programmiersprache Algol (Algorithmic Language) unter der Führung wiss. Gesellschaften (ACM, GAMM) in den Jahren 1958 - 1963.

An der Uni Münster beginnen 1954 die Bemühungen zwecks Beschaffung einer elektronischen Rechenanlage. Zu dieser Zeit gibt es nur eine Rechenstelle im Bundesgebiet, und zwar eine selbstgebaute Maschine beim Max-Planck-Institut für Physik in Göttingen. 1956 fällt in Münster die Entscheidung zugunsten der mit Lochstreifen gesteuerten Rechenanlage Zuse Z22 (Röhrengeneration); die Lieferung erfolgt im Nov. 1958, die Rechenstelle entsteht im Institut für Angewandte Physik. Es handelt sich um eine der 10 Maschinen, die die DFG, ohne dass es einen Prototyp gab, bei der Fa. Zuse in Auftrag gegeben hatte. In 1962 wird die Z22 durch eine Z23 (Transistorgeneration) abgelöst. Diesen Ereignissen ist eine ausführliche Erinnerung in 2012 gewidmet.

Gründung des Deutschen Rechenzentrums in Darmstadt am 03.10.61. Es soll Großrechner betreiben, die von allen Wissenschaftlern in der Bundesrepublik genutzt werden können. Die offizielle Einweihung (nach Fertigstellung des Gebäudes) folgt am 12.06.63.

Grundsätze HRZ: Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.10.62 für die Errichtung und den Betrieb von Hochschulrechenzentren (in Hessen wahrscheinlich nicht in Kraft gesetzt; s. 1975).

1963 Foto Z22 Als erster Zentralrechner der Uni Marburg wird am 12.06.63 eine gebrauchte Zuse Z22/10 in Betrieb genommen (Betrieb bis 1969), und zwar im Keller des damaligen Mathematischen Instituts (im Alten Amtsgericht, Universitätsstraße 24). Die Z22 ist ein Rechner der Röhrengeneration. Sie ist eine Leihgabe der DFG und war seit Herbst 1958 am Institut für Angewandte Physik der Uni Münster betrieben worden.

Das anfängliche Personal für den Betrieb des Rechners besteht aus einem Mathematiker, einem Techniker und einer Schreibkraft.

Die Z22 arbeitet im offenen Betrieb, d.h. die Benutzer müssen ihre Anwendungen nicht nur selbst programmieren, sondern den Rechner bei der Programmausführung auch bedienen. Programmiersprachen sind Freiburger Code (so heißt die Assembler-Sprache) und Algol. Programme und Daten müssen für den Einzelprogrammbetrieb auf (5-Kanal-) Lochstreifen vorliegen und über einen Lochstreifenleser eingegeben werden; die Ausgaben erfolgen auf einem Fernschreiber inkl. Lochstreifenstanzer, d.h. sie können zugleich auf Lochstreifen gestanzt werden.
Gründung des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) am 01.01.63 (durch Fusion zweier älterer Organisationen), das sich u.a.um Standardisierungen im IT-Bereich kümmert.

Die Fa. Zuse veranstaltet im März 1963 an der Uni Marburg einen ersten Programmierkurs.

Juni 1963 - in diese Zeit fällt der Besuch John F. Kennedys in Deutschland mit dem berühmten Ausspruch: "Ich bin ein Berliner" (26.06.63).

Konrad Zuse hat die Fa. Zuse 1949 gegründet, 1957 war der Firmensitz von Neukirchen bei Hünfeld nach Hersfeld verlegt worden. Anfang 1967 wird die Firma von Siemens übernommen.

Insgesamt sollen 55 Exemplare der Zuse Z22 ausgeliefert worden sein. Die Z22 ist in mehreren Museen zu besichtigen, darunter im Deutschen Museum in München. An der FH Karlsruhe ist noch in 2002 eine Z22 gelaufen.
1964 Übernahme der Bezeichnung Zentrale Rechenanlage (ZRA); die ZRA wird von einem Professor im Nebenamt geleitet, s. Leitung und Abteilungen.

Betrieb der Z22 ca. 8h/Tag, Nachtbetrieb in Ausnahmefällen (für erfahrene Benutzer mit hohem Rechenzeitbedarf). Es treten sehr viele Störungen auf, im August 1964 muss der Trommelspeicher ersetzt werden. Es wird ein Kundendienst-Sonderabkommen mit der Fa. Zuse abgeschlossen. Als Lehre werden von der ZRA u.a. Kurse zum Freiburger Code und zu Algol durchgeführt.

46 Benutzer aus 16 Instituten nutzen die Z22 in 1964 für ca. 65 Aufgabenstellungen. Die Nutzung erfolgt überwiegend durch Programme im Freiburger Code (> 90 %), der Rest in Algol.

Beschaffung zweier weiterer Programmierfernschreiber: Programme werden auf diesen Fernschreibern erstellt; dabei wird der Programmtext protokolliert (auf Rollenpapier) und gleichzeitig als (5-Kanal-) Lochstreifen gestanzt. Das Arbeiten mit Lochstreifen ist umständlich: Für jede noch so kleine Änderung muss der Lochstreifen bis zur geplanten Änderungsstelle dupliziert werden; dort kann dann die Änderung erfolgen und anschließend der Streifen weiter dupliziert werden (geklebte Lochstreifen bereiten den Lochstreifenlesern i.a. Probleme).
Universitäten in Hessen gehören (bis 1984) zum Zuständigkeitsbereich des Hessischen Kultusministeriums (HKM).

Im Mineralogischen Institut der Uni Marburg wird eine Zuse Z25 installiert. Durch größere Rechenzeiten auf der Z22 der ZRA war das Institut nicht aufgefallen.

Zu Zuse-Rechnern existieren im Web sehr viele Dokumente. Die Angaben zu deren technischen Eigenschaften sind allerdings so widersprüchlich, dass ein Leistungsvergleich der Z22 und Z25 kaum möglich ist.

An der TH Darmstadt war in den 50er Jahren ein eigener Rechner entwickelt worden, bezeichnet als DERA (Därmstädter Elektronischer Rechen-Automat). Ab 1964 gibt es dort eine IBM 7040 inkl. Vorrechner IBM 1401.

Die Uni Marburg stellt am 25.11.64 bei der DFG einen Antrag auf Gewährung eines TR4.
1965 Einsatz einer schnelleren Lochstreifen-Ein/Ausgabe an der Z22 ab Mai 1965.

Beschaffung zweier Lochkartenlocher und einer Sortiermaschine: Programmerstellung auf Lochkarten bringt eine deutliche Verbesserung, weil für Änderungen nur einige Karten neu gelocht und an den richtigen Stellen im Kartenstapel einsortiert werden müssen. Problematisch ist nun die Reihenfolge der Karten, wehe ein Stapel (u.U. aus mehreren Tausend Karten bestehend) fällt hin. Die Rettung ist eine Nummerierung der Karten in den Spalten 73 - 80, für den Programmtext sind die Spalten 1 - 72 reserviert; dann kann der Stapel mittels Sortiermaschine wieder in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Die Anfangs-Nummerierung erfolgt üblicherweise in Zehner- oder Hunderter-Schritten, damit später Karten einsortiert werden können.

Benutzer aus 20 Instituten nutzen die Z22 in 1965 für 96 Aufgabenstellungen. Dabei überwiegt nun die Nutzung in Algol (53%) gegenüber derjenigen im Freiburger Code (47%).
DFG-Protokoll: (Erste) RZ-Leiter-Sitzung am 11.10.65 in Bonn-Bad Godesberg.

Naturwissenschaftliche Institute der Uni Marburg rechnen auf der IBM 7090 des Deutschen Rechenzentrums in Darmstadt. Dieses System war 1963 von der DFG beschafft worden, nachdem IBM zunächst einen Rechner einige Zeit lang unentgeltlich bereitgestellt hatte.
1966 Foto TR4 Inbetriebnahme Zentralrechner TR4 der Fa. Telefunken am 21.04.66 (Betrieb bis 1975) in angemieteten Räumen einer ehemaligen Fabrik (Hessische Schraubenfabrik, Neue Kasseler Straße 4). Der TR4 gehört der Transistorgeneration an, die Register-Bits sind an der Vorderseite der Zentraleinheit (mit Rechenwerk und Befehlswerk) mittels Glimmlampen sichtbar, die Rückseite zeigt ihre aufwendige Verdrahtung. Der TR4 ist ebenfalls eine Leihgabe der DFG, die durch eine Sachbeihilfe bewilligt wurde.

Der TR4 arbeitet im geschlossenen Betrieb, d.h. die Benutzer brauchen den Rechner nicht zu bedienen. Sie geben ihre Programme und Daten ab und erhalten Ergebnisse zurück, bedient wird der Rechner von Operateuren (Mitarbeiter aus unterschiedlichen Berufen, angelernt von der ZRA). Das Personal der ZRA umfasst insgesamt 11 Mitarbeiter.

Der TR4 hat ein Betriebssystem (noch ohne eigenständigen Namen), das von Telefunken in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften entwickelt wurde. Einzige Betriebsart ist Stapelbetrieb (Batch-Betrieb): Die Lochkartenstapel der Benutzer - bezeichnet als Abschnitte - werden nacheinander auf die Rutsche des Lochkartenlesers gelegt, von da gelesen und verarbeitet. Ergebnisse werden auf dem Schnelldrucker (nur Großbuchstaben) ausgegeben, pro Abschnitt wird eine Lochkarte mit Statistikdaten für die Nutzungsstatistik auf dem Lochkartenstanzer gestanzt. Ein Abschnitt besteht i.d.R. aus hellen Lochkarten für Programme und Daten sowie aus farbigen Steuerkarten; letztere bewirken u.a. den Start ausführbarer Programme, wie z.B. eines Compilers, Laders oder des Benutzerprogramms, d.h. sie steuern die Verarbeitung der Abschnitte.

Das Betriebssystem ist ein Bandbetriebssystem, d.h. das System selbst, Compiler, Lader etc. liegen auf Magnetband vor und werden von dort für die Verarbeitung eingelesen; auch Programme und Daten der Benutzer können auf Magnetband gespeichert werden, sei es temporär oder permanent. Programmiersprachen sind Algol, Fortran (ab Aug. 1966) und TEXAS (Assembler); zu Algol und Fortran gibt es Unterprogrammbibliotheken (mit Unterprogrammen z.B. zu numerischen und statistischen Verfahren).

Betrieb des TR4 durch Operateure, zunächst ca. 8 h/Tag. Benutzer müssen für die Nutzung des TR4 in die ZRA kommen, dort stehen ihnen Benutzerräume und Lochkartenlocher zur Verfügung. Lehre wird von der ZRA zunächst nur zu Algol und TEXAS angeboten. Die anfängliche Nutzung des TR4 erfolgt überwiegend durch Algol-Programme (85 %); in 1966 werden 103 Aufgabenstellungen aus 22 Instituten bearbeitet.
Telefunken ist 1903 als gemeinsames Unternehmen für Funk- und Nachrichtentechnik von den Firmen AEG und Siemens&Halske gegründet worden. Ab Mitte der 50er Jahre wurde bei Telefunken an der Entwicklung von Rechnern gearbeitet, darunter am Großrechner TR4. Die erste Auslieferung eines TR4 erfolgte 1962 an die Uni Hamburg. In 1963 ging an der Uni Stuttgart ein TR4 in Betrieb, in 1964 im LRZ München. In 1967 erfolgt die Fusion mit der Muttergesellschaft AEG zur Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft AEG-TELEFUNKEN.

Insgesamt sollen 36 TR4 ausgeliefert und betrieben worden sein, darunter auch an Universitäten in den Niederlanden. Ein Exemplar ist im Deutschen Museum in München zu besichtigen. Dort sind auch die im LRZ München verbliebenen TR4-Dokumentationen deponiert worden.

DFG-Bericht Rechner an deutschen Hochschulen, Stand 01.06.66: Aufgelistet werden insgesamt 102 Anlagen, verteilt über 41 Rechenzentren und 59 Institute. Spitzenreiter ist die Fa. Zuse mit 36 Anlagen Z22, Z23 bzw.Z25. Es folgen Eurocomp mit 14 Rechnern, IBM mit 13, Siemens mit 7, Electrologica mit 6 und CDC mit 5; die verbleibenden 21 Rechner - darunter 4 Telefunken TR4 (in Hamburg, Marburg, München, Stuttgart) und 3 Eigenentwicklungen - stammen von 9 Firmen.

An der Uni Marburg gibt es in der Physik eine CII C90-40 und in der Physiologie eine DEC PDP-8. Die Erfassung aller Rechner außerhalb des Rechenzentrums wird von den Betreibern i.a. erfolgreich boykottiert.

1966 ist das Jahr, in dem im Bund erstmals eine Große Koalition zustande kommt (Kiesinger / Brandt, am 01.12.66).
1967 Die Benutzungs- und Gebührenordnung vom 24.01.67 regelt in Verbindung mit der Betriebsordnung TR4 bzw. der Betriebsordnung Z22 die Benutzerverwaltung: Die Nutzung eines Rechners zur Durchführung eines Projekts muss beantragt werden. Verantwortlich für das Projekt muss i.a. ein Hochschullehrer sein (auch als Betreuer bezeichnet). Benutzer kann z.B. ein Student, Doktorand, Mitarbeiter oder der Hochschullehrer selbst sein. Je nach Projektträger (Hochschule, DFG, fremde Hochschule, etc.) können Entgelte in Rechnung gestellt werden.

Herausgabe von Mitteilungen an die Benutzer ab 20.11.67. Betrieb des TR4 bis zu 14 h/Tag. Ab 1967 veranstaltet die ZRA auch Lehre zu Fortran. Nutzung des TR4 überwiegend durch Algol- und Fortranprogramme (66 % bzw. 28 %); insgesamt werden 169 Benutzer-Projekte (Aufgabenstellungen) aus 36 Instituten bearbeitet.
Die Benutzungs- und Gebührenordnung wird am 24.01.67 vom Hessischen Kultusminister genehmigt. Gemäß dieser Ordnung ist für die ZRA - eine interfakultative Einrichtung der Philipps-Universität Marburg - ein Senatsausschuss zuständig; er gibt die Richtlinien für die Arbeit der ZRA vor.

Das erste DV-Programm der Bundesregierung zur "Förderung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Datenverarbeitung" wird 1967 gestartet. Zwei nachfolgende Programme decken den Zeitraum bis 1979 ab, s. gesetzliche Grundlagen. Den Schwerpunkt bildet die industrielle Förderung; für Hochschulen gibt es das Programm zur Errichtung Regionaler Rechenzentren (kurz Regionalprogramm) und das Überregionale Forschungsprogramm Informatik (ÜRF).
1968 Foto Calcomp-Plotter Erstes graphisches Ausgabegerät der ZRA ist ein Calcomp-Plotter 563 am TR4 ab Okt. 1968. Der (Schritt-) Plotter erlaubt Strichzeichnungen mit einem Stift auf weißem Rollenpapier. Es können auch farbige Zeichnungen erstellt werden, indem der Anwender mit der Graphik-Software zunächst alle Linien zur Farbe 1, dann alle zur Farbe 2 usw. erzeugt und dazwischen den Operateur über die Konsole zum Stiftwechsel auffordert.

Die wiss. Mitarbeiter (Mathematiker, Physiker) der ZRA beraten und unterstützen die Benutzer bei der Entwicklung ihrer Programme, entwickeln aber auch selbst Unterprogramme zur Erweiterung der Programmbibliotheken (insb. numerische Routinen in TEXAS, zwecks Laufzeitoptimierung). Weil die Herstellerdokumentationen nicht gerade leicht verständlich sind, werden eigene Unterlagen erstellt, so z.B. zu den besonders komplizierten Modifizierbefehlen.
Gründung der Intel Corporation im Juli 1968.

Viel Klamauk von links und Gegenklamauk von rechts prägen 1968 das Bild von der "roten Uni" Marburg, das 25 Jahre später von der Oberhessischen Presse im OP REPORT 11 aufgearbeitet wird.

Auslieferung des ersten TR440 durch Fa. AEG-Telefunken an das Deutsche Rechenzentrum in Darmstadt Ende 1968; Software-Probleme verzögern die Abnahme bis Ende 1969. Es folgen Anlagen für die Universität Bochum und das LRZ München. Unter dem Stichwort 40 Jahre TR440 wird in 2008 an diese Zeiten und zugleich an den TR4 erinnert, s.Literatur.
1969 Foto Festplattenspeicher Erster Plattenspeicher der ZRA ab Okt. 1969 ist ein Festplattenspeicher am TR4. Die Bestellung war im Mai 1968 erfolgt; auf die Lieferung des "handgefertigten" Geräts musste lange gewartet werden, bei der Inbetriebnahme traten dann erhebliche Probleme auf. Die Anfangsausstattung umfasst 1 Modul mit 1.053 K Wörtern (ca. 6 MB); im Febr. 1973 kommen 2 weitere Module hinzu. Die Verarbeitung von Dateien mit Direktzugriff wird möglich.

Die Betriebszeit des TR4 beträgt in 1969 durchschnittlich 92 h/Woche. Der TR4 wird von 60 Instituten (z.T. aus anderen Unis) für insgesamt 270 Projekte genutzt. Dabei ist die Nutzung durch Fortran (mit 53,3 %) erstmals größer als durch Algol (35,6 %); die restliche Nutzung entfällt auf TEXAS (11,1 %).

Stilllegung der Z22 Ende 1969. Von ihrer Betriebszeit im Umfang von 8.879 Stunden konnten lediglich 5.962 Stunden (d.h. 67,2%) für Programmläufe genutzt werden. Abgabe der Z22 an ein Gymnasium in Marburg (Martin-Luther-Schule).
Ein Request for Comments (RFC) beschreibt technische oder organisatorische Aspekte zum Internet, ursprünglich zum ARPANET. Das erste Dokument RFC 1 stammt vom 07.04.69.

Hochschulbauförderungsgesetz (HBFG) vom 01.09.69: Bund und Land tragen beim Ausbau und Neubau von Hochschulen jeweils die Hälfte (bis Ende 2006). Nach Gesetzesänderungen vom 03.09.70 und 23.12.71 gilt dies auch bei der Beschaffung von Großgeräten für Ausbildung und Forschung, wenn deren Kosten 150 TDM übersteigen (§ 3 Nr. 4 HBFG). Erste Rechnerbeschaffungen gemäß HBFG kommen 1972 zustande.

Gründung der Gesellschaft für Informatik (GI) am 16.09.1969. Die Universität Karlsruhe bietet als erste deutsche Hochschule ab WS 1969/70 die Ausbildung zum Diplom-Informatiker an. Insgesamt 14 Hochschulen werden ab 1970 beim Aufbau der Informatik im ÜRF der DV-Programme der Bundesregierung gefördert (s.1967).

ARPANET, Vorläufer des Internet in den USA: Die erste Verbindung (über Telefonleitung mit Modems) kommt am 29.10.69 zwischen der University of California, Los Angeles und dem Stanford Research Institute, Menlo Park zustande. Im Dezember ist es durch Einbindung der University of Utah, Salt Lake City und der University of California, Santa Barbara zu einem 4-Knoten-Netzwerk angewachsen. Die ARPA (Advanced Research Projects Agency) organisiert Forschung im Auftrag des Department of Defense.
1970 Betrieb des TR4 unter dem Plattenbetriebssystem ab 05.01.70: Dieses simuliert auf dem Plattenspeicher 4 Magnetbänder (Systemband, Depotband und 2 Hilfsbänder); damit entfallen die enormen Such- und Lesezeiten auf den Magnetbändern, die beim Betrieb mit dem Magnetbandbetriebssystem auftreten (das als Alternative weiterhin zum Einsatz kommt).

Die Nutzung des TR4 ist rückläufig. Die Betriebszeit beläuft sich auf durchschnittlich 80 h/Woche.

Eine zeitraubende Aufgabe der ZRA-Mitarbeiter besteht in der Fehlerlokalisierung. Auch Hersteller-Software (insb. Compiler, Unterprogramme) ist grundsäzlich nicht fehlerfrei; in 1970 werden insgesamt 45 Fehler lokalisiert und an den Hersteller gemeldet. Zur Unterstützung der Benutzer erstellt die ZRA Druckschriften wie z.B. Fortran-Betrieb auf dem TR4 und Algol-Betrieb auf dem TR4.

Erstellung Raumbedarfsplan für das Mehrzweckgebäude (Hans-Meerwein-Straße) auf den Lahnbergen.

Rückblick auf Die Zentrale Rechenanlage der Philipps-Universität und den TR4 im WS 1970/71.
Hessisches Hochschulgesetz HHG und Universitätsgesetz HUG vom 12.05.70; Einführung der Fachbereichsstruktur an den hessischen Hochschulen.

Am 07.10.70 gibt sich Hessen ein Datenschutzgesetz. Es gilt für die öffentliche Verwaltung des Landes und ist das erste derartige Gesetz weltweit. Das Bundesdatenschutzgesetz folgt am 27.01.77 und regelt den generellen Umgang mit personenbezogenen Daten.

DER SPIEGEL 46 / 1970 berichtet über den Vorschlag von Horst Niemeyer - "Chef der Zentralen Rechenanlage an der Marburger Universität" - zur Berechnung von Sitzverteilungen bei Parlamentswahlen (Stichwort Hare-Niemeyer-Verfahren).
1971 Briefe kommen an der Uni Marburg wie zu Spitzwegs Zeiten noch lange (bis 1986) per Post an.

Inbetriebnahme zweier Magnetbandgeräte zur Verarbeitung IBM-kompatibler (7- bzw- 9-Spur-) Magnetbänder ab März 1971.

Von den 21 Fachbereichen nutzen 13 den TR4.
Intel bringt ersten Mikroprozessor auf den Markt (4004).

RFCs zu Diensten wie Telnet und FTP auf der Basis des ARPANET-Protokolls NCP (Network Control Protocol) entstehen ab 1971. Erste eMails über ein Netzwerk, nämlich das ARPANET, Ende 1971 werden R. Tomlinson zugeschrieben.

Ab Dez. 1971 gibt es im BAT einen speziellen Abschnitt zur Eingruppierung von "Angestellten in der Datenverarbeitung". Darin wird für die Maschinenbedienung zwischen Steuerpult- und Peripheriegerätebedienern, für die Programmierung zwischen System- und Anwendungsprogrammierern unterschieden. Der Tarifvertrag ermöglicht z.T. bessere Eingruppierungen.
1972 Generalüberholung des TR4 im Sept. 1972 (u.a. Säuberung der Kontakte der Steckkarten).

Die Fortran-Nutzung (63,4 %) auf dem TR4 in 1972 verdrändt immer mehr die Algol-Nutzung (29,1 %).
Gründung des ALwR, Arbeitskreis der Leiter wissenschaftlicher Rechenzentren am 16.03.72 (bis 1995).

In 6 Fachbereichen der Uni Marburg gibt es insgesamt 17 größere Institutsrechner. Im Fb. Geowissenschaften wird eine IBM/370-145 betrieben; deren Arbeitsspeicher ist annähernd so groß wie beim TR4 der ZRA, ihre CPU-Leistung ist um den Faktor 3 - 5 mal größer, die Plattenkapazität um eine Größenordnung (s. 1982).

Einführung der Programmiersprache Pascal als Lehrsprache durch Niklaus Wirth an der ETH Zürich in 1972.
1973 Umwandlung der ZRA in das Technische Zentrum Rechenzentrum (RZ). "Technisches Zentrum" steht für "ständige technische Betriebseinheit der Universität" im Sinne von HUG § 27 (5). Die Vorläufige Ordnung für das RZ definiert auch die Aufgaben des RZ und etabliert die hauptamtliche Leitung durch einen Direktor, s. Leitung und Abteilungen.

3-Schichtbetrieb des TR4 ab Anfang 1973: Mo 8:00 Uhr bis Sa 5:00 Uhr; die Betriebszeit steigt auf den Maximalwert von 5.748 h/Jahr. Die Programmiersprachen SLIP, LISP und Cobol stehen zur Verfügung, ihre Nutzung ist aber unbedeutend.

Foto Geagraph / Aristomat Inbetriebnahme Zeichenanlage Geagraph 3000 / Aristomat 8446 im Sept. 1973 (Betrieb bis 1987). Die Erstellung von Zeichnungen erfolgt offline, und zwar via Magnetband; Programmschnittstelle in Fortran ist GDV10. Hauptnutzer ist das Forschungsinstitut für Deutsche Sprache "Deutscher Spachatlas", das auf der Zeichenanlage Sprachkarten für Sprachatlanten produziert.

Gemäß HUG von 1970 sind die Fachbereiche für (Forschung und) Lehre zuständig. RZ-Mitarbeiter mit persönlicher Lehrverpflichtung nehmen diese weiterhin wahr, alle anderen nur im Rahmen von Lehraufträgen der Fachbereiche.
Die Entwicklung des Betriebssystems Unix begann Ende der 60er Jahre in den AT&T Bell Laboratories, und zwar, wie damals üblich, in einer Assemblersprache (der PDP von DEC). 1973 erfolgt die Neuprogrammierung der wesentlichen Teile des Systemkerns in der Programmiersprache C, so dass Unix relativ leicht auf andere Rechner portiert werden kann.

Die Ur-Version von Ethernet wurde Anfang der 70er Jahre am Xerox Palo Alto Research Center entwickelt; die Übertragungsrate betrug 3 MBit/s. Entwickler Metcalfe gründet 1979 die Fa. 3COM.

Der Organisations-Ausschuss der Uni Marburg beschließt die Umwandlung der ZRA am 05.02.73, das HKM genehmigt sie am 21.05.73, s. Vorbemerkung im RZ-Jahresbericht 1973.
Der Präsident setzt die Vorläufige Ordnung für das RZ am 05.07.73 in Kraft (gültig bis Ende 1986).
Gemäß § 4 der Vorläufigen Ordnung gibt es einen Beirat des RZ; es finden regelmäßig Sitzungen statt, anfangs ca. 5 - 6 pro Jahr (bis 1984).

Inbetriebnahme einer neuen Siemens-Telefonanlage an der Uni Marburg im April 1973 (Betrieb bis 1999).

15 von 21 Fachbereichen nutzen den TR4 der ZRA, und zwar überwiegend mit Fortran- und Algolprogrammen (86,1 % bzw. 11,7 %).
1974 "Die Marburger Zwerge proben den Aufstand" (so der damalige Kommentar eines Insiders): Das RZ glaubt, zum vorgegebenen Investitionsvolumen (gemäß Rahmenplan zum HBFG) selbst über Auswahl und Beschaffung eines neuen Rechnersystems entscheiden zu dürfen; nach einer Ausschreibung entscheidet es sich für ein US-amerikanisches System (Rangfolge CDC, IBM, Univac), s. Planungen. Das RZ muss jedoch lernen, dass es sich nur ein System aus deutscher Produktion (und zwar aus dem Regionalprogramm) wünschen darf, d.h. einen TR440 der Fa. CGK. DV-Programme des Bundes, Lobbyismus und Industrieförderung spielen eine Rolle, unterschiedliche Interessen von Bund, Land, DFG und Universität, aber auch Prestige und Versorgung der Nachbaruniversitäten - hinterher ist alles klar.

Hintergrund ist die Rechnerfinanzierung. Die Zeiten der 100%-Finanzierung durch die DFG (wie bei der Z22 und dem TR4) sind lange vorbei. Jetzt erfolgt die Finanzierung gemeinsam duch Bund und Land: Beim Hochschulbauförderungsgesetz (HBFG) tragen sie jeweils 50%; beim Regionalprogramm - dem Programm zur Errichtung Regionaler Rechenzentren, s.1967 - trägt der Bund 85% und das Land nur 15%.

Foto Datenstation DATA 100 Einstieg in die Datenfernübertragung (DFÜ) durch Inbetriebnahme einer Datenstation DATA 100, bestehend aus Lochkartenleser, Schnelldrucker und Sichtgerät, an der IBM/370-168 der TH Darmstadt am 24.07.74 (über eine 4,8 KBit/s Standleitung) für die Verarbeitung von Batch-Jobs; Nutzung bis 1980.
Das HKM propagiert "Diversifikation": Jedes hessische HRZ verfügt über einen Zentralrechner eines anderen Herstellers - in Darmstadt von IBM, in Frankfurt von Univac, in Gießen von CDC; für Marburg und (zukünftig) Kassel genügen Rechner aus heimischer Produktion.

Inbetriebnahme IBM/370-168 im HRZ Darmstadt (im Rahmen des Regionalprogramms).

Besondere Vertragsbedingungen (BVB) für den Kauf bzw. die Wartung von EDV-Anlagen und -Geräten, sowie für die Überlassung bzw. Pflege von Programmen vom 01.07.74.

AEG-Telefunken tat sich schwer mit seiner Großrechnersparte. Am 01.01.72 kam eine Kooperation mit der Nixdorf AG zustande, gegründet wurde die gemeinsame Tochter Telefunken Computer (TC). Weil der Erfolg ausblieb, wird TC am 18.07.74 auf Drängen der Bundesregierung von Siemens übernommen, und zwar unter dem neuen Namen Computer Gesellschaft Konstanz (CGK). Alle Arbeiten am TR440-Nachfolgesystem, dem TR 550, werden eingestellt.

Der Ständige Ausschuss für Haushaltsangelegenheiten und den Hochschulentwicklungsplan der Uni Marburg stimmt der vom Hessischen Kultusminister nahegelegten Beschaffung eines TR440 zu, heißt es im Antrag zum TR440 vom 26.09.74.

Spezifikation für ein Internet Transmission Control Program (TCP) durch Cerf et al. in RFC 675 im Dez. 1974; erstmals taucht der Begriff Internet auf. Es folgt die Implementierung mehrere Versionen, darunter 1978 die Aufteilung in Transmission Control Protocol / Internet Protocol TCP/IP.
1975 Einführung einer Abteilungsstruktur im RZ im März 1975, festgeschrieben in einem Funktionsplan. Übereignung aller bisherigen DFG-Leihgaben (insb. TR4 und Z22) im Jan. bzw. Juni 1975 an die Universität.

Information der Benutzer: Vom 08.10. bis 20.11.75 finden 10 Einführungsveranstaltungen des RZ zum TR440 statt, verbunden mit kostenlosem Informationsmaterial (in Form von Mitteilungen).

Foto TR440 Inbetriebnahme Zentralrechner TR440 der Fa. CGK (Computer Gesellschaft Konstanz) am 23.10.75 im Mehrzweckgebäude auf den Lahnbergen (Betrieb bis 1984). Wegen Größe und Gewicht der Schränke erfolgt die Anlieferung mit Hilfe eines Baukrans von außen durch ein geöffnetes Wandelement. Der TR440 benötigt einen großen Rechnerraum, deshalb wurde der Umzug auf die Lahnberge erforderlich. Anfangs wird er mit Bedienung in nur einer Schicht betrieben. Gekostet hat er insgesamt ca. 9,87 Mio. DM, seine Finanzierung erfolgt aus dem Regionalprogramm (s. 1974). Gegenüber dem TR4 bedeutet der TR440 einen deutlichen Fortschritt.

Zum Teilnehmer-Rechensystem TR440 DP (DP wie Doppelprozessor) gehört der Satellitenrechner TR86S, über den eine Datenstation und Sichtgeräte mit Nadeldruckern betrieben werden. Die TR440/TR86S-Konfiguration zeigt den Ausbaustand Ende 1978, alle Änderungen gegenüber dem Stand vom Ende 1975 sind gekennzeichnet. Der letzte Ausbauschritt erfolgt 1982. So umfasste z.B. der Arbeitsspeicher des TR440 anfangs nur 192 K Wörter à 48 Bit (zzgl. Typenkennung und Dreierprobe); sein Endausbau auf 256 K Wörter (das entspricht 1,5 MB) wird 1978 erreicht. Weil noch Datenblätter zu den Ein/Ausgabegeräten existieren, seien diese genannt: Das Betriebssystem BS3 des TR440 erlaubt Mehrbenutzer- und Mehrprogrammbetrieb, und zwar sowohl im Batch- als auch im Gesprächsbetrieb (Dialogbetrieb). Programmiersprachen sind Fortran, Algol, Cobol und TAS (Assembler). Einige erhalten gebliebene Datenblätter sollen an die Software erinnern: Aufbau des ersten Terminalnetzes, d.h. Betrieb von Sichtgeräten im RZ sowie einer Datenstation und externen Terminalstationen per DFÜ am TR86S (Gleichstrom-Datenübertragung mit 4,8 KBit/s über universitätseigene 4-Draht-Leitungen). Anfangs sind es 39 Sichtgeräte (bis 1978 kommen 5 hinzu) und 6 Nadeldrucker, Benutzerräume des RZ werden in Terminalräume umfunktioniert.

Stilllegung des TR4 am 31.12.75 und Rückgabe an die Fa. CGK. Innerhalb seiner Betriebszeit von 43.362 Stunden hat er 384.949 Abschnitte (Jobs) mit einer Gesamtrechenzeit von 36.988 Stunden bearbeitet.
Gründung der Fa. Microsoft im April 1975 (offizielle Registrierung am 26.11.76).

1975 - am 30. April ist der Vietnamkrieg zu Ende.

Ab Mitte der 70er Jahre finden Treffen der hessischen RZ-Leiter mit dem DV-Referenten des Kultusministeriums statt, zwecks Erfahrungsaustausch und Kooperation.


Die Grundsätze HRZ von 1962 werden von der Kultusministerkonferenz überarbeitet und in der Neufassung vom 04.12.74 in Hessen am 28.07.75 in Kraft gesetzt (Aufhebung im Januar 2007).
Die Entgelte HRZ, d.h. "Entgelte für DV-Leistungen von Hochschulrechenzentren", werden ab 18.08.75 zu einem lästigen Hobby in Hessen; dafür werden "überregionale Kennzeichen" (Accounts) eingeführt. Die Abrechnung von Rechenzeiten bzw. anderer DV-Leistungen hat jedoch nie eine nennenswerte Rolle gespielt.

Diese Reihenfolge - TR4 gefolgt vom TR440 - hat es in mehreren bundesrepublikanischen Uni-Rechenzentren gegeben, vom RRZ der Uni Hamburg bis zum LRZ in München.
Insgesamt sollen 46 TR440-Rechnerkerne produziert worden sein, betrieben an 35 verschiedenen Installationsorten. Trotz Archiv-Info scheint es keinen TR440 im Deutschen Museum in München zu geben, wohl aber die ehemaligen TR4 und TR440-Dokumentationen aus dem LRZ München.

Nutzer-/Anwendergruppen (engl. user group) gibt es als Interessenvertretung der Mainframe-Betreiber gegenüber dem Mainframe-Hersteller bereits seit Mitte der 50er Jahre. Die Ständige ARbeitsGruppe der TR 440-Anwender, die STARG 440, startete im Sept. 1971, tagt mehrmals pro Jahr bis 1983, reihum in den beteiligten (bis zu ca. 35) Rechenzentren. Darüber hinaus finden vier Benutzertagungen in Konstanz statt, und zwar in der dortigen Universität.

Außerhalb des HRZ werden am TR440/TR86S betrieben: Foto SIG 51
Datenstation DAS 3200, bestehend aus Lochkartenleser, Schnelldrucker und Sichtgerät, zunächst im ehemaligen RZ in der Neuen Kasseler Straße 4, später in der Biegenstraße 12.
10 externe Terminalstationen in Fachbereichen und Einrichtungen, bestehend aus Sichtgeräten SIG 51 und Nadeldruckern DRS 173; die Benutzer brauchen zum Arbeiten mit dem TR440 nicht in das RZ zu kommen.
Alibi-Terminalstation an der FH Gießen mit 4 Sichtgeräten und 1 Nadeldrucker (bis Ende 1981), die Uni Gießen hatte dankend abgelehnt.


Der Einstieg der Marburger Fachbereiche (s. 1970) in die Datenverarbeitung erfolgte naturgemäß sehr unterschiedlich, vgl. Nutzung des TR4 durch Fachbereiche 1971-1975
1976 Feierliche Einweihung des TR440 am 24.09.76 in Anwesenheit des BMFT-Ministers Hans Matthöfer, der höchstpersönlich eine Rede hält: Nach einleitenden Worten zur Zuständigkeit des BMFT und der Bedeutung von Forschung und Technologie für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft erläutert er das 3. DV-Programm der Bundesregierung (für die Jahre 1976 - 1979), s. gesetzliche Grundlagen. Bis Ende 1976 wird es 14 regionale Rechenzentren geben (für insgesamt 252 Mio. DM Bundesmittel), darunter das "Regionale Rechenzentrum Marburg-Gießen". Die Zukunft werde durch Kopplung von Großrechnern sowie durch Anbindung von kleineren Anlagen an Größtrechner gekennzeichnet sein. Und weiter: "Besondere Priorität bei der Finanzierung von Rechensystemen oder Rechnernetzen im Regionalprogramm wird solchen Installationen zukommen, welche zur Stärkung des Potentials von DV-Herstellern mit Basis in der Bundesrepublik Deutschland oder in Europa beitragen." Schließlich wird die "enge fachliche Zusammenarbeit zwischen BMFT und dem Kultusministerium in Wiesbaden" bzgl. der Versorgung der hessischen Hochschulen gelobt, keine schlechte Voraussetzung für die Beschaffung von Rechnern am Weltmarkt andernorts. Am 03.10.76 ist Bundestagswahl!

Bilanz des Regionalprogramms (s. 1967): Insgesamt 26 Hochschulen erhalten zentrale Rechenanlagen, ca. 50 Fachhochschulen oder größere wissenschaftliche Einrichtungen werden über Daten- /Terminalstationen daran angeschlossen.

Im Fb. Physik gibt es neben der CII C90-40 aus 1966 auch noch eine CAE C90-10, Baujahr 1966 (s. 1982).
1977 2-Schichtbetrieb des TR440 ab Januar 1977. Anschluss der Zeichenanlage GEAGRAPH/ARISTOMAT an den TR440 Anfang 1977, Schnittstelle war bis dahin das Magnetband (s. 1973).

Rückblick auf Das Rechenzentrum der Philipps-Universität und den TR440 im SS 1977.
Zur Vorbereitung der TR440-Installation an der GH Kassel wird dort für drei Monate eine Terminalstation (Sichtgerät und Nadeldrucker) am TR440 im RZ Marburg betrieben.

Unix (Version 6) war ab 1975 von AT&T anderen Firmen und Universitäten gegen geringe Lizenzgebühren zur Verfügung gestellt worden, und zwar einschließlich dem gesamten Quell-Code; auf diese Weise sind vielfältige Varianten entstanden. Die University of California, Berkeley wurde ein wichtiges Zentrum der Unix-Entwicklung, ab 1977 veröffentlicht sie eine eigene Unixdistribution, die Berkeley Software Distribution (BSD)
1978 3-Schichtbetrieb des TR440 ab 17.04.78 (Mo 8:00 Uhr bis Fr 23:00 Uhr). Operateurloser Betrieb an den Wochenenden wird geplant.

Gemäß § 28 des neuen HHG von 1978 ist das HRZ "die zentrale Technische Betriebseinheit der Universität für Aufgaben der Datenverarbeitung. Es erfüllt für die im regionalen Daten- und Rechnerverbund zusammengeschlossenen Hochschulen Aufgaben in Forschung, Lehre, hochschulspezifischer Verwaltung und Krankenversorgung."

Hier scheint das Regionalprogramm Pate gestanden zu haben, indem die Hochschulrechenzentren der Universitäten auch für benachbarte Fachhochschulen für zuständig erklärt werden, was es für Marburg nicht gibt. Aber auch DV-Aufgaben in der Verwaltung und Krankenversorgung bleiben unberührt, so lange es noch kein Hochschulnetz gibt. Konsequenzen aus dem HHG werden 1986 ergriffen.

Hohe Rechnerleistung der Doppelprozessoranlage TR440 DP kann nur bei gut ausgebautem Arbeitsspeicher genutzt werden, weil immer mehrere rechenfähige Programme geladen sein müssen. Deshalb war der Arbeitsspeicher von Anfang an auf 192 K Wörter ausgelegt, wenn auch die letzten 64 K Wörter erst 1976 bezahlt wurden. Der Endausbau des Arbeitsspeichers auf 256 K Wörter erfolgt Ende 1978. Dieser Ausbauschritt um 64 K Wörter (d.h. 384 KB) kostet ca. 309.000 DM.
Im Jan. 1978 erscheint erstmalig die Zeitschrift "Das Rechenzentrum". Sie soll sich Rechenzentrumsthemen widmen, durch deren Ausweitung dieses Gebiet erheblich an Bedeutung gewonnen hat; dazu gehören auch Berichte über Aktivitäten der Nutzergruppen. Ab Juli 1986 trägt sie die Bezeichnung Praxis der Informationsverarbeitung und Kommunikation (PIK). Im Aug. 1978 folgt die neue Zeitschrift Informatik-Spektrum, das "Organ" der Gesellschaft für Informatik (s. 1969).

Hessisches Hochschulgesetz (HHG) vom 06.06.78: § 28 Datenverarbeitung enthält Regelungen zu Hochschulrechenzentren, zu deren Aufgaben, zur Unterstellung von DV-Einrichtungen und DV-Fachpersonal, zur Bildung von Abteilungen sowie zur Leitung durch ein Direktorium und einen Geschäftsführenden Direktor.
Hessisches Universitätsgesetz (HUG) vom 06.06.78: Die §§ 18, 19 regeln Aufgaben bzw. Zusammensetzung der Ständigen Ausschüsse. Der Ständige Ausschuss für Datenverarbeitung (StA V) ist zuständig für Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung im Bereich der Datenverarbeitung.

Inbetriebnahme eines Großrechners CDC Cyber 174 im HRZ Gießen am 02.11.78 (im Rahmen des Regionalprogramms).

DFG-Übersicht: Großrechenanlagen der Hochschul-/Regionalrechenzentren und Rechenanlagen in der Informatik, Stand 31.12.78. Aufgelistet werden 75 Anlagen, verteilt über 39 Rechenzentren - darunter das Regionalrechenzentrum Marburg-Gießen - und 14 Informatikinstitute. Spitzenreiter ist CGK mit 24 TR440-Anlagen; es folgen CDC mit 15 Rechnern, Siemens mit 11, IBM mit 7 und Univac mit 5; die verbleibenden 13 Rechner stammen von 8 Firmen.
1979 Anfangs stand die Hardware im Vordergrund. Auf dem TR440 verfügbare Software wird erstmals im Jahresbericht 1979 bis 1981 aufgelistet; neben Programmiersprachen werden Anwenderbibliotheken wie IMSL und Anwendersysteme wie BMDP, SPSS und TUSTEP genannt.

Ab Sept. 1979 findet probeweise operateurloser Betrieb des TR440 an Wochenenden statt.
Für Hochschulrechenzentren in Hessen gibt es im Landeshaushalt eigene Einnahme- und Ausgabe-Titelgruppen (gemäß Grundsätze HRZ, 1975).

DFG-Empfehlungen (erste Empfehlungen der KfR, Mai 1979): Bedarf an Investitionsmitteln zur Beschaffung von Datenverarbeitungsanlagen für die Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1980 bis 1984.

Umsetzung der EWG-Richtlinie 77/62 vom 21.12.76 in Hessen am 01.06.79, gemäß der Beschaffungen oberhalb 200.000 Europäischer Rechnungseinheiten (ERE) EG-weit auszuschreiben sind.

Ankündigung der Sperry 1100/60 am 05.06.79, ein Mitglied der Systemfamilie UNIVAC 1100.

An der Uni Marburg nimmt der Ständige Ausschuss für Datenverarbeitung (StA V) gemäß dem neuen HUG von 1978 am 12.07.79 seine Arbeit auf. Es finden regelmäßig Sitzungen statt, 2 - 3 Mal pro Semester (bis 2001). Den Vorsitz führt der Präsident, i.a. vertreten durch den Kanzler oder Vizepräsidenten. Die Mitglieder werden in den Jahresberichten des HRZ genannt.
1980 Betrieb des TR440 "rund um die Uhr" ab Jan. 1980 (operateurlos am Wochennde). Anschluss eines graphischen Sichtgeräts Tektronix 4014.

Aufbau Informationssystem zum Service-Angebot des RZ für seine Benutzer; Hauptbestandteil neben Mitteilungen und Nachrichten ist das Benutzerhandbuch ab 22.07.80 (bis 1995), eine Loseblattsammlung, die laufend aktualisiert wird. Ziel ist, dass dieses Handbuch neben einigen kleinen Herstellerdokumentationen vollständig zur Nutzung der Rechner ausreicht. Als Beispiel sei das Kapitel über Aufträge an den TR440 angegeben, so heißen die Abschnitte (Batch Jobs) und Gespräche (Dialoge) bei diesem Rechner.

Foto TR440 Inbetriebnahme eines Netzknotens AEG 80-20 inkl. RJE-Station und 10 Terminals an der Cyber 174 des HRZ Gießen im Nov. 1980 (über eine 9,6 KBit/s Standleitung). Im Zusammenhang damit kommt es zum Einsatz erster PCs, und zwar der Bildschirmcomputer TELECOMP 5200 von AEG-Telefunken. Ausgestattet mit einer Intel 8080 CPU, 32 KB Speicher und Diskettenlaufwerk dient dieser Bildschirmcomputer neben dem offline-Einsatz zur Terminalemulation - SIG 51 am TR440 bzw. SGT 3201 an der Cyber 174 - sowie zum Filetransfer zu bzw. von diesen Hosts.
Im Febr. 1980 startet IEEE (s. 1963) ein Projekt zur Standardisierung von LANs (Local Area Networks). Für Ethernet wird vom Vorschlag der DIX-Gruppe (DEC, Intel, Xerox) ausgegangen; der erste Entwurf IEEE 802.3 zu Ethernet stammt vom 30.09.80. Das Projekt umfasst auch Token Bus IEEE 802.4 und Token Ring IEEE 802.5 (letzterer unterstützt von IBM).

Einführung der DEC VAX 11/750 im Okt. 1980, zweites Mitglied der VAX-Systemfamilie von DEC, begonnen mit der DEC VAX 11/780 in 1977.

Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens im Klinikum der Uni Marburg: Inbetriebnahme TANDEM 16DP und Siemens 7.531 für Patientenverwaltung bzw. -abrechnung Ende 1980.

Das Klinikum der Uni Marburg unterhält eine eigene DV-Abteilung, ebenso wie die Zentralverwaltung der Uni (d.h. völlig getrennt vom HRZ, anders als von HHG §28 von 1978 gefordert).

Erste Vorlesungen Einführung in die Informatik an der Uni Marburg ab WS 1980/81 im Fachbereich Mathematik.

Zum Monopol der Deutschen Bundespost gehört auch eine Art "Lizenz zum Geld drucken": Die Terminals in den Fachbereichen sind über universitätseigene Telefonleitungen an den TR440 angeschlossen, die z.T. über öffentliches Gelände verlaufen. Weil die Bundespost somit nicht selbst Daten überträgt und Gebühren verlangen kann, verlangt sie sogenannte Ausgleichsgebühren, für 22 Terminals 2.448 DM - monatlich!

Der DFG-Tätigkeitsbericht 1980 enthält eine Tabelle "Ausstattung der Hochschul- und Regionalrechenzentren mit großen Rechenanlagen", Stand 31.12.80. Die Anzahlen haben sich gegenüber 1978 nur wenig geändert, die Reihenfolge ist gleich geblieben.
1981 Erweiterung des TR440-Plattenspeichers um 5 Laufwerke WSP 432 à 23.000 K Wörter auf insgesamt 18 Laufwerke mit 197.000 K Wörtern (ca. 1.180 MB) im Febr. 1981, s. TR440/TR86S-Konfiguration Stand 31.12.81 Ein Laufwerk WSP 432, etwas größer als ein Kühlschrank, bietet eine Kapazität von 184 MB und kostet inkl. der anteilig erforderlichen Anschlusselektronik (Schnellkanal, Plattenspeichersteuerung) ca. 128.000 DM. Das Regionalprogramm ist ausgelaufen, bei der Erweiterung handelt es sich um die erste HBFG-Maßnahme des RZ.

Die Wechselplattenspeicher WSP 414, WSP 430 und WSP 432 können prinzipiell mit wechselnden oder immer denselben Plattenstapeln betrieben werden. Nach der Erweiterung werden 8 Laufwerke WSP 414 als Benutzer-Laufwerke für den Einsatz wechselnder Benutzer-Plattenstapel, alle anderen Laufwerke als Festplattenspeicher für das Betriebssystem, den Hintergrundspeicher und die langfristige Datenhaltung genutzt.

Viele Ausfälle machen im August 1981 eine Reinigung der Kontakte aller Steckeinheiten des TR440 und TR86S erforderlich.
Anmietung einer neuen Sperry Univac 1100/60 durch das HRZ Frankfurt im Febr. 1981; die Wartungskosten für die veraltete Univac 1108 von 1969 sind so hoch, dass daraus die Miete finanziert werden kann.

BITNET - BIT wie Because It's Time - in den USA ab Mai 1981; store-and-forward Dienste - insb. für eMail, NJE - auf der Basis von IBM-Protokollen.

IBM PC mit Drucker IBM kündigt am 12.08.81 seinen ersten PC an, bezeichnet als IBM PC. Den Begriff Personal Computer gab es zwar bereits, er setzte sich aber erst mit dem Erfolg dieses PC am Markt durch. Prozessor ist die 16-Bit-CPU 8088 von Intel; es gibt ein oder zwei 5,25" Floppy-Laufwerke, aber noch keinen Plattenspeicher. Betriebssystem ist PC-DOS 1.0, entwickelt von Microsoft (die Bezeichnung MS-DOS folgt später). Die Architektur des IBM PC wird offen gelegt, so dass schnell kompatible Nachbauten entstehen.

CSNET, Computer Science Network, zwischen US-Universitäten ab Ende 1981 auf Basis von TCP/IP und inkl. Gateways zum ARPANET, für 5 Jahre finanziert von der National Science Foundation (NSF). Hintergrund ist, dass Unis ohne Forschung im Auftrag der ARPA nicht an das ARPANET angeschlossen werden. Formal ist das CSNET ein Netz ausschließlich für Computer Science, d.h. Informatik.

Entwicklung von KERMIT an der Columbia University, New York in 1981, ein Protokoll zur Übertragung von Files zwischen Mikrocomputern und Mainframes über serielle Verbindungen sowie zur Terminalemulation. Die Software ist frei verfügbar, ab 1983 gibt es eine MS-DOS Version.
1982 Letzte Erweiterung des TR440: Im März 1982 wird die Dialogperipherie um 15 alphanumerische Sichtgeräte SIG 51 auf insgesamt 59 Sichtgeräte ausgebaut. Dadurch kann die Anzahl der externen Terminalstationen gegenüber 1975 auf 20 verdoppelt werden. Die Sichtgeräte sind immer noch sehr teuer; ein SIG51 kostet inkl. anteiliger Anschlusselektronik (Datenfernbetriebseinheit, Sichtgerätegruppenanschluss und Gleichstrom-Datenübertragungseinrichtungen) ca. 13.100 DM.

Übernahme der Bezeichnung Hochschulrechenzentrum (HRZ) gemäß § 28 HHG von 1978.

Erstellung DV-Konzept der Philipps-Universität Marburg, 05.10.82: Danach hängt die zukünftige Entwicklung entscheidend davon ab, ob aus dem HRZ Frankfurt eine gebrauchte Sperry 1100/60 zu übernehmen ist oder nicht; ohne Übernahmezwang würden für die Planungen insgesamt mehr Freiheiten existieren. Für Prozessdatenverarbeitung soll ein Bereichsrechner im Fb. Physik eingesetzt werden, für Anwendungen des Bildarchivs Foto Marburg ein dediziertes System mit dem IBM-Dokumentationssystem STAIRS. Darüber hinaus wird ein lokales Datenübertragungsnetz für den Anschluss von Prozessrechnern und konventionellen DV-Endgeräten angestrebt.

Das Konzept geht auch auf die Aufgaben des HRZ ein.

Fazit: Die Sperry 1100/60 ist zu übernehmen, wird aber deutlich ausgebaut. Anstelle eines Bereichsrechners in der Physik sollen zwei eng gekoppelte Systeme in der Physik und im HRZ zum Einsatz kommen. Ein IBM-System muss sein, allein wegen IBM-Dokumentationssystems STAIRS (was später aber nie benötigt wird), zu betreiben vom HRZ.
Gründung der Fa. Sun Microsystems im Febr. 1982.

Die Computerwoche berichtet über Migrationshilfen für den Übergang vom TR440 zu Siemens Systemen 7.500 / 7.700.

Beginn der Überlegungen an der Uni Marburg zur Anpassung der HRZ-Struktur an § 28 HHG im Mai 1982.

Schwierige Gemengelage an der Uni Marburg:
  • Der Fb. Physik fordert den Ersatz seiner beiden Rechner CII C90-40 und CAE C90-10 (s. 1966/76).
  • Fb. Geowissenschaften und Bildarchiv Foto Marburg fordern den Ersatz der IBM/370-145 (s.1972).
  • Das HKM bietet die Umsetzung einer gebrauchten Sperry 1100/60 aus dem HRZ Frankfurt an (s. 1981), wahlweise an die Uni Marburg bzw. die GH Kassel.
Begutachtung des DV-Konzepts der Philipps-Universität Marburg durch die Kommission für Rechenanlagen (KfR) der DFG am 11.10.82 in Marburg, unter Beteiligung von HKM, Universitätsleitung und HRZ.

Gründung der Fa. CONVEX in Texas. Ziel ist die Produktion von Vektorrechnern ähnlich denjenigen der Fa. Cray, jedoch mit geringerer Leistung, dafür billiger und mit besserem Preis/Leistungs-Verhältnis.

Umstellung des gesamten ARPANET (ab 1969) bis Ende 1982 auf die Protokolle TCP/IP (s. 1974), die dem Internet bis heute zugrunde liegen. Insgesamt sind am ARPANET ca. 230 Hosts angeschlossen.
1983 Ersatz des Netzknotens AEG 80-20 für DFÜ-Verbindungen zum HRZ Gießen durch einen Dataswitch 9004 der Fa. Develcon im Juli 1983.

Der Übergang zu einem neuen Rechner mit einem anderen Betriebssystem, einer anderen Kommandosprache (Job Control Language) und anderen Konzepten, insb. bzgl. Dateien und Bibliotheken, ist ein Riesenproblem und deshalb mit viel Aufwand verbunden. Ab 1983 geht es aber nicht nur um einen derartigen Übergang, sondern um den Übergang zu drei völlig verschiedenen Rechnern, die alle ihre eigene Welt mitbringen und sich sogar in den Begriffen unterscheiden. Das HRZ führt deshalb ab Sommer 1983 zu allen neuen Rechnern Einführungsveranstaltungen durch, insb. zum Dialog- und Batch-Betrieb, zu Job Control Languages und zur Programmentwicklung sowie zum Arbeiten mit Files und Libraries. Und weil es noch keine Online-Dokumentationen gibt, startet das HRZ ab 15.09.83 eine Neuauflage des Benutzerhandbuchs, das viel umfangreicher wird als das alte (s. 1980) und jedem der neuen Rechner einen eigenen Teil widmet. Das Benutzerhandbuch ist Hauptbestandteil des Informationssystems, zu dem auch noch Nachrichten, Mitteilungen und Druckschriften gehören.

Das Vorhalten von Hersteller-Dokumentationen - die Ringbücher zu allen Rechnern füllen ca. 15 Regalmeter - an zig Orten in der Universität und ihre laufende Maintenance wären praktisch nicht möglich. Ziel des Benutzerhandbuchs ist die zuverlässige und vollständige Information der Benutzer; neben einigen kleineren Dokumentationen (z.B. Primern, Summaries) ist es für viele Benutzer ausreichend; darüber hinaus soll es den Zugang zu den Hersteller-Dokumentationen vermitteln.

Foto Sperry 1100/60 Inbetriebnahme Zentralrechner Sperry 1100/60 unter dem Betriebssystem OS/1100 und DFÜ-Rechner DCP/40 im Okt. 1983 (Betrieb bis 1989); gebraucht vom HRZ Frankfurt übernommen, zweiter Zentralrechner neben dem TR440. Im Rechnerraum wird es deshalb eng, dort finden Bedienpulte und Magnetbandgeräte, Papierperipherie und der DCP/40 Platz, Zentraleinheit und Plattenspeicher müssen in einem Nachbarraum installiert werden.
Betrieb der Sperry 1100/60 und aller weiteren neuen Rechner (ab 1984) von Anfang an "rund um die Uhr"; mit Operating zunächst in 2 Schichten, später nur noch in 1 Schicht.

Auch an die Sperry 1100/60 sollen (wie an den TR440, s. 1975) einige erhalten gebliebene Datenblätter zur Hardware erinnern:
Unix inkl. TCP/IP: Die Berkeley Unixdistribution (s.1977) wird im Auftrag der ARPA um Netzwerkfähigkeit auf Basis von TCP/IP erweitert, veröffentlicht als BSD 4.2 im Aug. 1983.

Nach Übergabe der 1981 angemieteten Sperry 1100/60 an das HRZ Marburg verfügt das HRZ Frankfurt wegen Umbaumaßnahmen seines Rechnerraums für eine gewisse Zeit über gar keinen Rechner; in dieser Zeit rechnen Frankfurter Nutzer per DFÜ in Marburg. Anschließend wird im HRZ Frankfurt eine neue Sperry 1100/91 in Betrieb genommen.

Sperry Univac erhält einen Auftrag der US-Luftwaffe über die Lieferung von 153 Rechnern Sperry 1100/60.

Ankündigung der IBM 4361 Modelle 4 und 5 (entwickelt in Böblingen) am 15.09.83.

Entwicklung des Domain Name System (DNS) für das Internet und erste Implementierung Ende 1983, s. RFC 882 und RFC 883.

Verabschiedung LAN-Standard IEEE 802.3 zu Ethernet über Thickwire Kabel (10BASE5, 10 MBit/s) in 1983, LAN-Standard IEEE 802.3a über Thinwire Kabel (10BASE2, 10 MBit/s) folgt in 1985.

Die Universität hat in den 80er und 90er Jahren "Tage der offenen Tür" veranstaltet, an denen sich das HRZ mehrmals beteiligt hat, s. Berichte in der Universitäts-Zeitung und sogar in der Wetzlarer Neuen Zeitung.

1984 Die Umsetzung des DV-Konzepts von 1982 war mit der Inbetriebnahme der Sperry 1100/60 im Okt. 1983 angelaufen; 1984 folgen die weiteren Schritte:
  • Stilllegung TR440 am 03.07.84, nach 57.732 Stunden Betriebszeit und der Bearbeitung von 976.564 Aufträgen (Jobs) mit einer Gesamtrechenzeit von 59.942 Stunden (der TR440 hatte 2 Prozessoren!). Abgabe einiger Komponenten an das HRZ Kassel. Nach 9 Jahren Beschäftigung mit diesem Rechner war er den HRZ-Mitarbeitern ans Herz gewachsen, es gab eine Abschiedsfeier mit einer nicht ganz ernst gemeinten Trauerrede.
  • Hochrüstung der Sperry 1100/60 - genauer: des Einprozessorsystems 1100/61-H1 zum Doppelprozessorsystem 1100/62-H1 - im Juli 1984; Ausbau des Datenübertragungsrechners DCP/40 bereits Ende 1984 erforderlich (um einen weiteren I/O-Prozessor und Arbeitsspeicher).
  • Testbetrieb Foto IBM 4361 der IBM 4361 unter dem Betriebssystem IBM VM/SP für das Bildarchiv Foto Marburg und den Fb. Geowissenschaften ab Juli 1984. Es waren nämlich zunächst nur wenige Terminals beschafft worden, weil für den Dialog-Zugang Sperry-Terminals genutzt werden sollten, der aber anfangs nicht funktionierte. Die Konfiguration ist zusammengestoppelt: Die Zentraleinheit ist von IBM, Magnetplattensubsystem, Drucker und Terminals stammen von Memorex, die Magnetbandgeräte von der alten IBM/370-145 im Fb. Geowissenschaften.
  • Inbetriebnahme Graphik-Rechner DEC VAX 11/750 Foto DEC VAX 11/750 unter dem Betriebssystem VAX/VMS im Juli 1984 (zweite Ausbaustufe Anfang 1986; Betrieb bis 1990). Betrieb graphischer Arbeitsplätze bestehend aus Graphik-Terminals, Hardcopyunits und Tabletts; Betrieb unterschiedlicher Plotter; Einsatz des Graphischen Kernsystems GKS; Basis für DECnet und den internen Filetransfer zwischen den neuen Rechnern; Datenerfassung aus Experimenten.
  • Inbetriebnahme DECnet zwischen Graphik- und Experiment-Rechner für Dialogbetrieb (von jedem Terminal an einem der Rechner auf dem jeweils anderen), Filetransfer (zwischen den Rechnern) und sogar Task-to-Task-Kommunikation. Funktionsumfang und Zuverlässigkeit prädestinieren DECnet als "Testbed" für die Einarbeitung der HRZ-Mitarbeiter in Computer-Netze.
Auswahl und Beschaffung von Graphik- und Experimentrechner erfolgten auf der Basis einer EG-Ausschreibung (s. 1979), und zwar ausschließlich nach fachlichen Gesichtspunkten; in Anlehnung an dieses "Gesellenstück" sind alle späteren Auswahlverfahren des HRZ ausschließlich fachlicher Natur. An der EG-Ausschreibung waren die Firmen DEC, Dietz, Gould, Perkin-Elmer, Prime, Siemens und Tewidata beteiligt (Namen, die z.T. vergessen sind).

Bericht über das Hochschulrechenzentrum und die neuen Rechner, inkl. tabellarischer Übersicht. Die Investitionen belaufen sich auf insgesamt ca. 8,06 Mio. DM. Die Regelungen der Benutzerverwaltung (s. 1967) gelten fort. Die Benutzer sind nicht gezwungen, sich in alle neuen Rechner einzuarbeiten, sie können sich vielmehr ihr System gemäß Zugangsmöglichkeiten, Software-Angebot und Hardware-Ausstattung oder einfach nur Vorliebe auswählen, das regelt sich von selbst.
Gründung DFN-Verein, Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V. am 12.01.84. Festlegung auf OSI-Protokolle, Nutzung DATEX-P der Deutschen Bundespost.

EARN - European Academic and Research Network, das europäische Pendant zum BITNET in den USA - war im Juli 1983 gestartet worden. In Deutschland beginnt der Betrieb des Netzes mit 24 teilnehmenden Institutionen im Jan. 1984.

Inbetriebnahme Experiment-Rechner DEC VAX 11/750 unter VAX/VMS im Fb. Physik im Juni 1984 (zweite Ausbaustufe Anfang 1986; Betrieb bis 1990).

Computer-Investitions-Programm (CIP) ab 25.06.84: Beschaffung von Mikrocomputern für die Lehre im Rahmen des HBFG. Die Anerkennung als Großgerät gemäß HBFG erfordert, dass Pools vernetzter Mikrocomputer einschließlich (z.B. Print-, File-) Server möglichst inkl. Anbindung an das Hochschulnetz eingerichtet werden, s. Mindestanforderungen der DFG.

Von den 21 Marburger Fachbereichen sind bis zur Stilllegung des TR440 nur 3 ohne Berührung mit der Datenverarbeitung geblieben, vgl. Nutzung des TR440 durch Fachbereiche 1975 - 1984. Wie beim TR4 (s.1975) sind die Nutzungsanteile sehr unterschiedlich.

Bei den Terminalstationen in den Fachbereichen und Einrichtungen der Uni Marburg gibt es ab Sommer 1984 eine deutliche Verbesserung: Dort sind nun 113 Sichtgeräte/PCs, 33 Drucker und 9 Plotter an die verschiedenen Terminalnetze des HRZ angeschlossen.

Ab 04.07.84 ist das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK), ausgegründet aus dem Hessischen Kultusministerium (HKM), für die Universitäten in Hessen zuständig.

Erster eMail-Kontakt in Deutschland (W. Zorn, Uni Karlsruhe) mit USA via CSNET im Aug. 1984.

Während der IBM PC/XT im März 1983 gegenüber dem PC von 1981 nur eine Festplatte von 10 MB gebracht hat, verfügt der IBM PC/AT ab Aug. 1984 über die 16-Bit-CPU 80286 von Intel und entwickelt sich zum Industrie-Standard. Betriebssysteme sind MS-DOS 2.0 bzw. MS-DOS 3.0.

Der Beirat des RZ (seit 1973) tagt zum letzten Mal im Sept. 1984.

Im Okt. 1984 gibt es mehr als 1.000 Rechner am Internet (u.a. Rechner der Uni Stuttgart).

Aufbau des Fachgebiets Informatik (zunächst nur Nebenfach) im Fb. Mathematik der Uni Marburg ab WS 1984/85. Anfang 1985 wird die Medizinische Informatik eingerichtet, die Wirtschaftsinformatik befindet sich in der Planung.
1985 Betrieb IBM 4361 als Zentralrechner unter VM/SP für die allgemeine Nutzung ab Jan. 1985 (Betrieb bis 1987); nach Stilllegung des TR440 heißen die beiden Zentralrechner nun Sperry 1100/60 und IBM 4361.

PCs für die Lehre: Dem HRZ wird ein Übungsraum mit 267 m2 zugewiesen, in dem 40 PCs von HRZ und Informatik (s. rechts) betrieben werden. Der Betrieb von PCs für die Lehre entwickelt sich für das HRZ zu einer Daueraufgabe (s. 1988), einschließlich Folgen wie PC-Wartung (s. 1988) und Software-Pflege in PC-Sälen der Fachbereiche (s. 1997).

Jeder der 4 neuen Rechner des HRZ hat sein eigenes Terminalnetz, lediglich die beiden VAXen sind zusätzlich über DECnet gekoppelt. Weil Filetransfer zwischen den Rechnern und Dialog von jedem Terminal auf jedem der Rechner a priori nicht möglich sind, wird der Einstieg in die rechnerübergreifende Vernetzung notwendig:
  • Durch Kopplung der Rechner (und viel Eigenentwicklung) wird ein einheitlicher Filetransfer von jedem der Rechner zu jedem anderen ermöglicht.
  • Darüber hinaus ist Dialogbetrieb von Sperry-Terminals auf der IBM 4361 möglich (indem der DFÜ-Rechner DCP/40 eine IBM 3270 Steuereinheit emuliert).
Hessenweite CIP-Maßnahme zur Beschaffung von PCs für die Lehre, durchgeführt vom HRZ Gießen (1. CIP-Phase); für die Uni Marburg werden 2 Pools beschafft:
  • Im HRZ wird im Aug. 1985 ein Pool mit 8 IBM PC/AT unter MS-DOS 3.1 eingerichtet, der von allen Fachbereichen genutzt werden kann. Die Vernetzung basiert auf dem IBM PC Netzwerk-Programm.
  • Für den Fb. Mathematik mit Fachgebiet Informatk wird im Dez 1985 ein Pool mit Geräten von Siemens eingerichtet: 9 PC-X unter MS-DOS 2.11, 1 PC-MX2 unter SINIX und 1 PC-2000 unter BS2000. Weil die PC-X nicht das Umschalten zwischen SINIX und DOS erlauben, werden sie im Mai 1986 durch PC-D ersetzt.
Darüber hinaus können für den Aufbau der Informatik weitere 25 PC-D, via HBFG beschafft und eingesetzt werden.

Arbeitsplatzrechner für die Hochschulregionen Gießen und Marburg, durchgeführt vom HRZ Gießen (1. Runde; mangels WAP): Beschaffung von 42 Arbeitsplatzrechnern - insb. IBM PC/AT und Olivetti M24 - als "Peripheriegeräte der Zentralrechner" im Rahmen des HBFG. Die Fachbereiche bzw. Arbeitsgruppen müssen die erforderlichen Landesmittel (d.h. 50 %) selbst bereitstellen.

Das vom HRZ Gießen ursprünglich für alle hessischen Hochschulen geplante Rechnervermittlungsnetz DEVELnet der Fa. Develcon wird nur für die Hochschulregionen Gießen und Marburg realisiert.

Einführung der LAN-Technologie Token Ring durch IBM in 1985.
1986 Festlegung von Aufgaben und Abteilungen für eine neue HRZ-Abteilungsstruktur, 11.03.86.

Software-Angebot: Betreuung und Nutzung der unterschiedlichen Rechner sind mit sehr viel Aufwand verbunden. Von Vorteil ist allerdings, dass für die Nutzer sehr viel Software angeboten werden kann.

Schwerpunkt des Jahres 1986 ist die Vernetzung; die Skizzen zeigen, wie aufwendig anfangs die Bereitstellung von Netzfunktionalität, ihre Dokumentation und Nutzung waren:
  • Anschluss der IBM 4361 (Knotenname DHRZMR11) an EARN über eine 2,4 KBit/s-Standleitung zur GSI in Darmstadt im April 1986 (Einsatz bis Aug. 1993). Für die Nutzung von eMail (bezeichnet als Notes), Filetransfer (via NJE) etc. muss man Benutzer der IBM 4361 sein.
  • Inbetriebnahme Foto DEVELnet-Anschlüsse zweier Knoten des Rechnervermittlungsnetzes DEVELnet im Herbst 1986 (Betrieb bis Ende 1996) für den Anschluss von Endgeräten (ASCII-Terminals, Mikrocomputer, Printer, ...) und Rechnern (der HRZs Gießen und Marburg): Das Netz verbindet wahlweise jedes Endgerät mit einem der Rechner (Leitungsvermittlung), z.B. für den Dialog von einem Terminal auf diesem Rechner oder den Filetransfer zwischen einem Mikrocomputer und diesem Rechner.
  • Als Filetransfer-Software inkl. Terminalemulation kommt dabei i.a. KERMIT zum Einsatz.
  • Für den Modem-Zugang über das Telefonnetz gibt es Wählanschlüsse am DEVELnet.
  • Das DEVELnet ermöglicht den Zugang zum DATEX-P der Bundespost (über einen PAD, ab 1987).
Die Ausbildung wird intensiviert: Workshops werden angeboten, an der Weiterbildung der Universitätsbediensteten wird teilgenommen, Lehrveranstaltungen im Auftrag der Fachbereiche werden wahrgenommen, Praktikanten werden ausgebildet, etc.
Spezifikation des Network News Transfer Protocol (NNTP) auf der Basis von TCP/IP für die Verbreitung von News-Artikeln sowie das Lesen und Posten einzelner Artikel in RFC 977 im Febr. 1986.

Ankündigung der IBM 4381 Modelle 11, 12, 13 und 14 am 11.02.86.

Im Mai 1986 sind am EARN insgesamt 367 Rechner aus 16 europäischen Ländern und Israel angeschlossen, darunter 132 Rechner in Deutschland.

Zwecks Umstrukturierung des HRZ setzt der Präsident der Uni Marburg am 18.02.86 eine Geschäftsordnung in Kraft (Ende 2006 noch gültig).
Der Beirat des Präsidenten für Datenverarbeitung tagt erstmals am 26.05.86; es folgen Sitzungen bei Bedarf (bis 1990).
Das HMWK genehmigt die beantragte Abteilungsstruktur per Erlass vom 28.07.86.
Erste Nutzerkonferenz gemäß Geschäftsordnung am 05.11.86; diese Nutzerkonferenzen finden mindestens einmal pro Semester statt (bis 1993).

Top Level Domain de: Erste Registrierung einer Domain unter de wahrscheinlich durch Universität Dortmund am 05.11.86.

NSFNET ab 1986: USA-weites Backbone auf Basis der TCP/IP-Protokoll-Suite, finanziert von der National Science Foundation (NSF), im Zusammenhang mit fünf von ihr in 1985 finanzierten Supercomputer-Zentren. Die Nutzung ist nicht auf den Supercomputer-Zugang beschränkt, regionale akademische Netzwerke können angeschlossen werden. Diese Maßnahme ist für die Verbreitung des Internet entscheidend; das Backbone wird laufend erweitert, die Übertragungsrate von anfangs 56 KBit/s auf 1.5 MBit/s in 1988 und 45 MBit/s in 1991 gesteigert.
1987 Neue Abteilungsstruktur ab 01.01.87 gemäß Aufgaben und Abteilungen von 1986 sowie Etablierung eines Direktoriums und Geschäftsführenden Direktors gemäß HHG § 28 (4).

Foto IBM-4381 Migration von der IBM 4361 zur IBM 4381-P13 im Juni 1987 (Betrieb bis 1993); Steigerung der CPU-Leistung und des Arbeitsspeichers auf das 4-fache, des Plattenspeichers auf das 5-fache sowie Installation zusätzlicher DFV-Steuereinheiten für den Anschluss von IBM- bzw. ASCII-Terminals (IBM 3720 bzw. IBM 7171). Ein Teil der Peripherie, insb. die Terminals von Memorex, wird weiter betrieben, ebenso eines der Magnetbandgeräte. Erster Wechsel eines Zentralrechners unter Beibehaltung von Betriebssystem (VM/SP) und Benutzeroberfläche; auch die EARN-Anbindung bleibt erhalten. Die Nutzung der IBM 4361/4381 steigt an, die der Sperry 1100/60 geht zurück.

Foto ARISTOMAT 401 Migration von der Zeichenanlage GEAGRAPH / ARISTOMAT aus 1973 zur Präsisions-Zeichenanlage ARISTOMAT 401 im Sept. 1987 (Betrieb bis 1995). Hauptnutzer ist weiterhin das Forschungsinstitut für deutsche Sprache "Deutscher Spachatlas"; die neue Zeichenanlage verfügt u.a. über eine Lichtzeicheneinrichtung, mit der präzisere Druckvorlagen für Sprachkarten erzeugt werden können. Sie ist an den Graphik-Rechner angeschlossen und von allen neuen Rechnern per Filetransfer erreichbar (alternativ via Magnetband); Programmschnittstelle ist die Graphik-Grundsoftware in Fortran (GGF).

Schrittweise Abkehr vom Rechnerbetrieb mit Operateuren: Einsatz der Operateure für neue Aufgaben und Umwandlung frei werdender Stellen in Stellen für wiss. Personal. Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit, insb. über die Universitäts-Zeitung.

Ende 1987 gibt es erstmals mehr als 1.000 Benutzer. Im Jahresbericht 1987 ist die Zahl der verantwortlichen Betreuer mit 316, die der Benutzer mit 1.183 angegeben.
Die Einrichtung erster Ethernet-LANs bedeutet für das HRZ den Einstieg in die Verlegung von Datenkabeln. Den Anfang macht ein 500 m langes (Thickwire) Kabel vom HRZ vorbei an den Fben. Mathematik und Physikalische Chemie bis in den Fb. Chemie; weitere Verkabelungen (Thinwire, max. 180 m lang) erfolgen in den Fben. Physik, Pharmazie und Medizin. Genutzt werden die damit eingerichteten Ethernet-LANs zunächst vorrangig für DECnet; dabei sind noch nicht die lokalen Netze, sondern die angeschlossenen Rechner über DFÜ-Leitungen (d.h. Telefonkabel) verbunden.

Im April 1987 kündigt IBM seine PS/2-Serie zur Ablösung ihres PC/XT/AT an, zunächst 4 Modelle, denen später viele weitere folgen. Es gibt Modelle mit den Intel-CPUs 80286, 80386SX und schließlich 80386. Betriebssystem ist MS-DOS 3.3; etwas später wird die Eigenentwicklung OS/2 verfügbar und ab Intel 80386 auch die Unix-Variante AIX PS/2. Die Serie bringt eine Reihe von Neuheiten (z.B. VGA, XGA, 3,5" Diskettenlaufwerk), weil aber Komponenten (insb. der Micro Channel) für den Nachbau mit hohen Lizenzen belegt sind, bleibt der Erfolg am Markt aus.

Ankündigung IBM 4381 Modelle 21, 22, 23 und 24 am 19.05.87.

Novellierung HHG und HUG von 1978 ab 28.10.87 in Kraft (HHG § 28 und HUG §§ 18, 19 bleiben unverändert).

Mehr als 1.000 Rechner am BITNET, mehr als 10.000 am Internet.
1988 "Dumme Terminals" sind "out", PCs und Workstations sind "in". Einfache Aufgaben wie Text- oder Programmerfassung sowie graphische Darstellungen können bequemer mit einem Arbeitsplatzrechner erledigt werden. Noch sind PCs/Workstations teuer, aber nicht teuer genug, um einzeln über das HBFG beschafft werden zu können. Zwar gibt es seit 1984 das CIP, auf das WAP muss aber noch bis 1990 gewartet werden. Bis dahin müssen PCs/Workstations für den Arbeitsplatz - wenn überhaupt - als "intelligente Terminals" der Großrechner beschafft werden.
  • PCs für die Lehre: Die CIP-Maßnahme in 1985 hatte nur einen kleinen Vorgeschmack gebracht. Die 2. CIP-Maßnahme ermöglicht die Einrichtung von 5 neuen PC-Sälen mit insgesamt 112 PCs und 8 Servern.
  • Arbeitsplatzrechner: Im Rahmen einer derartigen 2. HBFG-Maßnahme (s. 1985) zur Erweiterung des IBM-Rechners werden insgesamt 135 Systeme beschafft. Der notwendige Großrechneranschluss erfolgt vorrangig über das DEVELnet, z.T. aber auch über die DFV-Steuereinheiten der IBM 4381.
Hochrüstung der IBM 4381-P13 zur IBM 4381-R23 Anfang Mai 1988; Steigerung der CPU-Leistung und Verdopplung des Arbeitsspeichers.

Einrichtung PC-Saal des HRZ im Savigny-Haus im Stadtgebiet zum SS 1988 (Betrieb bis 2006): 36 Systeme IBM PS/2 unter DOS 3.3, vernetzt via Token Ring inkl. Host-Zugang zur IBM 4381. Der PC-Saal kann von allen Fachbereichen und Studierenden der Universität genutzt werden, Öffnungszeiten im Semester sind von 8:00 bis 21:00 Uhr; für die Betreuung des PC-Saals wird ein ehemaliger Operateur eingesetzt. PC-Säle waren damals etwas Neues, zur Einrichtung der PC-Säle des HRZ und des Fb. Rechtswissenschaften (im gleichen Haus) hat es eine kleine Einweihungsfeier gegeben.

Das HRZ-Personal ist in den vergangenen Jahren langsam auf ca. 30 Mitarbeiter angewachsen. Es wurde nicht nur gearbeitet, zwecks Förderung der Betriebsatmosphäre wurde auch ab und zu gefeiert, bei Betriebsjubiläen oder runden Geburtstagen von Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern sowie bei Verabschiedungen in den Ruhestand. Darüberhinaus fand jährlich ein Betriebsausflug statt.

Erste TokenRing-LANs auf der Basis von IBM Kabel Typ 1 werden zur Vernetzung der PCs im HRZ-PC-Saal sowie der Arbeitsplatzrechner im HRZ eingerichtet; der Host-Zugang zur IBM 4381 (inkl. File und Device Sharing) erfolgt über einen Gateway-PC. TokenRing wird vom HRZ nur bis 1991 unterstützt.

Foto PC-Werkstatt Einrichtung einer PC-Werkstatt: Unterstützung des PC-Betriebs in den Fachbereichen (nicht alle verfügen über eine Elektronik-Werkstatt) und fachbereichsfreien Einrichtungen. Für Reparaturen an Arbeitsplatzrechnern werden nur die Materialkosten in Rechnung gestellt; Wartung und Reparatur aller PC-Saal-Rechner erfolgen zulasten des HRZ.

DFG-Empfehlungen (der KfR) vom Jan. 1988 zur Ausstattung der Hochschulen in der Bundesrepublik Deutschland mit Datenverarbeitungskapazität für die Jahre 1988 bis 1991.

In den Fachbereichen Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Humanmedizin werden PC-Säle für die Lehre eingerichtet. Alle 4 Fachbereiche zeichnen sich durch ein Fachgebiet Informatik aus. Die Landesmittel für die Beschaffungen werden größtenteils zentral von der Universität bereitgestellt.

An der Arbeitsplatzrechner-Beschaffung des HRZ sind zwar alle Fachbereiche (bis auf eine Ausnahme) beteiligt, die Anzahl der beschafften Systeme ist aber noch gering. Der Preis eines PC inkl. Zubehör und Software ist mit durchschnittlich 10.000 DM noch relativ hoch, dazu muss der gemäß HBFG anfallende Landesanteil vom Betreiber aufgebracht werden.

Beginn intensiver Planungen zum Hochleistungsrechnen in Hessen. Die einberufene Planungsgruppe einigt sich im Juni 1988 auf eine Rahmenkonzeption, nach der es
  • an einer Universität einen Höchstleistungsrechner und
  • an den anderen Universitäten lokale Hochleistungsrechner
geben soll.

Arbeitskreis hessischer HRZ-Leiter: Als Folge der Planungen zum Hochleistungsrechnen in Hessen intensivieren die HRZ-Leiter ihre Zusammenarbeit.

Datenverarbeitung ist endgültig in allen Fachbereichen der Uni Marburg angekommen (25 Jahre nach Gründung des Rechenzentrums), vgl. Rechner-Ausstattung außerhalb des HRZ, soweit diesem für seinen Jahresbericht 1988 bekannt. Bei den Benutzern des HRZ sind alle Fachbereiche ab 1989 vertreten.
1989 Stilllegung der Sperry 1100/60 aus 1983/84 am 30.10.89. In 52.093 Stunden Betriebszeit hat sie 129.116 Batch Jobs und 473.572 Dialog Jobs mit insgesamt 53.552 CPU-Stunden bearbeitet. Wie beim TR440 gab es auch hier eine kleine Abschiedsfeier der HRZ-Mitarbeiter und eine Trauerrede.

Foto Convex C230 Inbetriebnahme des Vektorrechners CONVEX C230 unter ConvexOS am 20.12.89 (Betrieb bis 1995), bezeichnet als Mini-Supercomputer. Die CONVEX verfügt über 3 Prozessoren mit je einer Skalareinheit (38,7 MIPS), einer Vektoreinheit (50 MFlop/s Peak Performance bei 64-Bit-Arithmetik) und 256 MB Arbeitsspeicher, d.h. insgesamt über 150 MFlop/s Peak Performance und 768 MB Arbeitsspeicher. Hauptanwender ist das neu eingerichtete Fachgebiet Computational Chemistry (s. rechts). Die CONVEX ist der erste Vektorrechner an einer hess. Universität. Weitere Vektorrechner gehen ab 1991 im Verbund Hessischer Hoch- und Höchstleitungsrechner in Betrieb. Der Einsatz der CONVEX bedeutet:
  • Einstieg in das lokale Hochleistungsrechnen (High Performance Computing, HPC)
  • Einsatz von Unix; ConvexOS ist eine Berkeley-Unix-Variante.
  • Einstieg in die TCP/IP-Protokollwelt des Internet
  • Einholung der Internet Class-B-Adresse 137.248.x.x (damals noch in Palo Alto, CA) für die Universität, mit der über 65.000 Rechner verwaltet werden können.
  • Anmietung einer Glasfaserverbindung zwischen dem Fb. Physik im Stadtgebiet und dem HRZ im Uni-Neubaugebiet auf den Lahnbergen (ab 1990)
Nach Stilllegung der Sperry 1100/60 gibt es wieder Platz im Rechnerraum.
Leibnizpreis für Prof. Reetz im Fb. Chemie, der sich mit Landesmitteln an der CONVEX-Beschaffung im Rahmen des HBFG beteiligt. Hauptanwendung der Chemiker ist GAUSSIAN. Einrichtung des Fachgebiets Computational Chemistry. Weitere CONVEX-Nutzer, die ihre Anwendungen z.T. selbst entwickeln, stammen aus den Fben. Physik und Physikalische Chemie.

Um die Lieferung eines Mini-Supercomputers an die Uni Marburg konkurrieren im Frühjahr 1989 die Firmen: CONVEX, DEC, IBM und Multiflow (vertrieben durch GEI Rechnersysteme).

Ankündigung der SPARCstation 1 unter der Unix-Variante SunOS durch Sun Microsystems am 12.04.89. SPARC steht für Scalable Processor ARChitecture, die von Sun bereits 1986 veröffentlicht worden war und von Lizenzpartnern zum Bau von Prozessoren genutzt werden kann. Es ist eine RISC-Architektur (s.1990), die ersten Sun-Workstations mit SPARC-Prozessoren gab es ab 1987.

Verbreiteter Einsatz von Workstations - insb. von Silicon Graphics und DEC - in den naturwiss. Fachbereichen. Im Zusammenhang mit der CONVEX C230 und DEC VAX 6000-420 können 23 Workstations via HBFG beschafft werden.

Fall der Berliner Mauer, der den "Shakeout" bei den Supercomputer-Firmen entscheidend beeinflussen wird.

Die letzten Rechner am ARPANET (seit 1969) werden an regionale Netze des NSFNET angeschlossen, die Netzwerk-Knoten werden stillgelegt. Ende 1989 gibt es kein ARPANET mehr.
1990 Foto DEC VAX 6000-420 Migration vom Graphikrechner DEC VAX 11/750 zum Zentralrechner DEC VAX 6000-420 unter Beibehaltung des Betriebssystems VAX/VMS am 01.03.90 (Betrieb bis 1995). Die beiden Zentralrechner sind nun die IBM 4381-R23 und die VAX 6000-420. Letztere hat 2 skalare Prozessoren (à ca. 6,8 MIPS) und 1 Vektorprozessor (mit 45 MFLOP/s Peak Performance bei 64 Bit-Arithmetik). Es war das Misstrauen einiger Benutzer gegenüber der Fa. CONVEX und dem Betriebssystem Unix, die zu dieser Ausstattung geführt hat; aus Sicht des HRZ hätte die VAX schwächer ausfallen und dafür mehr in die CONVEX investiert werden sollen.

Vernetzung: Die drei Rechner von DEC, CONVEX und IBM kommen mit unterschiedlicher Netz-Software daher, so dass gewisse Anpassungen erforderlich werden:
  • Die CONVEX und die IBM werden (anlog zur DEC VAX) DECnet-fähig gemacht (DECnet ist seit 1984 in der Universität etabliert und genießt großes Vertrauen).
  • Die DEC VAX und die IBM werden (analog zur CONVEX) TCP/IP-fähig gemacht (letztere erst in 1991); es dauert noch, bis sich diese Netz-Software als einzige und überall durchgesetzt hat.
  • IBMs Netz-Software ist komplex und gilt nicht gerade als portabel bzw. interoperabel.
  • Auf allen drei Rechnern wird KERMIT bereitgestellt, so dass von PCs am DEVELnet mittels KERMIT auf diese Rechner zugegriffen werden kann.
  • Darüber hinaus ist von PCs am DEVELnet mittels TELNET Dialog auf allen drei Rechnern (genauer: auf TCP/IP-Hosts) möglich, ein TCP/IP-Gateway zwischen dem DEVELnet und dem Ethernet LAN im HRZ macht's möglich.
  • Der EARN-Zugang erfolgt weiterhin über die IBM.
  • WiN-Anschluss: Der Anschluss des DEVELnet am DATEX-P (s. 1986) wird am 26.02.90 durch einen Anschluss am WiN des DFN-Vereins abgelöst, Übertragungsrate 9,6 KBit/s. Damit wird (X.29-) Dialog auf Rechnern am WiN möglich, Dialog auf DATEX-P-Rechnern bleibt weiterhin möglich.
  • usw., usw.
Verlegung von (Multi-Mode) Glasfaserkabel auf Universitätsgelände ab März 1990. Anmieten einer (Single-Mode) Glasfaser-Verbindung der Bundespost (6 km lang, Luftlinie 3 km) zwischen dem Fb. Physik im Stadtgebiet und dem HRZ im Universitäts-Neubaugebiet ab 01.08.90.

Anfangs-Version des hochschulweiten Datennetzes ist das Extended Ethernet LAN. Lokale Netze auf der Basis von Ethernet waren seit 1987 entstanden; durch ihre Verbindung entsteht das Extended Ethernet LAN (so bezeichnet, weil es mehr als einen lokalen Bereich abdeckt):
  • Für die Einrichtung von LANs orientiert sich das HRZ grundsätzlich an der Struktur der Universität, d.h. an Fachbereichen, Einrichtungen, etc. und nicht an Gebäuden.
  • Aus Kostengründen werden standardmäßig Thinwire-Kabel verlegt (max. 180 m lang), an die mehrere Rechner (über T-Stücke) angeschlossen werden können; für ihre Kopplung zu einem LAN werden Sternkoppler (der Fa. Hirschmann) eingesetzt.
  • Die Verbindung der LANs zum Extended Ethernet LAN erfolgt unter Einsatz von Bridges (der Fa. Conware); letztere sorgen für eine Anpassung der unterschiedlichen Übertragungsraten sowie eine Lastentkopplung zwischen lokalem und entferntem Datenverkehr.
  • Alle LANs (Übertragungsrate 10 MBit/s) werden sternförmig mit dem LAN im HRZ verbunden, an das die zentralen Rechner (inkl. EARN-Zugang) und der Router zum WiN (ab 1991) angeschlossen sind; es gibt somit kein explizites Backbone, das LAN im HRZ übernimmt zugleich diese Funktion.
  • Für Fernverbindungen zwischen Gebäuden können erstmals Glasfaserkabel (mit Übertragungsraten von 10 MBit/s) genutzt werden; i.a. müssen sie aber noch über Telefonkabel geschaltet werden (64 KBit/s bzw. 2 MBit/s).
  • Das Extended Ethernet LAN wird kontinuierlich ausgebaut: Ende 1990 umfasst es LANs in 5 Fben. und dem HRZ, Ende 1991 in 8 Fben. sowie 2 Einrichtungen und im Sept. 1994 in 16 (von damals 21) Fben. sowie 6 Einrichtungen, s. Dokumentation von 1993.
  • Ethernet-LANs entwickeln sich zum Standard-Anschluss von PCs und Workstations und lösen damit das DEVELnet und die Terminalnetze ab. Ende 1990 waren an das Extended Ethernet LAN 73 PCs/Workstations angeschlossen, Ende 1991 bereits 359 und Ende 1993 über 1000.
  • Betrieb des Extended Ethernet LAN bis 1995; Ablösung durch ein Backbone.
Der DFG-Empfehlung Rechnernetze in Hochschulen (von 1989) folgend beantragt das HRZ eine Baumaßnahme zum Aufbau eines Hochschuldatennetzes, welche die flächendeckende Vernetzung aller Fachbereiche und fachbereichsfreien Einrichtungen sowie die Installation eines Backbone zur Verbindung aller LANs (z.B. auf der Basis von FDDI) ermöglichen soll. Bis zu deren Bewilligung (Ende 1993) werden Verkabelungen aus laufenden Mitteln des HRZ finanziert und Netzkomponenten (Sternkoppler, Bridges, etc.) im Rahmen von HBFG-Maßnahmen beschafft.
X.25-WiN des DFN-Vereins ab Jan. 1990: Erstes eigenständiges Netz des DFN-Vereins, später auch als Schmalband-WiN (S-WiN) bezeichnet. Vermittlungstechnik ist X.25 (wie DATEX-P), 64 KBit/s bzw. 2 MBit/s im Kernnetz, Zugänge 2,4 KBit/s - 2 MBit/s.

Einführung der IBM RS/6000 Workstations und Server unter IBMs Unix-Variante AIX im Febr. 1990. RS steht für RISC System, RISC für Reduced Instruction Set Computer, d.h. für Computer mit vereinfachtem Befehlssatz, dessen Befehle effizient verarbeitet werden können (der gegenwärtige Trend). Die Prozessoren gehören zur POWER-Architektur, die POWER1-CPUs des Jahres 1990 werden u.a. in Servern IBM RS/6000-580 und dem Parallelrechner IBM/SP, die POWER2-CPUs des Jahres 1993 z.B. in Servern IBM RS/6000-590 und der IBM/SP2 verwendet.

Gründung der Fa. MEGWARE in Chemnitz, die sich auf Cluster-Lösungen spezialisiert.

Markteinführung von Windows 3.0 durch Microsoft am 22.05.90.

Wissenschaftler-Arbeitsplatzrechner-Programm (WAP) im Rahmen des HBFG ab 28.06.90. Die Anerkennung als Großgerät gemäß HBFG erfordert (analog zum CIP), dass Cluster vernetzter Arbeitsplatzrechner einschließlich (z.B. Print-, File-) Server inkl. Anbindung an das Hochschulnetz eingerichtet werden.

Der "Beirat des Präsidenten für Datenverarbeitung" wird im Juni 1990 in den Beirat des Präsidenten für Informationstechnologie umgewandelt (Sitzungen bis Ende 1994).

RFC 1166 vom Juli 1990 beschreibt unter dem Titel INTERNET NUMBERS die Struktur von Internet-Adressen und listet die vergebenen Adressen auf, darunter 137.248.rrr.rrr für UNI-MARBURG mit Kontaktperson HH84 Heinz Hahn (s. S. 43 und S. 138).

Am BITNET/EARN/NETNORTH sind am 02.08.90 insgesamt 2.987 Rechner, verteilt über 1.054 Einrichtungen, angeschlossen; weitere 45 Einrichtungen warten auf Anschluss (die Philipps-Universität Marburg läuft unter der Bezeichnung "PhlpsUni").

Migration vom Experimentrechner DEC VAX 11/750 zum Bereichsrechner DEC MicroVAX 3800 (ein Dual-Host System) im Fb. Physik.

Die stillgelegten Rechner DEC VAX 11/750 (von HRZ und Fb. Physik) sind in Rostock bzw. Jena weiter betrieben worden.

Die beiden Bauanträge zum Ersatz der Telefonanlage bzw. zum Aufbau eines Hochschuldatennetzes werden von der Universität in dieser Reihenfolge als Paket auf den Weg gebracht. Die Bewilligung der Datennetz-Maßnahme verzögert sich dadurch erheblich (bis Ende 1993): Zum einen fällt sie im Kontext der Telefonanlage unter ein verschärftes Mitbestimmungsverfahren, zum anderen folgt anschließend ein Haushaltsjahr, in dem neue Baumaßnahmen nur in den neuen Bundesländern begonnen werden.
1991 Das HRZ führt auch 1990/91/92 umfangreiche Beschaffungen von PCs und Workstations via HBFG für die gesamte Universität durch (eigenständige CIP/WAP-Anträge der Fachbereiche kommen erst ab 1992 zustande):
  • PCs für die Lehre (insgesamt 135 PCs und 5 Server) werden im Rahmen der 3. CIP-Maßnahme (nach 1985 und 1988) vom HRZ für die gesamte Universität zur Ablösung veralteter Geräte sowie zur Einrichtung 4 neuer PC-Säle beschafft.
  • Arbeitsplatzrechner (insgesamt 419) werden als "intelligente Terminals" der DEC VAX 6000-420 vom HRZ im Rahmen einer 3. HBFG-Maßnahme (nach 1985 und 1987) für die Versorgung der gesamten Universität beschafft. In diesem Kontext können auch die notwendigen Netzkomponenten für den kontinuierlichen Ausbau des Extended Ethernet LAN beschafft werden.
Einsatz von NOVELL NetWare 3.11 als LAN-Software der PCs im HRZ unter DOS (ab Version 3.3), insb. für die Funktionen File Service (Bereitstellung von Anwender-Software und Plattenspeicherplatz) sowie Print Service (gemeinsame Nutzung von Druckern).

Ausstieg aus der TokenRing-Technologie im Sommer 1991: Der von IBM entwickelten TokenRing-Technologie werden keine großen Zukunftsaussichten eingeräumt. Da die Unterstützung beider LAN-Technologien - Ethernet und TokenRing - vom HRZ mangels Personal nicht zu leisten ist, setzt sich das HRZ erfolgreich für den Ausstieg aus dieser Technologie ein.

Festlegung der Bezeichnung UMRnet für das Hochschuldatennetz der Universität Marburg (d.h. für alles: das Extended Ethernet LAN, das DEVELnet, die Terminalnetze, etc.).

WiN/Internet-Anschluss ab 18.09.91, Übertragungsrate 64 KBit/s (Ablösung 9,6 KBit/s-Anschluss von 1990). Im Rahmen der Betriebseinführung der DFN-Dienste - X.29-Dialog, X.400-Mail und FTAM-Filetransfer - kann ein Router (Cisco-AGS+) beschafft werden, über den das Extended Ethernet LAN an das X.25-WiN angeschlossen und damit in das Internet integriert wird. Dies bedeutet:
  • Alle bisher nur uni-intern genutzten TCP/IP-Dienste - TELNET-Dialog, SMTP-Mail, FTP-Filetransfer, etc. - können nun weltweit im Internet genutzt werden.
  • Die Einrichtung von LANs für Fachbereiche, Einrichtungen, etc. ermöglicht eine systematische Vergabe von Internet-Namen und Adressen.
  • Der erste Nameserver wird auf der CONVEX betrieben, der Secondary Nameserver außerhalb der Universität (im RZ Uni Dortmund).
  • Die Software zu den DFN-Diensten wird für die DEC VAX 6000-420 beschafft und dort installiert; das HRZ befasst sich intensiv damit und testet insb. die Interoperabilität zwischen FTAM von DEC und Implementierungen anderer Hersteller. X.29-Dialog und X.400-Mail können mit den entsprechenden TCP/IP-Anwendungen nicht konkurrieren; FTAM-Filetransfer kann wegen anhaltender Probleme nie freigegeben werden.
  • Der Anschluss des PAD (s. 1990) erfolgt jetzt über den Router, so dass Terminals/PCs am DEVELnet weiterhin auf Hosts am X.25-WiN bzw. öffentlichen DATEX-P zugreifen können.
  • Der EARN-Anschluss der IBM 4381 (seit 1986 bei 2,4 KBit/s) kann nach anfänglichen Problemen ab 1992 ebenfalls über den WiN-Router erfolgen.
Freigabe von Gopher an der University of Minnesota im Frühjahr 1991.
Freigabe von WWW am CERN in Genf im Sommer 1991: Tim Berners-Lee veröffentlicht eine Kurzfassung zum Projekt World Wide Web via Newsgroup am 06.08.91.
Freigabe von Linux durch Linus Torvalds an der University of Helsinki im Sept. 1991.

PC-Säle für die Lehre: Im Fb. Geographie wird ein neuer PC-Saal eingerichtet, in den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften und Mathematik ist es jeweils der zweite. Für die Geisteswissenschaften war ein großer PC-Saal mit ca. 50 PCs geplant, der aber wegen Raummangel nicht zustande kommt (die Zeit für ein derartiges Raumopfer ist noch nicht reif), es reicht nur zu einem PC-Räumchen. Die Landesmittel für die Beschaffungen müssen diesmal größtenteils von den Fachbereichen bereitgestellt werden.
An der Arbeitsplatzrechner-Beschaffung des HRZ sind bis auf eine Ausnahme alle Fachbereiche beteiligt. Für die Vernetzung der Arbeitsplatzrechner gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Der Ständige Ausschuss für Datenverarbeitung entscheidet (nach heftigem Streit), dass das HRZ nur noch Ethernet und nicht mehr TokenRing zu unterstützen braucht. Lediglich in 3 Bereichen wird weiterhin TokenRing eingesetzt. Der endgültige Wechsel zu Ethernet erfolgt im Bildarchiv Foto Marburg in 1996, im Fb. Wirtschaftswissenschaften in 2000.

DFG-Empfehlungen (der KfR) vom Dez. 1991 zur Ausstattung der Hochschulen in der Bundesrepublik Deutschland mit Datenverarbeitungskapazität für die Jahre 1992 bis 1995.

Verbund Hessischer Hoch- und Höchstleistungsrechner ab Dez. 1991. Zum Einsatz - außerhalb von Marburg - kommen Vektorrechner der gleichen Systemfamilie von Fujitsu unter der Unix-Variante UXP/M, vertrieben durch Siemens-Nixdorf Informationssysteme (SNI):
  • Hessischer Höchstleistungsrechner (HHLR) im HRZ Darmstadt ist eine S400/40 (Peak Performance 5 GFLOP/s; Betrieb bis 1996).
  • Lokaler Hochleistungsrechner (HLR) im HRZ Frankfurt ist eine S200/10 (1 GFLOP/s; Betrieb bis 1996).
  • Rechner im HRZ Gießen bzw. HRZ Kassel folgen in 1992.
  • Eine Vereinbarung zwischen den hessischen Universitäten und dem HMWK regelt Betrieb und Benutzung.
  • Ein wiss. HHLR-Beirat fungiert als Steuerungsgremium (Fortschreibung Landeskonzept, Vergabe Nutzungskontingente, ...). Konstituierende Sitzung ist am 09.12.91; in der Regel findet pro Semester eine Sitzung statt.
Hintergrund ist ein Nachtragshaushalt, eine einmalige Initiative, aus dem die Landesmittel für die Beschaffungen gemäß HBFG finanziert werden.

Sprachdatenintegration: Beschaffung und Betrieb von Telefonanlagen erfolgen an hess. Universitäten durch das jeweilige HRZ; den Einstieg macht die TH Darmstadt in 1991.

Zwecks Unterstützung des Betriebs dezentraler Rechner werden NOVELL NetWare Server in den Fachbereichen vom HRZ bereitgestellt. Eine schriftliche Vereinbarung zwischen Fachbereich und HRZ regelt Installation, Betrieb, Maintenance und Nutzung des Servers, an dessen Kosten sich das HRZ beteiligt.

Ausbau des Fachgebiets Informatik (seit 1984 im Fb Mathematik der Uni Marburg) ab WS 1991/92 zum Hauptfach.
1992 Gopher-Service ab Dez. 1992 (bis zum 13.02.98): Der Service erlangt wegen des Aufkommens von WWW (s. 1994) nur kurzfristig Bedeutung; er wird aber eine gewisse Zeit aufrecht erhalten, weil sich die Migration nach WWW lange hinzieht und Web-Browser auch Gopher-Objekte darstellen können.
  • Gopher-Texte sind ASCII-Texte mit einem einheitlichem Layout, die mit jedem einfachen Terminal/PC schnell und bequem gelesen werden können.
  • Für das HRZ ist der Gopher-Service ein Segen, da es endlich sein gesamtes Informationssystem (ab 1980) - Benutzerhandbuch, Einzelschriften, Mitteilungen, Nachrichten - von der Papierform in ein Online-Angebot umstellen kann, s. Quellen.
  • Auch Fachbereiche und Einrichtungen können ihre Informations-Angebote auf dem Server bereitstellen; Höhepunkt der Nutzung ist Anfang 1995 mit 9 Angeboten. Das HRZ unterstützt darüber hinaus den Betrieb eigener Gopher-Server.
  • Hardware-Basis ist eine Workstation, gefolgt von einem Server IBM RS/6000.
Microsofts erste Versionen von Windows ab Ende 1985 hatten den Charakter einer graphischen Benutzerschnittstelle (GUI) für MS-DOS, es ging um Konkurrenz mit Apple. Auch Windows 3.1, angekündigt im März 1992, basiert noch auf MS-DOS, es bringt jedoch so viele Verbesserungen, dass es verbreitet eingesetzt und damit kommerziell erfolgreich wird, so dass es als Betriebssystem gesehen wird. Nachfolger sind Windows 95 und Windows 98.

Mehr als 1.000.000 Rechner am Internet im Okt. 1992.

Lokaler Hochleistungsrechner (HLR) im HRZ Gießen bzw. HRZ Kassel ist ab Sept. 1992 jeweils eine SNI S100/10 (Peak Performance 0,5 GFLOP/s; Betrieb bis 1995).

CIP/WAP-Maßnahmen: Die Zeit globaler CIP/WAP-Anträge des HRZ für die gesamte Universität ist vorbei, ab 1990 müssen die Fachbereiche eigene Änträge stellen. Dabei werden sie vom HRZ unterstützt, von der Planung / Antragstellung über Ausschreibungen / Beschaffungen bis zu Inbetriebnahmen / Verwendugsnachweisen. Die ersten WAP-Anträge werden vom Fachbereich Mathematik in 1992 gestellt.
1993 Zentrale Server: Übergang von den Zentralrechnern zu Servern unter Unix - IBM RS/6000 unter AIX bzw. Sun SPARCstation unter SunOS bzw. Solaris - als allgemeiner Einstieg in die Client-Server-Technologie. Die Server werden anfangs für unterschiedliche Dienste eingesetzt (die zuvor i.a. auf anderen Rechnern residierten); wegen gleicher Hardware werden sie nach bedeutenden Wissenschaftlern der Uni Marburg benannt. Gleichzeitig beginnt der Übergang zu dedizierten Servern, die nach ihren Diensten benannt werden; dabei werden auch Intel-PCs als Server eingesetzt.
  • Server Papin: IBM RS/6000-580 ab 10.03.93 als Mailer, Gopher Server und Primary Domain Name Server; darüber hinaus als Server für Anwender-Software wie z.B. zur Statistik und zu Datenbanken.
  • Server Bunsen: IBM RS/6000-580 ab 01.07.93 als aFTP-Server, Fallback Mailer und Distributions-Server für AIX-Software im UMRnet.
  • Server Wolff: IBM RS/6000-590 als Compute Server vom 01.03.94 bis 15.01.96, insb. für den Batch-Betrieb via NQS. Ab März 1996 wird er als Fileserver eingesetzt.
  • Server Wegener: IBM RS/6000-590 als Compute Server vom 01.03.94 bis 15.01.96, insb. für den Batch-Betrieb via NQS. Ab März 1996 wird er als ADSM Backup-Server eingesetzt.
  • News Server: Sun SPARCstation 10-40 ab 29.12.93 als dedizierter Server für News.
  • NetWare Server NWS1: IBM PS/2 95 als File und Print Server für die PCs im HRZ, als Print Server für Unix-Hosts und als Distributions-Server für PC-Software im UMRnet.
Das Software-Angebot umfasst Software für die CONVEX C230, für ein Cluster aus DEC VAX Systemen und eines aus IBM AIX Systemen sowie für PC-Pools. Zu Software aus Campus- und Landeslizenzen - beschafft für den dezentralen Einsatz in Forschung und Lehre - werden Referenzinstallationen betrieben und Gopher-Texte mit Anleitungen zur Intallation bereitgestellt.

Internet-Dienste:
  • News-Service ab 18.10.93: Betrieb eines News-Servers zwecks Teilnahme am Austausch (read, post) von News-Artikeln der weltweit verteilten Newsgroups; Verwaltung Marburger Newsgroups.
  • Anonymous FTP-Service ab 20.10.93: Bereitstellung von Public Domain Software, Treibern, etc. sowie Spiegelung auswärtiger aFTP-Server; Versorgung der Marburger Benutzer und Entlastung der Weitverkehrsnetze.
  • Archie-Service ab 23.07.93 zur weltweiten Suche von Public Domain Software oder anderen Objekten auf aFTP-Servern.
Stilllegung der IBM 4381-R23 im Sept. 1993, Abschied vom beliebten EARN; einziger verbliebener Zentralrechner ist die DEC VAX 6000/420.

Mitte Dezember trifft endlich die Bewilligung einer ersten Rate für die 1990 beantragte Baumaßnahme zum Aufbau des Hochschuldatennetzes ein.
Ankündigung des Parallelrechners IBM SP (Scalable POWERparallel System) auf Basis der POWER-Architektur am 02.02.93, jeder Knoten verfügt über eine POWER1-CPU (s.1990).

Letzte Nutzerkonferenz (seit 1986) gemäß Geschäftsordung des HRZ am 10.02.93.

Freigabe des Web-Browsers Mosaic am NCSA in Urbana Champaign (Illinois) am 22.04.93; Mosaic, entwickelt von Marc Andreessen and Eric Bina, hat mit seiner graphischen Benutzerschnittstelle das WWW populär gemacht. und ist Vorläufer von Netscape (ab Dez. 1994).

Gründung ZKI-Verein - Zentren für Komunikation und Informationsverarbeitung in Lehre und Forschung e.V. - am 09.06.93 in Berlin, hervorgegengen aus dem ALwR (s.1972).

TOP500-Liste : Ab 1993 veröffentlichen Jack Dongarra (Tennessee) und Hans Meuer (RZ Uni Mannheim) halbjährlich die Liste der 500 schnellsten Supercomputer der Welt. Für die Leistungsmessung kommt der LINPACK-Benchmark zum Einsatz, d.h. die Lösung eines linearen Gleichungssystems; gemessen wird die Dauer der benötigten Gleitkomma-Operationen (in Flop/s). Die erste Liste vom Juni 1993 stuft den Hessischen Höchstleistungsrechner Fujitsu/SNI S400/40 im HRZ TU Darmstadt (s.o. 1991) auf Rang 64 ein, im Nov. 1993 auf Rang 86; letzte Notierung ist Rang 464 im Juni 1996.

Microsoft startet seine NT-Linie (NT wie New Technology). Erstes System ist Windows NT 3.1 ab Juli 1993, zusammen mit Windows NT Advanced Server. Hardware-Plattformen sind Intels 32-Bit-Familie (80386 und höher), DEC Alpha und MIPS R4000. NT 3.1 ist das erste Windows Betriebssystem, das TCP/IP standardmäßig unterstützt (von Spider Systems lizenzierter TCP/IP-Stack, der später durch einen eigenen ersetzt wird). In dieser Linie folgen später Windows NT 4.0 (1996), Windows 2000, Windows XP (2001) und Windows Vista (2007).

Für das Drucken in NetWare-LANs wird vom HRZ eine Lösung entwickelt, die die Abrechnung der Druckkosten mit Magnetkarten ermöglicht: Die Hardware besteht aus Druckern mit Magnetkartensystemen, als Software wird ein vom HRZ entwickelter interaktiver NetWare Print-Server eingesetzt. Damit kann der Anwender seine Print Jobs für die Ausgabe auf einem Drucker mit seiner Magnetkarte auswählen. Die Lösung kommt insbesondere in den PC-Sälen zum Einsatz.

PC/Workstation-Labor (seit 1992): Betrieb mehrerer PCs sowie verschiedener Workstations von IBM, Sun und DEC für Test- und Demonstrationszwecke. Für Benutzer wird ein Workstation-Arbeitsraum eingerichtet.

Marburger Nutzer nutzen alle Rechner des Verbunds hessischer Hoch- / Höchstleistungsrechner, und zwar sehr stark; die Erfahrungen mit der CONVEX C230 schlagen zu Buche.

Im Herbst 1993 gibt es mehr als 1.000 Rechner am UMRnet, Ende 1993 werden exakt 1.127 Hosts gezählt, verteilt über 16 (der 21) Fachbereiche und 5 fachbereichsfreie Einrichtungen. Mehr als 1.000 Hosts am gesamten Internet waren es im Okt. 1984, Ende 1993 sind es mehr als 2 Mio. Hosts.
1994 Foto Netzwerkschränke Baumaßnahme zum Aufbau des Hochschuldatennetzes (1994 bis 2000): Das Netz wird (wie beantragt) für Forschung und Lehre sowie die Krankenversorgung (des Klinikums) aufgebaut. Die Maßnahme erlaubt endlich die systematische Glasfaserverkabelung im Primärbereich (zwischen Gebäuden, zwischen Stadt- und Universitätsneubaugebiet) sowie im Sekundärbereich (zwischen Etagen); das nächste Etappenziel heißt FDDI-Backbone (s. 1995). Im Tertiärbereich (auf Stockwerksebene) kann die Verkabelung beschleunigt werden.

Hochrüstung WiN/Internet-Anschluss des UMRnet am 20.05.94 auf die Übertragungsrate 1,92 MBit/s (Ablösung 64 KBit/s Anschluss von 1991). Das Extended Ethernet LAN wird kontinuierlich um Teilnetze erweitert.

Separates FDDI-LAN für NIS/NFS-Services zwischen zentralen Servern ab Mai 1994.

WWW-Service ab 01.06.94: Mit dem Service kann nicht nur auf WWW-Seiten, sondern auch auf Gopher-, aFTP- und News-Informationsobjekte zugegriffen werden, wodurch insb. die Migration von Gopher nach WWW erleichtert wird. WWW entwickelt sich dadurch zur einheitlichen Benutzerschnittstelle für Informations-Services im Internet, so dass für viele Anwender Web und Internet synonyme Begriffe werden.
  • Als erste Browser werden NCSA Mosaic (für MS Windows und X-Windows), Netscape (für MS Windows und X-Windows) und Lynx (für ASCII Terminals) vom HRZ unterstützt.
  • Fachbereiche und Einrichtungen können ihre Informationsangebote auf dem zentralen WWW-Server im HRZ bereitstellen. Es geht langsam voran; Ende 1995 gibt es 14 Informationsangebote, Ende 1996 sind es 40, vgl. Nutzung. Analog zu Gopher wird auch der Betrieb eigener WWW-Server von Anfang an vom HRZ unterstützt.
  • Dedizierte Server für persönliche Informationen der Professoren, Mitarbeiter und Studierenden (Staff-WWW bzw. Stud-WWW) werden ab Juni 1995 bereitgestellt.
  • Das HRZ beginnt, sein Informationssystem von Gopher (s. 1992) nach WWW umzustellen. Ab Nov. 1995 werden neue Informationen ausschließlich im WWW bereitgestellt; die letzten Gopher-Texte werden im Febr. 1998 ins WWW verlagert.
  • Hardware-Basis ist ein Server IBM RS/6000-580 (Bunsen).
Für den Zugang vom heimischen DOS-/Windows-PC mit Modem über das Telefonnetz zum UMRnet wird im Okt. 1994 der PPP-Service eingerichtet. Als Server kommt eine Sun SPARCstation unter Solaris zum Einsatz; den Anwendern werden Modems empfohlen und Disketten mit der notwendigen Software bereitgestellt.
Ab 1994 Mitgliederversammlungen des ZKI sowie Arbeitskreissitzungen, z.B. Netzdienste und Supercomputing.

Ab 1994 erfolgt die Abwicklung neuer HBFG-Maßnahmen in Hessen über die Hochschulkapitel (bis Ende 1993 wurde dafür das Zentralkapitel beim HMWK genutzt).

Reduzierung der Bundesmittel im Rahmen des HBFG und zusätzliche Versorgung der neuen Bundesländer führen zu einer Mangelverwaltung der Bundesmittel ab 1994.

Um die Lieferung eines Parallelrechners an die Uni Marburg konkurrieren im Sommer 1994 die Firmen: CONVEX, Cray Research, IBM, Intel, nCube, Kendall Square Research (d.h. SNI) und Thinking Machines.

Erweiterung des HHLR im HRZ Darmstadt (seit 1991) um einen Vektor-Parallelrechner VPP500/4 von Fujitsu/Siemens im Aug. 1994 (Peak Performance 6,4 GFLOP/s). Gründung des "Darmstädter Zentrums für wiss. Rechnen (DZWR)".

Beschluss zum Internet-Zugang für Studierende: Hochschullehrer im Ständigen Ausschuss für Datenverarbeitung der Uni Marburg beklagen sich, sie müssten immer häufiger HRZ-Nutzungsanträge für Studierende unterschreiben, die sie gar nicht kennen würden und denen es nur um eine eMail-Adresse und den Modem-Zugang vom heimischen PC ginge. Auf Vorschlag des HRZ beschließt der Ausschuss am 17.11.94, allen Studierenden ab SS 1995 den Zugang zum Internet (gegen Entgelt) anzubieten.

Die Zeit eines Backbone in den USA unter der Regie der NSF ist vorbei, es gibt jetzt Firmen am Markt, die Netzinfrastruktur betreiben. Die regionalen Netze des NSFNET werden ab Mai 1994 an Network Access Points dieser Provider angeschlossen, offizielles Ende des NSFNET (ab 1986) ist der 30.04.95.
1995 Foto Installation Cisco Router 7000 Einrichtung eines FDDI-Backbone für Forschung und Lehre: Installation von 9 Routern Cisco 7000/7010 in der Zeit vom 19.01.95 bis 13.11.95 (Betrieb bis 1999), zwei davon im Rechnerraum. An diese Backbone-Router werden die Teilnetze aller Fachbereiche und fachbereichsfreien Einrichtungen - d.h. Ethernet und Token Ring LANs, Übertragungsrate 10/16 MBit/s - angeschlossen.
  • Schrittweiser Aufbau des Backbone zwecks schrittweiser Ablösung des Extended Ethernet LAN aus 1990.
  • Länge des Glasfaserrings 16,3 km; Übertragungsprotokoll FDDI, Übertragungsrate 100 MBit/s.
  • Hin- und Rückweg zwischen Stadtgebiet und Universitätsneubaugebiet zunächst im gleichen Glasfaserkabel, ab März 1997 in verschiedenen Kabeln (insb. zwecks Erhöhung der Ausfallsicherheit für das Datennetz zur Krankenversorgung).
  • Ende 1995 sind 59 Teilnetze mit annähernd 2.500 Rechnern angeschlossen.
  • Über das Backbone erfolgt IP-, IPX-, AppleTalk- und IP-Multicast-Routing sowie zunächst auch Transparent-Bridging.
  • Betriebsunterstützung für die FDDI-Backbones für Krankenversorgung und Verwaltung (s. rechts).

Erste multimediale Gehversuche im Web: Marburger Bilderbogen

Foto Flyer mit 10 DM Internet-Zugang für Studierende ab SS 1995: Jeder Studentin und jedem Studenten wird ein Account (Username, Passwort) für eine eMail-Adresse, persönliche WWW-Seiten sowie den Modem/ISDN-Zugang vom heimischen PC angeboten - für ein Entgelt von 10 DM/Semester. Die Nutzung ist freiwillig, ein schriftlicher Antrag ist nicht erfoderlich, es genügt der mündliche Wunsch bei der Einschreibung / Rückmeldung im Studentensekretariat. Zuvor musste jede/r Studierende für einen solchen Account einen verantwortlichen Hochschullehrer gewinnen (s. 1967) und einen schriftlichen Antrag stellen.
  • Es geht um Förderung. Die Studierenden sollen für Studium und Beruf jederzeit Computer und Netze nutzen können; die private Nutzung wird in Kauf genommen. Das HRZ bietet einführende Workshops an sowie Beratung in PC-Sälen.
  • Das Angebot wird auf breiter Linie angenommen. Ende 1995 zählt die Benutzerverwaltung des HRZ insgesamt ca. 3.800 Accounts, 3 Jahre später sind es bereits über 10.000.
  • Einige Modem-Zugänge gab es bereits 1986 am DEVELnet. Ab Okt. 1994 werden mit Hilfe von Servern (der Fa. Sun) weitere 16 Modem-Zugänge via PPP über die alte Telefonanlage der Universität geschaltet. Damit ist jedoch kein stabiler Betrieb möglich, so dass erst spezielle PPP-Zugangs-Server (der Fa. Ascend), die ab WS 1996/97 direkt an das Telefonnetz der Telekom angeschlossen werden und bis zu 60 Modem/ISDN-Zugänge bereitstellen, Abhilfe schaffen.
  • Für das HRZ war der Service mit erheblichen Anstrengungen verbunden - s. Abschnitt im Jahresbericht 1997.
  • An die Internet-Accounts werden nach und nach weitere Berechtigungen geknüpft.
Stilllegung der DEC VAX 6000-420 am 01.08.95, der Convex C230 am 07.08.95 und der Zeichenanlage ARISTOMAT 401. Die Stilllegung des Zentralrechners DEC VAX bedeutet zugleich das Ende der Zentralrechner-Ära, u.a. können 9-Spur-Magnetbänder nicht mehr verarbeitet und OSI-Dienste nicht mehr genutzt werden.

Foto IBM SP2 Inbetriebnahme des Parallelrechners IBM SP2 am 15.12.95 (Ausbau 1999, Betrieb bis 2003), als Nachfolge der CONVEX C230 (1989-1995). Der Rechner besteht aus 3 Schränken (Frames) mit insgesamt 35 Knoten - im Prinzip IBM RS/6000 Workstations der Power2-Architektur unter IBMs UNIX-Version AIX - und einem Hochleistungs-Switch, der jeden Knoten mit jedem verbindet. Er verfügt insgesamt über 9,33 GFlop/s Peak Performance und 8,2 GB Arbeitsspeicher. In der TOP500-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt (von Dongarra, Meuer und Strohmaier) belegt er im November 1995 Rang 172, was in Deutschland Rang 12 entspricht. Im Juni 1996 ist er auf Rang 216 gefallen, im November 1996 auf Rang 272 und im Juni 1997 ist er bereits ausgeschieden. Die IBM SP2 ist der erste Parallelrechner an einer hess. Universität; er ist in den Verbund hess. Hochleistungsrechner integriert und kann von Wissenschaftlern aller hess. Hochschulen genutzt werden.

Aufgaben und Abteilungen: Die vielen neuen Aufgaben erfordern eine Anpassung der seit 1987 bestehenden Abteilungsstruktur. Das HRZ orientiert sich seit Anfang der 90er Jahre an den Empfehlungen von DFG sowie ZKI und beantragt am 20.12.95 die Einrichtung einer neuen Abteilungsstruktur. Geringfügig überarbeitet wird der Antrag vom 17.03.98 erneut vorgelegt. Die Spielregeln dazu sind immer noch durch HHG § 28 (4) von 1970 gegeben. Die Einrichtung der beantragten Abteilungsstruktur erfolgt zum 01.05.00.
Privatisierung der Deutschen Bundespost: Aufteilung in die 3 AGs Deutsche Post, Deutsche Telekom und Deutsche Postbank ab Anfang 1995.

Wegfall eigenständiger Titelgruppen für HRZs in Hessen (das waren bis Ende 1994 die Titelgruppen ETG  81 und ATG 81). Ab 1995 sind Einnahmen und Ausgaben der HRZs in die Titelgruppen ETG  71 und ATG 71 für Forschung und Lehre integriert.

Freigabe der Programmiersprache Java durch Sun Microsystems Anfang 1995.

An der Uni Marburg haben sich (aus Datenschutz-, Sicherheits- und vor allem organisatorischen Gründen) folgende Netzzuständigkeiten herausgebildet:
  • Forschung und Lehre: Für alle Fachbereiche (außer Medizin), einige medizinische Institute und alle fachbereichsfreien Einrichtungen ist das HRZ zuständig.
  • Krankenversorgung: Für alle Kliniken und die verbleibenden medizinischen Institute ist das Institut für medizinische Informatik zuständig.
  • Zentralverwaltung: Für die Zentralverwaltung und die technischen Betriebe ist deren DV-Abteilung zuständig.
Entsprechend dieser Zuständigkeiten werden 3 FDDI-Backbones aufgebaut (auf dem gleichen Glasfasernetz, mit Routern des gleichen Typs). Das HRZ unterstützt die Einrichtung der FDDI-Backbones für Krankenversorgung (1995) und Verwaltung (1996), die über Firewalls an das Backbone für Forschung und Lehre angeschlossen werden.

HMWK-Entscheidung für alle hess. Universitäten: Internet-Accounts für Studierende sind entgelt-pflichtig (10 DM/Semester).

CONVEX, gegründet 1982, wird 1995 von Hewlett-Packard aufgekauft.

Ankündigung neuer Knoten mit jeweils einer POWER2-CPU für IBMs Parallelrechner (s. 1993) am 22.08.95, der nun als IBM SP2 bezeichnet wird. Knoten mit jeweils 1 oder 2 POWER3-CPUs werden am 01.02.99 angekündigt.

Markteinführung von Windows 95 durch Microsoft am 24.08.95.

Auflösung des ALwR am 27.09.95, Übergang zum ZKI-Arbeitskreis Universitäts-Rechenzentren.

Alle 21 Fachbereiche, 9 Einrichtungen und die Zentralverwaltung sind mit mindestens einem Teilnetz in das UMRnet integriert.

Hochleistungsrechnen in Hessen: Ersatz der S100/10 im HRZ Gießen und im HRZ Kassel (seit 1992) durch eine SGI Power Challenge von Siemens (Peak Performance 1,2 GFLOP/s). Hochrüstung der S200/10 im HRZ Frankfurt zur S200/20 (d.h. auf 2 Skalarprozessoren). Erweiterung des HHLR im HRZ Darmstadt (seit 1991/1994) um den zusätzlichen Vektor-Parallelrechner VPP300/1 von Siemens Ende 1995.

Verabschiedung LAN-Standard IEEE 802.3u zu Fast-Ethernet über Twisted Pair Kabel (100BASE-TX, 100 MBit/s) in 1995.
1996 Mailing-Listen ab 25.03.96: Der Listen-Server Lists.Uni-Marburg.DE wird unter der Server-Software Majordomo bereitgestellt. Das HRZ verwaltet damit seine Service-Listen; auch Professoren, Mitarbeiter und Studierende können auf dem Server Mailing-Listen führen.

Foto IBM SP2 Einweihung Einweihung des Parallelrechners IBM SP2: Der Rechner ist wegen seiner Architektur, seines Speichers und seiner Rechenleistung (s. 1995) etwas Besonderes für die Universität - insb. für Physiker und Chemiker, die für ihre Forschung auf Simulationsrechnungen angewiesen sind - so dass er am 15.05.96 mit einer feierlichen Einweihung gewürdigt wird, s. Informationen für die Presse einschließlich Skizzen.

Zentraler WWW-Proxy-Cache ab 17.06.98.

LANs/VLANs: Ab Herbst 1996 wird bei allen Neuverkabelungen im Tertiärbereich Twisted-Pair-Verkabelung eingesetzt, als Netzkomponenten kommen LAN-Switches zum Einsatz, mit Anschlüssen für Ethernet und Fast Ethernet. Während an Thinwire-Kabel mehrere Rechner angeschlossen wurden, die sich die Bandbreite teilen mussten, werden sie nun sternförmig an Switches angeschlossen, was mehr Bandbreite pro Rechner bedeutet. LAN-Switches ermöglichen darüber hinaus den Aufbau sogenannter VLANs, d.h. virtueller lokaler Netze, die sich über das gesamte Hochschulnetz erstrecken können. Dadurch besteht größtmögliche Freiheit bei der Platzierung von Rechnern im Netz, die zu einem VLAN gehören sollen; vor allem Server können damit an beliebigen Orten betrieben werden.

Inbetriebnahme eines zentralen Backup/Archive-Systems am 27.11.96. Hardware-Basis ist ein Server IBM RS/6000-590 unter AIX mit ca. 50 GB Plattenkapazität und einer IBM 3494 Bandbibliothek mit 5 TB Speicherkapazität; Betriebssoftware ist ADSM von IBM. (Ausbau 1999, z.B. auf 500 GB Platten- und 10 TB Bandkapazität, Betrieb bis 2004).

Internet-Zugang für Professoren und Mitarbeiter ab 19.11.96: Analog zum Angebot für die Studierenden (s. 1995) wird auch jedem/jeder Professor/in und jedem/jeder Mitarbeiter/in ein Account für eine eMail-Adresse, persönliche WWW-Seiten sowie den Modem/ISDN-Zugang vom heimischen PC angeboten. Die Nutzung ist kostenlos, muss aber per Formular beantragt werden, wobei es nur darum geht, den "Beschäftigungs-Status" nachzuweisen. Insb. administrativ-technische Mitarbeiter/innen brauchen somit keinen verantwortlichen Hochschullehrer mehr für die traditionelle Antragstellung (s. 1967) zu gewinnen.
  • Der Computer mit Netzanschluss entwickelt sich zur Standardausstattung vieler Arbeitsplätze, so dass einfache Voraussetzungen für Einarbeitung und Nutzung zu schaffen sind.
  • Für das Hochleistungsrechnen (auf dem Prallelrechner IBM SP2, den Rechnern des hessischen Verbunds) bleibt es beim traditionellen Antragsverfahren.
  • Für die Trennung der Benutzer in Studierende und Professoren/Mitarbeiter sprechen unterschiedliche Gründe. Zu den Details s. Abschnitt im Jahresbericht 1997.
Fotos PC-Saal im Savigny-Haus Im PC-Saal des HRZ im Savigny-Haus (1988-2006) waren die Geräte ab 1992 schrittweise ersetzt worden. Ende 1996 wird die gesamte Ausstattung des Saals im Rahmen einer CIP-Maßnahme erneuert: Auf den neuen Pentium Pro PCs kann via Dual Boot zwischen den Betriebssystemen DOS/Windows 3.1 und Windows NT 4.0 gewählt werden; als LAN-Software kommt neben NOVELL Netware 3.11 auch Windows NT Server zum Einsatz, vernetzt sind die Geräte über Fast Ethernet.

Stilllegung des DEVELnet Ende 1996 / Anfang 1997.
Die DFG-Empfehlungen (der KfR) Informationsverarbeitung und Rechner für Hochschulen 1996 bis 2000 widmen sich auch den Aufgaben der Hochschulrechenzentren.

B-WiN des DFN-Vereins ab März 1996: Breitband-Wissenschaftsnetz, zweite Netzwerk-Generation, Nachfolge des S-Win (1990). Vermittlungstechnik ist ATM, 155 MBit/s im Kernnetz, Zugänge 128 KBit/s - 155 MBit/s; später Upgrade auf 622 MBit/s im Kernnetz und bei den Zugängen.

Windows NT 4.0 ist ab Aug. 1996 am Markt verfügbar, sowohl als Workstation- als auch als Server-Variante (weitere Varianten folgen später). Das Betriebssystem gehört zu Microsofts NT-Linie (seit 1993) und ist somit TCP/IP-fähig; in die Server-Variante ist ein Web-Server integriert (IIS 2.0).

Hochleistungsrechnen in Hessen: Ersatz des HHLR im HRZ Darmstadt durch Ausbau des VPP300/1 (ab 1995) zum VPP300/6 (mit 6 Vektoreinheiten und insgesamt 13,2 GFLOP/s Peak Performance); Stilllegung der S400/40 (seit 1991) und des VPP500/4 (seit 1994) im Juni 1996. Ersatz der S200/20 im HRZ Frankfurt (seit 1991) durch eine SGI Power Challenge von Siemens im Juni 1996.
Diese Maßnahmen resultieren noch aus den anfänglichen Beschaffungen, zu denen die Landesmittel im Rahmen des HBFG zentral vom Land bereitgestellt wurden. Zukünftig müssen diese Landesmittel im wesentlichen von den Universitäten aufgebracht werden, d.h. das Land Hessen verabschiedet sich von der Zielperspektive "Höchst"leistungsrechner.

Die Preise für PCs, die vom HRZ im Rahmen von CIP/WAP für Forschung und Lehre beschafft werden, sind bei durchschnittlich 5.000 DM angekommen, s. PC-Entwicklung.
1997 B-WiN/Internet-Anschluss des UMRnet ab 09.04.97, Übertragungsrate 16 MBit/s (Ablösung 1,92 MBit/s Anschluss am WiN von 1994). Der Anschluss ist Teil eines Gemeinschaftsanschlusses für die Universitäten Gießen und Marburg (zusammen 34 MBit/s).

Das UMRnet ist multicast-fähig und ab Juni 1997 in das MBone-DE integriert; Ende Juni 1997 sind mehr als 5.000 Rechner an das UMRnet angeschlossen.

Inbetriebnahme des ersten Linux-Servers - Intel-Server mit P6 CPU unter Debian GNU/Linux 1.3.1, bezeichnet als Applin - im Okt. 1997 für den Einsatz von Open-Source-Applikationen. Eine Skizze zeigt die Rechner-Ausstattung des HRZ.

Ausbildung von Azubis zum neuen Beruf IT-Systemelektroniker ab Herbst 1997; Grundlage ist die PC-Werkstatt.

Einstieg in die zentrale Software-Pflege aller PC-Säle unter Windows NT 4.0 im WS 1997/98, beginnend im Fb. Geographie und den Geisteswissenschaften. Für bereitzustellende Software (z.B. neue Programme oder neue Versionen) werden von HRZ-Mitarbeitern sogenannte Installationspakete erstellt, die auf einem NT-Server vorgehalten werden; von dort erfolgt dann über das Netz die Installation der Software auf den NT-Clients anhand dieser Installationspakete. Diese zentrale Software-Pflege ist als Angebot an die Fachbereiche zu verstehen; das Zustandekommen setzt jeweils eine einvernehmliche Vereinbarung voraus. Es geht um die Standardisierung von Methoden und die Einsparung von Arbeitszeit.
Anhebung der Untergrenze für Großgeräte-Beschaffungen gmäß HBFG von 150 TDM auf 250 TDM ab 01.01.97, nur für Universitäten, nicht für Fachhochschulen. Quasi als Ausgleich können später im Rahmen des WAP auch PC-Ausstattungen für die Fortgeschrittenenausbildung beschafft werden.

Hochschulsonderprogramm HSP III, u.a. für Multimedia-Einsatz.

In den 21 Fachbereichen der Uni Marburg gibt es nur 7 PC-Säle für die Lehre mit insgesamt ca. 170 Arbeitsplatzrechnern. Es handelt sich im wesentlichen um Pentium-PCs, CIP-Maßnahmen in den Geisteswissenschaften und im FB. Mathematik (inkl. Fachgebiet Informatik) ermöglichen Runderneuerungen, der Übergang zu Windows NT ist in vollem Gange.
Ausgemusterte Geräte werden weiterverwendet: Das HRZ richtet in Fachbereichen sogenannte Mini-Pools ein; in 1997 sind es 7 mit insgesamt ca. 30 Arbeitsplatzrechnern, die von allen Studierenden genutzt werden können.

Die Universität beauftragt ein Ingenieurbüro mit der Detail-Planung einer ISDN-Telefonanlage; dieses erstellt mit Bezug auf den Bauantrag von 1990 die notwendigen Unterlagen (HU-Bau) für die Beantragung beim HMWK.

Ab Mitte 1997 sind alle Fachbereiche mit einem eigenen Informationsangebot im Web vertreten.

Ab 1997 gibt es 4 neue IT-Berufe, die im Berufsbildungsgesetz geregelt sind: Fachinformatiker(in), Informatikkaufmann/frau, IT-Systemelektroniker(in) und IT-Systemkaufmann/frau.
1998 Ab Juli 1998 ist das HRZ für die Beschaffung einer neuen ISDN-Telefonanlage für die Universität zuständig (d.h. Planung der Konfiguration, Ausschreibung, Kauf und Installation).

Net.Points ab WS 1998/99: Bereitstellung öffentlicher PCs - anfangs in den Mensen, der Cafeteria im Hörsaalgebäude - die ohne Internet-Account (s. 1995) für einfache und schnelle Recherchen genutzt werden können. Die Funktionalität ist deshalb eingeschränkt (kein Mail, kein News), der Zugang zum Internet erfolgt über einen Proxy.

Ein neues Aufgabenfeld für das HRZ ist der Einsatz kryptographischer Methoden zur Signierung und Verschlüsselung von Daten, insbesondere bei eMail. Ab dem WS 1998/99 unterstützt das HRZ Methoden, die auf PGP (Pretty Good Privacy) aufsetzen, durch Zertifizierung der öffentlichen Schlüssel, durch Bereitstellung einfach zu bedienender Programme unter Windows sowie durch Workshops.

Anschluss von Studentenwohnheimen an das UMRnet ab WS 1998/99.

Ende 1998 gibt es infolge des Internet-Zugangs für Studierende (SS 1995) sowie für Professoren und Mitarbeiter (WS 1996/97) mehr als 10.000 Benutzer.
Wegfall des Telekommunikations-Monopols der Deutschen Telekom ab 01.01.98. Für hoheitliche Aufgaben wird die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) eingerichtet, später zur Bundesnetzagentur erweitert.

DEC, gegründet 1957, wird im Jan. 1998 von Compaq übernommen, Compaq in 2002 von Hewlett-Packard.

Als Provider für den Sprachdienst an der Uni Marburg fungiert ab Mai 1998 der DFN-Verein; technisch bleibt es beim Anschluss der Telefonanlage an die Deutsche Telekom. Die Konditionen alternativer Provider werden von Zeit zu Zeit überprüft, für eine gewisse Zeit heißt der Provider auch mal DeTeSystem.

Verabschiedung der Benutzungsordnung für Informationsverarbeitungs- und Kommunikationssysteme an der Uni Marburg nach mühseliger Diskussion im StA V am 25.06.98. Am 25.01.00 tritt sie per HMWK-Erlass tatsächlich in Kraft.

Per HMWK-Erlass vom 29.06.98 wird die ISDN-Telefonanlage unter der Bedingung bewilligt, dass sie federführend vom HRZ betreut wird. Ziel ist, dass an allen hess. Universitäten Sprachdatenintegration stattfinden soll (ab 1991), d.h. für Sprach- und Datenkommunikation dieselbe Einrichtung zuständig sein soll (Stichwort "Konvergenz der Netze").

Gründung der Fa. Google, die die meistgenutzte Suchmaschine im Internet betreiben wird, im Sept. 1998.
1999 Bereitstellung Online-Media-Server als Plattform für multimediales Lehr- und Lernmaterial sowie für Forschungsergebnisse ab Anfang 1999.

Bereitstellung Webmail-Service ab SS 1999, Inbetriebnahme Suchmaschine für das gesamte UMRnet (auf Harvest-Basis) am 18.11.99.

ATM-Kernnetz: Integriertes Netz für die Übertragung von Daten, Sprache und Video; Installation von 7 ATM-Switches Cisco Catalyst 8540 MSR in der Zeit vom 05.04.99 bis 28.05.99, an das alle lokalen Netze (bis 2004) sowie alle Telefonknoten angeschlossen werden.
  • Schrittweiser Aufbau des Kernnetzes zwecks schrittweiser Ablösung des FDDI-Backbone aus 1995.
  • Die ATM-Switches sind über 10 ATM STM-4-Strecken (622 MBit/s) untereinander verbunden.
  • Für die Datenkommunikation sind 4 Router und 14 Multilayer-Switches über ATM STM-1 (155 MBit/s) und 1 Multilayer-Switch über ATM STM-4 (622 MBit/s) angeschlossen. Die Anpassung der Datenkommunikation an ATM basiert auf LANE (LAN-Emulation) und MPOA (Multi Protocol over ATM).
  • Eine Skizze zeigt die entstandene UMRnet-Struktur.
Foto Alcatel-Telefonknoten Inbetriebnahme der ISDN-Telefonanlage Alcatel 4400 am 05.08.99. Ursprünglich waren zwei getrennte Anlagen für Kernuniversität und Klinikum geplant, was zwei Systemmanagement-Stationen und zwei Betriebsgruppen erfordert hätte. Realisiert wird eine gemeinsame Anlage, wobei eine mögliche Trennung (wegen der bevorstehenden Verselbstständigung des Klinikums) eingeplant ist. Eingerichtet werden jedoch zwei getrennte Vermittlungen; die Vermittlung im Klinikum erhält Zugriff auf das Kliniksinformationssystem, der für die telefonische Erreichbarkeit von Patienten erforderlich ist.
  • Die Inbetriebnahme der Telefonanlage mit 8.200 Endgeräten (Telefone, Faxgeräte etc.) muss in einem einzigen Schritt erfolgen, weil eine vorübergehende Kopplung mit den vorhandenen Altanlagen praktisch unmöglich ist.
  • Der Übergang von 4- zu 5-stelligen Nebenstellennummern beseitigt den Engpass der Vergangenheit und ermöglicht insb. eine formale Trennung der Nebenstellennummern von Kernuniversität und Klinikum.
  • Mit der neuen Anlage können die üblichen ISDN-Merkmale (wie Rufumleitung, Makeln etc.) genutzt werden. Ein Sprachspeicher realisiert für jedes neue digitale Telefon (insgesamt sind es ca. 5.800) einen Anrufbeantworter. Die gesamte Dokumentation für die Teilnehmer erfolgt, wie im HRZ üblich, im Web.
  • Die Anlage besteht aus Telefonknoten, an die die Endgeräte sternförmig angeschlossen werden. Ihre Vernetzung erfolgt über das ATM-Kernnetz (2 MBit/s-Verbindungen).
  • Die Standorte der Knoten wurden derart bestimmt, dass alle Endgeräte über max. 1.000 m lange Telefonkabel erreicht werden (verdrillte Doppelader für Übertragungsraten bis zu 256 KBit/s).
  • Kernuniversität: 7 Knoten für 109 Gebäude mit ca. 4.800 Anschlüssen und ca. 3.700 Endgeräten; Klinikum: 4 Knoten für 63 Gebäude mit ca. 5.500 Anschlüssen und ca. 4.500 Endgeräten.
  • Die Anlage wird zwecks Erzielung höchster Verfügbarkeit (insb. für das Klinikum) über 2 Wege an das öffentliche Telefonnetz angeschlossen.
Durch die Integration des Betriebs Nachrichtentechnik in das HRZ wird dieses ab 06.08.99 für eine Reihe neuer Aufgaben zuständig (s. rechts). Die Aufzugstechnik bleibt dem HRZ erspart, aber auch die Sicherheitstechnik (eine Art Mitgift) passt nicht zum Aufgabenspektrum eines HRZ und hätte ausgenommen werden müssen; ihre Rückverlagerung in das Dezernat Technik zieht sich bis Ende 2006 hin. Die übrigen Tätigkeiten passen zum Aufgabenspektrum des HRZ; sie werden, so weit es die Räumlichkeiten zulassen, einschließlich Personal im HRZ angesiedelt. Die ehemaligen Räume der Nachrichtentechnik in der Conradistraße (ca. 1.200 m2) werden aufgegeben, die letzten Techniker können erst 2003 umziehen. Die Integration hat einen erheblichen Einfluss auf die Personalstruktur des HRZ; eine Erörterung des HRZ-Vorschlags zur Umstrukturierung der Nachrichtentechnik fand nicht statt.

Ausbau des Parallelrechners IBM SP (aus 1995, Betrieb bis 2003) um 8 weitere Knoten mit jeweils 2 POWER3-CPUs im Aug. 1999. Die neuen POWER3-Knoten verfügen über 12,8 GFlop/s Peak Performance (d.h. etwas mehr als die alten POWER2-Knoten) und 32 GB Arbeitsspeicher (4 mal so viel wie die alten). Nach dem Ausbau umfasst der Parallelrechner 43 Knoten mit insgesamt 22,1 GFlop/s Peak Performance und 40,2 GB Arbeitsspeicher. Die neuen Knoten werden vorwiegend für große serielle Jobs genutzt (deshalb ihr großer Arbeitsspeicher), die alten Knoten dagegen für parallele Jobs.
Der Kanzler der Uni Marburg verfügt am 06.08.99 die Integration des Betriebs Nachrichtentechnik in das HRZ. Hintergrund ist der Bewilligungserlass für die Telefonanlage von 1998. Der Betrieb gehörte bisher zum Dezernet Technik der Zentralverwaltung und ist für folgende Aufgaben zuständig (dabei umfasst Betrieb auch Instandhaltung und Wartung):
  • Betrieb der Telefon- und Funkrufanlagen (Piepser)
  • Betrieb Audioanlagen, Uhrenanlagen (in Hörsälen)
  • Erstellung Glasfaser- und Twisted-Pair-Verkabelungen
  • Sicherheitstechnik: Betrieb der Brandmelde- und Einbruchmeldeanlagen, Betrieb von EX- und CO-Gaswarnanlagen sowie von CO2-Löschanlagen
  • Betrieb der Aufzüge
Ausgenommen von der Integration ist der Betrieb der Aufzüge.

Auf Initiative von Verwaltung und Bildarchiv Foto Marburg erhält das Web-Angebot der Universität ab Mitte Sept. 1999 neue Top-Level-Seiten, die anschließend von der Verwaltung gepflegt werden; der zentrale WWW-Server wird weiterhin vom HRZ betrieben. Generelle Vorgaben zu Layout, Struktur und Inhalt werden nicht gemacht, nur wenige Informationsanbieter folgen dem neuen Design.

Fotos Alte Aula Multimedia-Technik in Hörsälen und Seminarräumen, d.h. die Ausstattung derartiger Räume in der gesamten Uni mit Beamer, Leinwand, Demo-PC, Laptop-Anschluss, Audioanlage, etc. entwickelt sich ab 1999 zu einer Routineaufgabe des HRZ. Die Fachbereiche müssen sich an den Kosten beteiligen, das HMWK stellt einiges an Fördermitteln bereit; das HRZ entwickelt Empfehlungen, um eine Standardisierung der Ausstattungen zu erreichen.

Hochleistungsrechnen in Hessen: Entwicklung eines neuen Landeskonzepts im Herbst 1999, Regie führt das Darmstädter DZWR (gegründet 1994). Danach ist als Hochleistungsrechner für die TU Darmstadt ein SMP-System vorgesehen. Für den Landesanteil im Rahmen des HBFG wird vom HMWK nur ein kleiner Anteil erwartet, die wesentlichen Anteile müssen die Universitäten selbst aufbringen; die Beteiligungen bestimmen die Nutzungskontingente.

Verabschiedung LAN-Standard IEEE 802.3ab zu GBit-Ethernet über Twisted Pair Kabel (1000BASE-T, 1 GBit/s) in 1999.

2000 PC-Anwenderbetreuung in der gesamten Universität ist eine umfangreiche Sache, sie reicht von der Beschaffung der PCs über deren Anschluß am UMRnet, den Betrieb als Client in einer Server-Umgebung und die Versorgung mit Software bis hin zur Hardware-Wartung und Hilfe bei Software-Problemen. Im Febr. 2000 wird der gegenwärtige PC-Support des HRZ in Form einer Übersicht neu zusammengestellt, aus der auf erforderliche Details im übrigen Web-Angebot verwiesen wird. Anlass ist eine Initiative des Personalrats, die Anwenderbetreuung sicher zu stellen. Universitätsweit organisiert wird nichts, es bleibt für das HRZ bei seiner Strategie eines Angebots, das auf freiwilliger Basis genutzt werden kann.

Neue Abteilungsstruktur ab 01.05.00 gemäß Aufgaben und Abteilungen von 1995/1998. Anlass ist die Integration des Betriebs Nachrichtentechnik in 1999, vgl. HRZ-Organigramm.

G-WiN/Internet-Anschluss des UMRnet ab Okt. 2000, Übertragungsrate 155 MBit/s (Ablösung 16 MBit/s Anschluss am B-WiN von 1997); damit ergibt sich folgende UMRnet-Struktur.
Marburg liegt etwas abseits in Bezug auf Autobahnen und ICE-Strecken, entsprechendes gilt für überregionale LWL-Kabel. Da macht es Sinn, einen Kernnetzknoten des Wissenschaftsnetzes an Bord zu haben, um dessen LWL-Anbindung von außerhalb sicher zu stellen.
Die Begutachtung von Großgerätebeschaffungen im Rahmen des HBFG erfolgt traditionsgemäß durch die DFG. Ab 2000 übernimmt die DFG auch die Begutachtung der Bauanträge für Hochschulnetze. Begonnen wird mit den Bauanträgen der hessischen Universitäten.

G-WiN des DFN-Vereins ab Juni 2000: Gigabit-Wissenschaftsnetz, dritte Netzwerk-Generation, Nachfolge des B-WiN (1996). Übertragungstechnik WDM/SDH im Kernnetz, Zugänge 128 KBit/s - 2,5 GBit/s. Standort eines der 27 Kernnetzknoten ist das HRZ Uni Marburg, Betrieb des G-WiN-Knotens in Marburg ab Herbst 2000.

LWL-Anbindung des Studentendorfs an das UMRnet im Sept. 2000, ein Seiteneffekt des G-WiN-Kernnetzknotens im HRZ, für dessen redundante Anbindungen ein Weg am Studentendorf vorbei führt.

Neues Hessisches Hochschulgesetz (HHG) vom 31.07.00: Bisher waren UB und HRZ gesetzlich verankert, die UB in § 38 HUG von 1978, das HRZ in § 28 HHG von 1978. Beide kommen im neuen HHG nicht mehr vor; ihre Aufgaben sind unter § 56 Informationsmanagement subsummiert, ihre "organisatorische Ausgestaltung ist vom Präsidium durch Satzung" zu regeln (im Sinne von Hochschulautonomie).

Stilllegung des HHLR VPP300/6 (seit 1996) im HRZ Darmstadt.
2001 Beginn der Baumaßnahme zum Ausbau des UMRnet (bis 2006), die vorangegangene Maßnahme zum Aufbau des UMRnet war Ende 2000 abgeschlossen worden.

MMCC-LogoEinrichtung Multimedia-Kompetenzzentrum (MMCC) im Rahmen des HWP im Juli 2001 (bis 2008). Das MMCC ist im HRZ der Abteilung „Unterstützung der Anwender“ angegliedert; eingesetzt werden 3 wiss. Mitarbeiter/innen mit sich ergänzenden, einschlägigen Erfahrungen (Teilzeitbeschäftigungen auf insgesamt 2 Stellen). Ziel ist der Einsatz der neuen Medien in der Lehre: Lehrende sollen sich nur um den Inhalt der zu erstellenden Lehr- und Lerneinheiten kümmern müssen; das MMCC soll alle gestalterischen und technischen Arbeiten übernehmen, von der Planung und mediendidaktischen Beratung über die Konvertierung von Ausgangsmaterialien bis zur Bereitstellung der fertigen Produkte. Die Aktivitäten des MMCC werden ausführlich dokumentiert, alljährlich sind Berichte zu erstellen und Mittel für das Folgejahr zu beantragen.

Auflösung der Bibliothek des HRZ: Bedingt durch die Integration der Nachrichtentechnik (s. 1999) fehlt es an Räumen für neue Mitarbeiter. Der große Raum der Bibliothek wird zu Büroräumen für das MMCC umgebaut.

Unterstützung von Datenbank-Anwendungen im Web (mysql + php) ab 27.06.01. Umstellung der UMRnet-Suchmaschine (von Harvest auf htdig) im Okt. 2001.

Online-Verzeichnis auf der Basis von LDAP, Freigabe am 14.11.01 (zunächst testweise). Der Betrieb der Telefonanlage (ab 1999) hat dazu geführt, dass das HRZ Verzeichnisse aller Telefonteilnehmer und aller Rechnernutzer zu führen hat. Deshalb konzipiert das HRZ ein Online-Verzeichnis, das als Datenbasis für alle seine Anwendungen dienen soll:
  • Anlass ist die Einführung von SAP (d.h. der kaufmännischen Buchführung); für die Telefonabrechnung muss jedem Telefon eine Kostenstelle zugeordnet werden.
  • Darüber hinaus ist eine Inventur aller Teilnehmerdaten dringend erforderlich: Telefonbetrieb, Vermittlung und Telefonbuch sollen zukünftig auf denselben Daten basieren.
  • Die Revision der Teilnehmerdaten ist im April 2001 angelaufen, s. Planungsunterlage; diese Revision und die Strukturierung der Daten haben einigen Fachbereichen und Einrichtungen erhebliche Probleme bereitet.
  • Das Online-Verzeichnis erlaubt die uni-weite Suche nach Personen, d.h. nach Telefon-, Fax- und Piepser-Nummern sowie nach eMail- und Hausadressen, und zwar per Web-Browser (danach war immer wieder mal von Anwendern gefragt worden).
  • Die Suche ist auf das Intranet (d.h.das Hochschulnetz) beschränkt, die individuelle Freigabe für das Internet eingeplant.
  • Außer Personen sollen weitere Objekte verwaltet werden, z.B. Gebäude und Geräte.
  • Wenn es ein derartiges Verzeichnis in der Universität gegeben hätte, hätte sich das HRZ diese Mühe erspart. Die Idee eines elektronischen Personalverzeichnisses hatte das HRZ erstmals im Nov. 1998 im Ständigen Ausschuss für Datenverarbeitung vorgestellt.
Literatur-Datenbank-System Allegro/Avanti ab 18.12.01 und
Zentraler eMail-Virenscanner ab 19.12.01.
Bereitstellung von Selbstlermaterial zur Entwicklung von Web-Seiten: HTML und Javascript
Hochschul- und Wissenschaftsprogramm HWP (zunächst 2001 - 2003). Im Rahmen des HWP werden u.a. Multimedia-Kompetenzzentren an den hess. Universitäten, später auch an den Fachhochschulen finanziert. Von den HWP-Mitteln der Jahre 2001 - 2003 für die Uni Marburg werden lediglich 13,8% für das MMCC Marburg verwendet.

Wikipedia, die freie Online-Enzyklopädie, ist in zahlreichen Sprachen ab Jan. 2001 im Web.

Letzte StA V Sitzung (Ständiger Ausschuss für Datenverarbeitung, seit 1979) am 25.01.01. Empfehlungen zur Vertretung von Fachbereichsinteressen im zukünftigen Informationsmanagement gemäß HHG von 2000 kommen nicht zustande. In 2005 gibt es kurzfristig eine AG IT-Infrastruktur, ab 2009 Lenkungsgruppen zu speziellen Themen.

Die DFG-Empfehlungen (der KfR) vom Sept. 2001 zur Informationsverarbeitung an Hochschulen - Netze, Rechner und Organisation für die Jahre 2001 - 2005 widmen sich noch einmal den Aufgaben der Hochschulrechenzentren.

Neuer Hochleistungsrechner im HRZ Darmstadt: Inbetriebnahme eines SMP-Clusters IBM p690 (Stufe 1, Peak Performance 0,5 TFLOP/s) im Dez. 2001. An der Finanzierung sind (außer dem Bund) nur die Universitäten Darmstadt und Marburg sowie das HMWK beteiligt.

Ende 2001 sind erstmals mehr als 10.000 Hosts am UMRnet angeschlossen, genau sind es 10.649 Hosts. Mehr als 10.000 Hosts am gesamten Internet waren es 1987, Ende 2001 sind es ca. 147 Mio. Hosts.
2002 Spam-Checking auf den zentralen Mailern ab 06.05.02. Es treffen immer mehr unerwünschte Massen-eMails ein, bezeichnet als Spam. Da es technisch nicht möglich ist, Spams sicher als solche zu erkennen, wird auf den Mailern eine Software installiert, die alle eingehenden Mails automatisch einer Reihe von Tests unterzieht und verdächtige Mails markiert. Die Behandlung dieser markierten Mails ist individuell einstellbar.

Bereitstellung der Lernplattform ILIAS (Integriertes Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-System) am 20.06.02: Es handelt sich um eine Open Source Software, die ursprünglich im Rahmen der NRW-Initiative CampusSource entwickelt wurde. Das System weist ein großes Leistungsspektrum auf, das alle wesentlichen Funktionsbereiche von Lernplattformen abdeckt.

HRZ-Logo Neues HRZ-Layout am 08.07.02, interaktive Lagepläne

Ab Sept. 2002 werden alle PCs im Arbeitsraum, Übungsraum und PC-Saal des HRZ sowie in den vom HRZ betreuten PC-Sälen der Fachbereiche von Windows NT 4.0 auf Windows 2000 umgestellt.

Am 08.10.02 werden (z.T.) neue Namen für Internet-Dienste eingeführt (wie z.B. von eMail-Adressen, Homepages): Einerseits geht es um die systematische Bezeichnung von Diensten für Professoren und Mitarbeiter (staff.uni-marburg.de) oder Studierende (students.uni-marburg.de), andererseits um die Detailierung bisheriger Bezeichnungen, um getrennte Dienste auf unterschiedlichen Servern abwickeln zu können (wie z.B. senden und empfangen von Mail).

Das HRZ legt dem Präsidium am 20.11.02 einen Entwurf für eine IuK-Satzung vor, wie von § 56 HHG in 2000 gefordert. Darin geht es für die IuK-Versorgung von Forschung, Lehre und Studium insb. um die Aufgabenverteilung zwischen den Fachbereichen und dem HRZ sowie um die Kompetenz eines Steuerungsgremiums.

HRZ aktuell: Gopher (ab 1992) und WWW (ab 1994) hatten praktisch alle gedruckten Komponenten des Informationssystems abgelöst. Ab Nov. 2002 veröffentlicht das HRZ gedruckte Kurzinformationen (etwa zwei mal pro Jahr, jeweils ein Blatt), die auf das Online-Angebot im Web verweisen.

Erste Projekte des MMCC sind angelaufen, s. HRZ aktuell Nr. 1.

Der Arbeitskreis hessischer HRZ-Leiter gibt sich am 01.03.02 die Bezeichnung ZKIhessen und eine kleine Geschäftsordnung.

Gründung von DINI, Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V., am 18.03.02; eine gemeinsame Initiative von Rechenzentren, Bibliotheken, Medienzentren und der Wissenschaft.

Konzept-Entwurf für eine "Virtuelle Universität Marburg" von J. Handke und HRZ am 15.05.2002, der u.a. die Vielfalt der technischen und fachspezifischen Lösungen berücksichtigt. Laut Zielvereinbarung zwischen HMK und Universität vom 27.01.03, S.26ff geht der Entwurf in die universitäre Abstimmung.

Im Juni 2002 wird auch an der Uni Frankfurt ein wiss. Zentrum für das Hochleistungsrechnen gegründet, das Center for Scientific Computing (CSC). Das Landeskonzept wird fortgeschrieben, es sieht als Hochleistungsrechner für Frankfurt ein System mit einer anderen Architektur als in Darmstadt vor, nämlich ein MPP-System.

Die Philipps-Universität Marburg wird 475 Jahre alt. Am 01.07.02 findet in der alten Aula ein Festakt mit viel Prominenz statt; die Ansprachen werden vom HRZ in Videos festgehalten.

Anlässlich der Renovierung des Audimax der Uni Marburg darf das HRZ dieses mit Multimedia-Technik ausstatten, und zwar mit Spitzentechnik: Ein reichlich ausgestatteter Medientisch (mit z.B. Demo-PC, DVD-Player, Videorecorder) kann an verschiedenen Stellen des Podiums angeschlossen werden, hinter dem Publikum befinden sich der Regieraum mit Mischpulten für die Audioanlagen sowie den Projektoren und alles kann mittels Mediensteuerung bedient werden.

Ab Aug. 2002 betreibt das HRZ im Gebäudekomplex der Geisteswissenschaften eine Außenstelle zwecks Unterstützung der Studierenden und des dortigen Personals.

Ein neuer PC-Saal im Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften wird mit 19 Arbeitsplätzen zum WS 2002/03 in Betrieb genommen.

Die hessischen Multimedia-Kompetenzzentren stellen auf www.e-learning-hessen.de die Aktivitäten der hessischen Universitäten und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst im Bereich e-Learning vor. Das Design des web-Auftritts wurde vom MMCC Marburg entwickelt.

2003 Die Neuregelung privater Telefongespräche (s. rechts) hat lange auf sich warten lssen; sie hat sich zwischen Dienststelle, Personalrat, Schwerbehindertenvertretung, Datenschutzbeauftragtem und HRZ von Okt. 1999 bis Okt. 2002 hingezogen. Die Druckversion für das Telefonbuch ist per Programm aus dem Online-Verzeichnis erzeugt worden, Stand 24.02.03. Dieses Online-Verzeichnis war 2001 derart konzipiert worden, dass damit jederzeit auch ein Telefonverzeichnis erstellt werden kann. Die Revision der Daten durch Fachbereiche und Einrichtungen hat leider wesentlich länger gedauert als erwartet.

Das HRZ unterstützt verstärkt eLearning-Projekte:
  • Der Online-Media-Server (seit 1999) wird vollständig umgestaltet; alle Online-Lehrangebote sollen - unabhängig von ihrem Speicherort - in einer gemeinsamen Online-Media-Datenbank verwaltet werden. Zu neuen Medien in der Lehre werden Blockveranstaltungen ausschließlich für Lehrende angeboten, s. HRZ aktuell Nr 2.
  • In einer landesweiten eLearning-Projekt-Datenbank werden alle größeren Projekte Hessens verwaltet. Ab dem WS 2003/04 verleiht das HRZ Notebooks für Lehrende, wenn diese für die Durchführung von Lehrveranstaltungen benötigt werden (für ein Entgelt/Semester), s. HRZ aktuell Nr 3.
Kongress-Support: Das HRZ stellt Software bereit, mit der Kongresse, Tagungen, Symposien etc. hinsichtlich Online-Anmeldungen, Erfassung von Abstracts, Abrechnung von Teilnahmegebühren etc. verwaltet werden können.

Foto Fürstensaal 40 Jahre HRZ: Als Gründungsdatum des HRZ wird das Inbetriebnahmedatum des ersten Rechners - der Zuse Z22 - am 12.06.63 gewählt. Aus Anlass des Jubiläums veranstaltet das HRZ im Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses am 30.06.03 einen kleinen Festakt. Der Rückblick auf 40 Jahre HRZ spannt einen Bogen von Fotos alter Rechner bis zu den Dienstleistungen, die gegenwärtig von den HRZ-Abteilungen wahrgenommen werden. Im UniJournal folgt später der Artikel 40 Jahre Hochschulrechenzentrum.

Schrittweise Stilllegung des Parallelrechners IBM SP: Die alten Knoten aus 1995 werden (bis auf 2) am 17.03.03, die neueren aus 1999 am 02.10.03 stillgelegt.

Foto PC-Saal im HRZ Neuer PC-Saal und Multimedia-Arbeitsraum im HRZ ab Nov. 2003: Der PC-Saal verfügt über 23 Arbeitsplätze, der MM-Raum über 5, dazwischen ist die Aufsicht / Benutzerberatung (stud./wiss. Hilfskräfte) angesiedelt. Auf diese Weise konnte der gesamte Schulungs- und Beratungsbereich räumlich zusammengeführt werden (es ging um Räume, d.h. es war ein langer Kampf).

Mehr?
...s. HRZ aktuell Nr. 2 April 2003 und Nr. 3 Okt. 2003.
HRZ in Zahlen ist in den Folgejahren Teil des Jahresberichts.
Der Präsident der Uni Marburg setzt die Dienstanweisung zur Nutzung der Telefonanlage (vorgelegt vom HRZ) zum 01.01.03 in Kraft. Neu für Privatgespräche ist:
  • Zusätzlich zu Gesprächen "vom eigenen Telefon" sind Gespräche via PIN möglich (wichtig z.B. für Werkstätten, Kliniksstationen, wo nicht jeder Mitarbeiter über ein Telefon verfügt).
  • Gespräche im Orts- und Nahbereich sind nicht mehr kostenpflichtig.
  • Die Abrechnung der Gespräche erfolgt im Lastschriftverfahren.
Laptop-Anschlüsse: Am UMRnet gibt es nicht nur fest angeschlossene Rechner (z.B. am Arbeitsplatz, in PC-Sälen), sondern mittlerweile auch über 100 besonders gekennzeichnete Anschlussbuchsen (z.B. in Bibliotheken, Hörsälen), an denen vorübergehend eigene Laptops angeschlossen werden können. Dieser LAN-Zugang kann sowohl von Studierenden als auch von Professoren und Mitarbeitern genutzt werden. Dafür ist ein Account des HRZ erforderlich, und zwar der Internet-Account für Studierende bzw. der Internet-Account für Professoren und Mitarbeiter.

Neuer Hochleistungsrechner an der Uni Frankfurt: Inbetriebnahme CSC-Cluster (Stufe 1) im Febr. 2003 (Peak-Performance 0,3 TFLOP/s). Ausbau zur Stufe 2 im Mai 2004 (2,0 TFLOP/s) und zur Stufe 3 in 2006 (3,2 TFLOP/s).

Pressemitteilung des Wissenschaftsrats vom 14.07.03 zum HBFG: Die Wissenschaftliche Kommission des Wissenschaftsrates spricht sich dezidiert gegen eine derzeit von Bund und Ländern erwogene Abschaffung der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau nach Artikel 91a des Grundgesetzes aus.

UB und HRZ der Uni Marburg intensivieren ab 2003 ihre Zusammenarbeit. Sie legen im Aug. 2003 im Senat einen Satzungsentwurf für das Informationsmanagement vor, wie im HHG von 2000 gefordert. Auch dieser Initiative ist kein Erfolg beschieden.

Ranking der Hochschulen im Web, veröffentlicht von Spiegel-Online am 21.10.03: "Die haben das Internet nicht verstanden". Die Uni Marburg landet in der Skala von 1 bis 285 auf Rang 214.

Die Marburger IBM SP2 (seit 1995) war in den Verbund hessischer Hochleistungsrechner integriert; eine gewisse Nutzung von außerhalb fand statt.

Verabschiedung LAN-Standard IEEE 802.3ae zu 10 GBit-Ethernet über LWL-Kabel (10GBASE-R, 10 GBit/s) in 2003.
2004 Foto Multilayer-Switch Cisco Catalyst 6509 10-Gigabit-Kernnetz: Das UMRnet erhält für die Datenkommunikation im Bereich Forschung und Lehre ein zusätzliches Kernnetz. Im März/April 2004 werden 4 Multilayer-Switches Cisco Catalyst 6509 in Betrieb genommen. Das 10-Gigabit-Kernnetz ist die vierte Netztechnologie nach dem Extended-Ethernet-LAN (1989-1995), FDDI-Backbone (1995-1999) und ATM-Kernnetz (1999-2004).
  • Das ATM-Kernnetz muss für die Vernetzung der Telefonknoten weiter betrieben werden.
  • Die Multilayer-Switches sind zusätzlich zu den 10 GBit/s-Verbindungen zwecks größtmöglicher Verfügbarkeit auch noch über 1 GBit/s-Backup-Verbindungen gekoppelt.
  • Viele Fachbereiche und Einrichtungen haben jetzt ein oder mehrere Gigabit-Ethernet-Verbindungen zum Kernnetz (anstelle bisheriger Fast-Ethernet-Verbindungen).
  • Die gesamte Dokumentation des Datennetzes wird im Web gepflegt, von den Skizzen zu den Kernnetzen und LANs/VLANs über die Domain-Namen bis zu den IP-Subnetzen und Internet-/Intranet-Hosts; als Beispiel werden hier Skizzen der VLANs im Fb. Physik gezeigt.
Der WiN/Internet-Anschluss des UMRnet erfolgt ab 09.09.04 über eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle am G-WiN-Kernnetzknoten im HRZ (seit 2000); die jederzeit und dauernd maximal nutzbare Bandbreite beträgt 155 MBit/s.

Foto Zentrale Server Steigende Nutzerzahlen, steigendes Mail-Aufkommen mit immer mehr SPAM- und Virenattacken, laufend mehr Arbeitsplatzrechner mit immer mehr Plattenspeicher, ständig weitere Internet-Dienste usw. usw. bedingen, dass die zentralen Server im HRZ mithalten müssen. Veraltete Server aus den Jahren 1996-98 müssen ersetzt, zusätzliche Server betrieben werden. In 2004 werden 40 neue Server in Betrieb genommen, so daß es Ende des Jahres über 100 Server unter Solaris, AIX, Linux bzw. Windows gibt:
  • Bzgl. CPU-Leistung, Arbeits- und Plattenspeicher übertreffen die neuen Server die alten um etwa eine Größenordnung.
  • Der Mail-Betrieb wird derart umstrukturiert, dass die verschiedenen Teilaufgaben wie Mail empfangen / senden, Viren- und SPAM-Checking auf unterschiedliche Server verteilt werden.
  • Durch Aufbau eines Storage Area Network (SAN) für zentrale Dienste wie Mail- und File-Services erfolgt die Trennung von Anwendungen und Daten, damit die Services leichter über Server verteilt werden können. Davon unabhängig werden Speichersysteme mit höchster Performance und Verfügbarkeit eingesetzt.
  • Zum Einsatz kommt dabei auch das Konzept Virtuelle Linux-Server, bei dem sich mehrere kleinere Anwendungen einen physischen Server teilen können, jede Anwendung jedoch ihre eigene Linux-Umgebung hat.
  • Regelmäßiges Backup ist für die zentralen Server, auf denen u.a. Mailboxes und Mailfolder Tausender Nutzer liegen, absolute Notwendigkeit. Das neue Backup/Archive-System soll nicht nur das Backup der zentralen Server, sondern verstärkt auch das der Server und Arbeitsplatzrechner der Fachbereiche und anderen Einrichtungen übernehmen.
Foto Lerninsel In unmittelbarer Nähe des in 2003 eingerichteten PC-Saals kann (nach einem Raumtausch) auch ein neuer Schulungsraum inkl. Lerninsel mit 12 Arbeitsplätzen eingerichtet werden; Didaktik-Software ist Mastereye.

Einrichtung VPN-Zugang: Es gibt im Hochschulnetz Dienste, wie z.B. die von der UB lizenzierten elektronischen Zeitschriften, die nur mit einer IP-Adresse aus dem Adressbereich der Uni genutzt werden können. Der Zugang von außen (z.B. mit ADSL) über Netze öffentlicher Service Provider (ISPs) basiert jedoch auf deren IP-Adressen. VPN steht für Virtual Private Network und ermöglicht den Zugang zum Hochschulnetz über Netze öffentlicher ISPs - mit einer IP-Adresse aus dem Adressbereich der Uni.

Mehr?
...s. HRZ aktuell Nr. 4 April 2004, Nr. 5 Juli 2004, Nr. 6 Dez. 2004 sowie Abschnitte Innovation, Infrastruktur und Dienste im Jahresbericht 2004.
Der Senat der Uni Marburg hatte am 22.09./15.12.03 beschlossen, für die Struktur- und Entwicklungsplanung der Uni Daten der zentralen Einrichtungen zu erheben. Am 12.02.04 fordert der Präsident zur Beantwortung der Fragen einer Checkliste auf. Das HRZ legt seine Antworten zur Checkliste am 04.03.04 vor, sie sind mit den Antworten der UB abgestimmt. Die Datenerhebung bleibt ohne Konsequenzen, die zuständige Senatskommission fühlt sich von der Datenmenge überfordert.

Das Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde (wie die Uni Marburg im Zuständigkeitsbereich des HMWK) wird bei seinem Web-Angebot Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS) vom HRZ inkl. MMCC unterstützt.

Förderprogramm zur Entwicklung von eLearning-Angeboten der hessischen Hochschulen; Projektausschreibung des HMWK vom 06.07.04 für Universitäten, und zwar alle Fachbereiche außer Medizin (wegen gesonderter k-MED Förderung); das Fördervolumen beträgt lediglich 250 T€. Von den 9 Projektanträgen aus Marburg werden 6 Projekte mit einem Volumen von 65 T€ gefördert, ihre Durchführung erfolgt in enger Kooperation mit dem Marburger MMCC. Die Mittel werden vorrangig für Hilfskräfte eingesetzt werden, die die Lehrenden bei der inhaltlichen Ausarbeitung der Lehrinhalte unterstützen.
Erstes Hessisches eLearning Symposium an der Universität Frankfurt am 04.10.2004 mit Minister Corts, Podiumsdiskussion u.a. mit dem Marburger Präsidenten Prof. Nienhaus

Web-Ausgangslage 2004

Die Web-Angebote der Universität sind über mehr als 75 Web-Server verstreut, sie haben kein einheitliches Design, die Informationen sind teilweise redundant, widersprüchlich oder unvollständig, Aktualität und ständige Verfügbarkeit sind meist nicht gewährleistet, Datensicherungen finden selten statt, etc. etc. - ein vollständiger Neuanfang ist dringend erforderlich. Am 18.10.04 stellt das HRZ im Senat seine Planungen zum Relaunch des Web-Auftritts der Universität auf Basis eines Content-Management-Systems (CMS) vor. Das Thema wird vom Präsidium unter "Interner und externer Kommunikation" behandelt, zu der eine Arbeitsgruppe eingerichtet wird, s. Zeitungsbericht.
Vorab werden für den Sondertatbestand Botanischer Garten ein Design und die Struktur in Form von Dreamweaver Templates vom HRZ bereitgestellt, s. Pressemitteilung

eTeaching-Symposium am 19./20.11.04 an der Uni Marburg, organisiert vom HRZ. Zielgruppe sind alle Lehrenden der Uni. Eingeladene Referenten von außerhalb berichten über eTeaching-Strategien an ihren Hochschulen, Lehrende der Uni Marburg stellen Ihre Projekte vor. Ausgehend von den etablierten Veranstaltungen wie Vorlesung, Seminar, Übung/Tutorium oder Praktikum sollen mögliche Szenarien für den Einsatz Neuer Medien in der Lehre zur Diskussion gestellt werden. Die Resonanz ist jedoch enttäuschend; das eigentliche Ziel, Überlegungen zu einer uni-weiten eLearning-Strategie anzustoßen, was es seit Jahren an anderen Hochschulen gibt, wird nicht erreicht.

Foto PC-Saal Geographie Ende 2004 gibt es an der Uni Marburg 62 Hörsäle / Seminarräume mit Multimedia-Ausstattung, wovon 60 vom HRZ unterstützt werden; bei den PC-Sälen / Räumen sind es 21 von 28. Zur Unterstützung der MM-Ausstattung von Hörsälen gehören nicht nur Empfehlungen, sondern auch Beschaffung und Installation von Geräten sowie finanzielle Beteiligung und anschließende Wartung. Neue Ausstattungen der PC-Säle gibt es in den Geisteswissenschaften, der Geographie und der Psychologie; hier sind wegen der knappen Mittel für die Aufsicht neue Konzepte gefragt
2005

20 Jahre PC-Säle Das HRZ blickt auf 20 Jahre Erfahrung mit PC-Sälen zurück. Nach Einrichtung des PC-Saals in der UB (s. rechts) gibt es an der Uni 30 solcher Säle mit weit über 500 PCs. Von diesen werden 23 Säle auf einheitliche Weise vom HRZ gepflegt: Studierende, Mitarbeiter und Professoren können sich frei zwischen den Sälen bewegen, sie finden an allen PCs die gleiche Windows-Umgebung einschließlich ihrer Daten vor (Roaming), vgl. auch HRZ aktuell Nr. 8

Peripheriegeräte, die für Arbeitsgruppen zu groß oder zu teuer sind, sind vom HRZ für alle Nutzer vorzuhalten, wie z.B. ein Laminiergerät ab 2004 oder ein Großformat-Scanner ab 2005.

Foto Web-Office Inbetriebnahme Content Management System im April 2005: Für den Relaunch des Web-Auftritts der Universität (im Oktober 2005, s. rechts) wird ein System eingesetzt, mit dem ein qualitativ hochwertiges Informationsangebot erstellt und gepflegt werden kann. Ausgewählt wird vom HRZ das OpenSource-Produkt Plone/Zope, dessen technische Basis nicht ein einzelner Server ist, sondern ein Team kooperierender Services, verteilt über mehrere Server.

  • Wesentlicher Aspekt für das geplante Projekt ist die systematische Trennung von Layout, Struktur und Inhalt.
  • Für die Struktur der Datenbank orientiert sich das HRZ an der Organisationsstruktur der Universität.

Graphik Hotspot-Logo WLAN-Zugang für Laptops ab April 2005: Relativ spät, dafür aber gleich mit bis zu 54 MBit/s und inkl. DFN-Roaming an deutschen Hochschulen werden Wireless LAN-Zugänge eingerichtet. Wegen anfänglich unsicherer Übertragungsverfahren und geringer Übertragungsraten hat das HRZ lange auf drahtgebundene Zugänge gesetzt. Ende 2005 gibt es in insgesamt 11 Gebäuden WLAN-Hotspots (in Fluren, Hörsälen, Bibliotheken etc.).

Ende April 2005 wird der langjährige Leiter des HRZ (seit Jan. 1987) in den Ruhestand verabschiedet. Von Mai 2005 bis einschließlich Mai 2007 ist die Leiterstelle im HRZ nicht besetzt. Die Leitung wird kommissarisch von Abteilungsleitern wahrgenommen, s. Leitung und Abteilungen.

Neue Welcome-Page des HRZ am 31.10.2005: Viele HRZ-Seiten sind ins CMS portiert worden, die tieferen Links führen meist noch in das alte Web-Angebot.

Lernplattform ILIAS (seit 2002): Mit dem Übergang zu einer neuen Version, die wesentliche Verbesserungen bringt, erfolgt auch die Anbindung von ILIAS an die Benutzerverwaltung des HRZ, so dass alle Uni-Angehörigen mit einem Internet-Account für Professoren und Mitarbeiter bzw. für Studierende mit der Lernplattform arbeiten können. Ab dem WS 2005/2006 erhalten alle Studierenden Internet-Accounts; die Nutzung von ILIAS fällt unter die Basisberechtigung und ist unentgeltlich; gegen Entgelt auf freiwilliger Basis gibt es weiter die bisherigen Berechtigungen (s.1995), s. HRZ aktuell Nr. 7

Die Produktion von e-Lectures wird in Kooperation mit der Universität Gießen angeboten, s. HRZ aktuell Nr. 7

Mit dem neuen Web-Auftritt kann unter dem Eintrag Telefonbuch in den "Direkt-Links" - später umbenannt in Personensuche - nach Telefonnummern, eMail- und Postadressen von Professoren und Mitarbeitern gesucht werden, und zwar auch von außen aus dem Internet (Basis ist das 2001 eingerichtete Online-Verzeichnis). Aus Datenschutzgründen werden nur die Kontaktdaten von Professoren automatisch freigeschaltet, Mitarbeiter müssen der Freischaltung zuvor schriftlich zustimmen.

Mehr?

s. HRZ aktuell Nr. 7 April 2005, Nr. 8 Nov. 2005 sowie Abschnitte Innovation, Infrastruktur und Dienste im Jahresbericht 2005.

Die Uni Marburg hatte sich in den Zielvereinbarungen gegenüber der Landesregierung verpflichtet, die Organisation der zentralen Bereiche und der Verwaltung mit dem Ziel einer Steigerung der Effizienz zu überprüfen; darüber hinaus sollten auch Vorschläge zur Reduktion der Allgemeinkosten unterbreitet werden. UB und HRZ wurden deshalb ab Herbst 2003 gemeinsam von auswärtigen Experten evaluiert. Der Evaluationsbericht wird von der Experten-Kommission im Febr. 2005 vorgelegt, allerdings nicht veröffentlicht. Gravierende Mängel im HRZ wurden nicht festgestellt, s. Abschnitt Informationsmanagement im Jahresbericht 2005 des HRZ.

Im Sommer 2005 wird eine „Arbeitsgruppe zur Beratung des Präsidiums über die zukünftigen Aufgaben und Infrastruktur der Informationstechnik (AG IT-Infrastruktur) an der Philipps-Universität Marburg“ eingesetzt. Es finden nur zwei Sitzungen statt. Die Frage, ob HRZ und UB zukünftig von einer Person oder wie bisher von zwei Personen geleitet werden sollen, wird dahingehend entschieden, dass es bei zwei Leitungen bleibt. Stärker als bisher sollen durch Kooperation – insb. von HRZ und UB – Synergiepotenziale genutzt werden, s. Abschnitt Informationsmanagement im Jahresbericht 2005 des HRZ. Zur Behebung des Kommunikationsdefizits infolge des Wegfalls des Ständigen Ausschusses für Datenverarbeitung in 2001 soll ein Informationsausschuss eingerichtet werden, als Beratungsgremium für das Präsidium ein Leitungsausschuss; beides wird nicht verwirklicht.

PC-Saal in der UB: Im ehemaligen Katalogsaal der UB wird vom HRZ im Juni 2005 ein PC-Saal mit 48 PCs eingerichtet (außerhalb von CIP, nur für individuelles Arbeiten, ohne organisierte Lehrveranstaltungen). Der Saal erhält die Bezeichnung Informationszentrum. Die Software-Pflege erfolgt durch das HRZ. Die offizielle Einweihung findet im Rahmen einer Informationsveranstaltung von HRZ und UB am 02.11.2005 statt, s. Mitteilung des HRZ dazu.

Elektronische Semesterapparate, eine Kooperation von UB und HRZ, werden nach einer Testphase im SS zum WS 2005/2006 in den Regelbetrieb überführt. Diese elektronische Variante des klassischen Semesterapparats stellt Zeitschriftenaufsätze und Auszüge aus Büchern in digitalisierter Form bereit. Der Service ist attraktiv, bis Mitte November werden 45 Semesterapparate angemeldet. Als technische Basis dient die Lernplattform ILIAS (s. links).

Uni-Homepage 2005

Relaunch Web-Auftritt der Universität am 27.10.05 (s. Senatssitzung am 18.10.04): Pilotanwender sind die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Geschichte und Kulturwissenschaften, Germanistik und Kunstwissenschaften, Fremdsprachliche Philologien und Biologie sowie Präsidium, Pressestelle, Verwaltung, HRZ, UB, das Zentrum für Lehrerbildung, das Japanzentrum und das Promotionskolleg für Geistes- und Sozialwissenschaften.

  • Zum Layout der Web-Seiten gibt es im Sinne eines Corporate Design Vorgaben des Präsidiums für alle Informationsanbieter, so dass die einheitliche Gestaltung des gesamten Informationsangebots gewährleistet ist.
  • Web-Inhalt kann ohne HTML-Kenntnisse bereitgestellt werden. Möglichst viele Autoren aus allen Bereichen sollen sich beteiligen; bis Jahresende sind es 423, die annähernd 14.000 Informationsobjekte erstellen, verteilt über mehr als 3.000 Ordner.
  • Das Projekt wird im November 2006 abgeschlossen.

Nachdem bereits in 2004 die Software für die Studierendenverwaltung auf das von den meisten deutschen Hochschulen eingesetzte Produkt „HIS-SOS“ umgestellt wurde, beginnt in 2005 die Einführung der Komponenten „HIS-POS“ für die Prüfungsverwaltung und „HIS-LSF“ für die Veranstaltungsverwaltung. Mit POS und LSF werden erstmals zentrale Werkzeuge für die lokale Erfassung von Lehrveranstaltungen und Prüfungen bereitgestellt. Im Gegensatz zu POS ist LSF von Anfang an rein web-basiert, so dass das Vorlesungsverzeichnis unmittelbar online für die Terminplanung bereit steht. Das HRZ ist an der Einführung lediglich beratend beteiligt.

Neuer Hochleistungsrechner (Stufe 2) im HRZ Darmstadt ab Nov. 2005: SMP-Cluster IBM p575 (Peak Performance 3,6 TFLOP/s). An der Finanzierung sind alle hess. Universitäten und das HMWK beteiligt.

Zweites Hessisches eLearning-Symposium in Gießen am 10.10.2005, Vorstellung der geförderten Projekte (s. 2004)
Ringvorlesung E-Learning im WS 2005/2006 mit Vortrag des HRZ.

U-Card Ende 2005 initiiert das Studentenwerk an der Philipps-Universität ein Projekt für ein gemeinsames Chipkartensystem mit der Universität, da das bis dahin genutzte U-Key-Bezahlsystem der Mensen dringend abgelöst werden muss. Auf die Einführung einer personalisierten Chipkarte für alle Studierenden wird u.a. wegen der Vorbehalte des AStA verzichtet: Das Studentenwerk führt daher Anfang 2007 eine anonyme Chipkarte als Bezahlsystem ein, die auf Wunsch als Bibliotheksausweis personalisiert werden kann. Ab 2010 können die neu installierten Drucker und Kopierer von den Studierenden mit der gleichen Karte genutzt werden. Die Zentralverwaltung, die Zentralen Einrichtungen und das Biomedizinische Forschungszentrum nutzen die Karte auch als Dienstausweis, für die Zeiterfassung oder das Öffnen von Schranken oder Türen.

2006

Foto Linux-Cluster MaRC Inbetriebnahme Linux-Cluster - eine HPC-Entwicklung der Fa. MEGWARE - im Jan. 2006 (Betrieb bis 2012), drittes HPC-System nach der CONVEX C230 (1989-1995) und der IBM SP2 (1996/99-2003). Die Anfangsausstattung besteht aus 3 Schränken mit 2 Frontend- und 85 Compute Nodes (mit jeweils 2  DualCore Opteron CPUs von AMD), die unter Debian GNU/Linux betrieben werden. Die Compute Nodes verfügen insgesamt über knapp 1,4 TFlop/s Peak Performance und 776 GB Arbeitsspeicher. Die Vernetzung aller Knoten erfolgt über GigaBit-Ethernet-Switches. Anlässlich seiner Einweihung am 05.07.06 bekommt das Cluster den Namen MaRC: Marburger RechenCluster. Wie wichtig der Rechner für die Wissenschaft ist, zeigt sich darin, dass die Finanzierung des Landesanteils im Rahmen des HBFG im Wesentlichen von den Hauptnutzern getragen wird (s. Jahresbericht 2006, S. 6/7).
Um die Jahreswende 2006/2007 wird das Cluster um 57 Compute Nodes erweitert. MaRC umfasst damit 5 Schränke und verfügt über eine Peak Performance von ca. 2,5 TFlop/s sowie über insgesamt 1,7 TB Arbeitsspeicher. Die Vernetzung erfolgt neben GigaBit-Ethernet zum Teil über InfiniBand, vgl. Konfiguration.

Mail-Betrieb: Bei den vom HRZ betreuten Domains (students, staff) werden sowohl ein- als auch ausgehende Mails bzgl. Spam und Viren gefiltert. Für die Sicherheit im gesamten Hochschulnetz UMRnet müssten aber auch die Mails aller anderen Domains gefiltert werden (Stand 2004: chemie, fotomarburg, informatik, mathematik, med, physik, ub, verwaltung, wiwi).

  • Die einfachste Lösung, den gesamten Mail-Verkehr über die Mailer des HRZ abzuwickeln (eine Konsolidierung à la Relaunch Web-Auftritt), würde einen Kraftakt erfordern.
  • Seit 2004/2005 werden einige dieser Mail-Domains über die Mailer des HRZ abgewickelt (fotomarburg, ub, wiwi). Der Fb. Physik nutzt die Spam- und Mail-Filter des HRZ und betreibt nur noch einen Inbox-Server.
  • Ende 2006 gibt es noch 4 Bereiche, die nicht den Mail-Service des HRZ nutzen (die Fbe. Mathematik und Informatik, Chemie, Medizin und die Zentralverwaltung).
  • Seit dem 01.09.05 gibt es zumindest eine Mailer-Registrierpflicht, so dass alle Mailer dem HRZ bekannt sind. Der Mail-Port des WiN-Routers zwischen dem UMRnet und dem Internet ist grundsätzlich geschlossen und wird nur für registrierte Mailer freigegeben.
  • Vom Virenwarndienst des HRZ werden seit 2005 automatisch Tickets an dessen Trouble-Ticket-System gesendet, z.B. wenn ein Mailer des HRZ eine virusinfizierte Mail findet, die von einem Rechner am UMRnet stammt.
  • Für das SPAM-Checking der HRZ-Mailer können ab März 2006 von Benutzern individuelle Listen hinterlegt werden für Mail die grundsätzlich auszusondern (Blacklist) oder anzunehmen (Whitelist) ist.
  • Eine neue Version von Webmail bietet mehr Funktionen (z.B. Adressbuch, Terminkalender).

Individuelle PC-Software-Pflege, die manchmal als willkommene Ablenkung von den lästigen Pflichten am Arbeitsplatz gesehen wird, ist wirtschaftlich nicht gerade vernünftig. Eine professionelle Software-Pflege, mit der viele PCs verwaltet werden, ist das schon eher. Das HRZ hat ein umfangreiches Konzept zum PC-Management entwickelt, das dies leisten soll.

Seit Integration des Betriebs Nachrichtentechnik in das HRZ (1999) gehörte auch die Sicherheitstechnik - wie z.B. Betrieb, Wartung und Instandhaltung von Brandmeldeanlagen - zu den Aufgaben des HRZ. Diese Fehlentwicklung wird zum Jahresende 2006 durch Rückverlagerung dieser Aufgabe in das Dezernat Gebäudemanagement und Technik der Zentralverwaltung behoben. Als Übergangslösung bleiben Mitarbeiter des HRZ noch bis Ende 2008 in die Rufbereitschaft eingebunden.

Das Backup/Archive-System aus 2004 ist Anfang 2006 schon zu 50% belegt. Um bereits absehbare Engpässe zu vermeiden, wird es durch zusätzliche RAID-Systeme auf insgesamt 20 TB Plattenkapazität und durch den Übergang von der LTO-2 zur LTO-3 Technik bei den Bandlaufwerken auf maximal 270 TB Bandkapazität ausgebaut, vgl. Jahresbericht 2006, S. 11.

Die Finzanzierung des MMCC duch das HWP endet 2006. Die Universität hat sich in der Zielvereinbatrung mit dem HMWK für 2006-2010 zur dauerhaften Weiterführung verpflichtet.

Mehr?

s. HRZ aktuell Nr. 9 April 2006, Nr. 10 Dez. 2006 sowie Abschnitte Innovation, Infrastruktur und Dienste im Jahresbericht 2006.

Die DFG-Empfehlungen (der KfR) von Anfang 2006 sind der Informationsverarbeitung an Hochschulen - Organisation, Dienste und Systeme für die Jahre 2006 - 2010 gewidmet.

Die Hessischen Hochschulen beiteiligen sich mit Stand und Vorträgen an der Learntec 2006 am 14.-16.02.2006 in Karlsruhe, Vortrag Didactic Design vom MMCC Marburg.

Als Folge hessischer Landespolitik waren die Klinika der Universitäten in Gießen und Marburg ab 01.07.05 zum Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) fusioniert worden. Im Januar 2006 folgen die Privatisierung des Universitätsklinikums sowie die Veräußerung an die Rhön Klinikum AG.

X-WiN des DFN-Vereins ab Anfang 2006: Vierte Netzwerk-Generation des Wissenschaftsnetzes, Nachfolge des G-WiN (2000). Kernnetz ("dark fibre", "leased lines") mit ca. 60 Knoten, Übertragungsraten frei skalierbar bis in den Terabit-Bereich, Zugänge bis 10 GBit/s. Der G-WiN-Kernnetzknoten im HRZ Uni Marburg ist bereits im Nov. 2005 in einen X-WiN-Kernnetzknoten überführt worden.

Der kontinuierliche Ausbau und Ersatz der IT-Infrastruktur in der gesamten Uni ist für das HRZ Routine:

  • Im Institut für Romanistik wird Anfang 2006 ein neuer Medienraum mit 25 eingebauten Notebooks und moderner Multimedia-Technik in Betrieb genommen, der ausschließlich für Lehrveranstaltungen genutzt werden soll. In der Bibliothek der Politikwissenschaften wird ein neuer Pool mit 24 PC-Arbeitsplätzen eingerichtet.
  • PC-Säle: Die veraltete Ausstattung im PC-Saal GWS Block D wird durch 14 neue PCs ersetzt, im Sprachenzentrum sind es 15 neue PCs einschließlich einem umfangreichen neuen Software-Angebot.
  • 12 weitere Räume werden mit Multimedia-Technik ausgestattet, so dass Ende 2006 insgesamt 87 Hörsäle / Seminarräume vom HRZ betreut werden.
  • Ende Nov. 2006 heißt es, dass die PC-Säle im Dachgeschoss des Savignyhauses (seit 1988) wegen unzureichender Fluchtwege geschlossen werden müssen. Der Umzug in Ersatzräume erfolgt in 2007.
  • Ende 2006 sind für den WLAN-Zugang 48 Access Points in Betrieb, so dass es in allen Fachbereichen mindestens einen Hotspot gibt.

Einen ganz außergewöhnlichen Arbeitsaufwand verursacht die Netzinfrastruktur von Klinikum und Fachbereich Medizin:

  • Infolge der Privatisierung des Klinikums (s.o.) fallen Gebäude, die vom Fachbereich belegt sind, der Uni anheim. Deren Netzinfrastruktur (mit über 4.300 Anschlüssen), bisher vom Klinikum betreut, ist nun vom HRZ zu betreuen. Zwecks Vereinheitlichung des Netzbetriebs und der Netzdokumentation zwingt diese Übernahme zur Anpassung der Netzstrukturen, der Bezeichnungen und Verkabelungen sowie häufig auch zum Ersatz veralteter Netzkomponenten.
  • Die Netzinfrastruktur der Klinikumsgebäude gehört seit der Privatisierung nicht mehr zum Hochschulnetz UMRnet. Der Zugriff aus Kliniksgebäuden auf universitäts-interne Dienste – wie z.B. auf Online-Zeitschriften des Bibliothekssystems – muss daher neu organisiert werden. Das Klinikum richtet dazu einen Proxy-Zugang inkl. Authentisierung auf der Basis der Staff-Accounts ein. Alle Staff-Accounts des Fachbereichs müssen hinsichtlich der Zugriffsrechte überprüft und entsprechende Verfahren zur Vergabe neuer Accounts eingerichtet werden.
  • Der Umzug der Frauen- und Kinderklinik aus dem Stadtgebiet in das neue Mutter-Kind-Zentrum auf den Lahnbergen im Mai 2006 erfordert die zeitnahe Umstellung von ca. 650 Telefonanschlüssen durch das HRZ.

In der Zeit vom 02.06.06 bis 09.03.07 erfolgen Planung und Koordination von Kommunikations-, Informations- und Medien-Services (KIMS) auf regelmäßgigen Sitzungen der Leitungen von HRZ und UB (insgesamt 5 Sitzungen mit Tagesordnung und Protokoll). Im Fokus stehen Themen, in denen sich die Aufgaben von HRZ und UB überschneiden oder tangieren.

Das Projekt Relaunch Web-Auftritt der Universität - begonnen im Okt. 2004, im Web ab Okt. 2005 - wird am 23.11.06 erfolgreich abgeschlossen: Alle Fachbereiche und nahezu alle Einrichtungen präsentieren sich im neuen einheitlichen Design.

In 2006 treten 2 neue Vizepräsidentinnen ihr Amt an. HRZ und UB stehen in der Aufgabenliste der Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, der Aufgabenbereich Neue Medien verbleibt allerdings als Aufgabe beim Vizepräsidenten für Lehre und Studium.

Das HBFG in seiner bisherigen Form (in Kraft seit 1969) endet als Folge der Föderalismusreform zum 31.12.06. Beschaffungen von Computern (inkl. Nachfolge für CIP und WAP) sowie der Ausbau der Netzinfrastruktur sollen über Zielvereinbarungen mit dem HMWK finanziert werden. Ab 2007 werden über HBFG nur noch reine Wissenschaftsprojekte gefördert.

2007

PC-Saal im WiWi-Pavillon Der 1988 eingerichtete große PC-Saal des HRZ im Savigny-Haus muss Ende 2006 wegen brandschutztechnischer Mängel kurzfristig geschlossen werden. Mit dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften wird umgehend eine Lösung zur Unterbringung von Rechnern und Aufsicht im WiWi-Pavillon gefunden. Zum Sommersemester stattet das HRZ die zwei Räume im WiWi-Pavillon mit je 30 PCs und Präsentationstechnik neu aus.

Zur Ablösung handgeführter Personallisten, die vormals z.B. im Vorlesungsverzeichnis abgedruckt waren, entwickelt das HRZ auf der Basis des Content Management Systems (dem CMS zum Web-Auftritt der Universität) Funktionen, die die dynamische Generierung verschieden strukturierter Listen aus dem zentralen LDAP-Verzeichnis erlauben. Die notwendigen Strukturdaten sind von den jeweilig Verantwortlichen dezentral zu erfassen.

Für das Hosting kleinerer Web-Anwendungen sowie spezieller Online-Lehrangebote stellt das HRZ am 23.03.2007 mit www.online.uni-marburg.de ein neues Linux-System mit Apache, PHP und separatem Datenbank-Server zur Verfügung, das mit verbesserten Funktionen ältere Systeme ablösen soll.

Sophos-Logo Anfang 2007 wird in Absprache mit den übrigen hessischen Rechenzentren der Virenschutz von McAfee auf Sophos umgestellt. Im Rahmen einer Landeslizenz können alle Studierenden, Professoren und Mitarbeiter die Software kostenfrei von einem Server des HRZ herunterladen, s. Download-Seite vom 29.03.07.

Insbesondere die Nutzung von mobilen Geräten durch die Studierenden macht einen Ausbau der individuellen Beratung erforderlich. Im Informationszentrum der UB werden dafür erstmals Hilfskräfte des HRZ auch am Wochenende eingesetzt.

Ab dem 26.09.07 werden alle Papieranträge an das HRZ als Scans archiviert.

Ab dem WS 2007/2008 nutzt das HRZ HIS-LSF für die Belegung der PC-Säle.

Flyer Internet-Zugang für Studierende Kostenloser Internet-Zugang für alle Studierenden: Ab dem WS 2007/2008 erhalten alle Studierenden unentgeltlich vollwertige Internet-Accounts, s. Flyer vom 01.07.07. Damit werden günstigere Voraussetzungen für den Lehr- und Studienbetrieb auf Netzwerkbasis geschaffen. Der Internet-Zugang für Studierende gegen ein geringes Entgelt war 1995 eingerichtet worden. Seit 2005 erhielten alle Studierende für die Nutzung von ILIAS eingeschränkte Internet-Accounts, vollwertige Accounts blieben entgeltpflichtig. Für den Wegfall der Entgelte ab dem WS 2007/2008 erhält das HRZ einen finanziellen Ausgleich aus den Studienbeiträgen (s. rechts).

Das HRZ führt im Oktober 2007 ein familiengerechtes flexibles Arbeitszeitmodell ein, das die Belastung durch Familie und Beruf reduzieren soll, vgl. Dienstvereinbarung vom 01.10.07. Mitarbeiter/innen mit alternierender Telearbeit waren zunächst von der flexiblen Arbeitszeit ausgeschlossen, da die Dienstvereinbarung für Telearbeit mit flexibler Arbeitszeit erst dahingehend erweitert werden musste.

Mehr?
s. HRZ aktuell Nr.11 April 2007

Wie an vielen anderen Hochschulen starteten mit dem Relaunch des Web-Auftritts auch die Überlegungen zur Schaffung von Web-Portalen, die für bestimmte Zielgruppen alle relevanten Informationen und Dienste unter einer einheitlichen personalisierten Oberfläche anbieten. Die DINI-Arbeitsgruppe Portale für Forschung und Lehre organisierte mit aktiver Beteiligung des HRZ zwei Workshops zum Thema und verabschiedete 2006 die Empfehlung Personalisierte Web-Portale für Hochschulen (bzgl. der Beteiligung des HRZ s. dort Abschnitt 1.4).

In 9 Fachbereichsbibliotheken richtet das HRZ in 2007 kleinere PC-Pools sowie LAN- oder WLAN-Zugänge ein, um diese stark frequentierten Lernorte für Studierende noch attrakiver zu machen. Für die Medienwissenschaftler werden zusätzlich Arbeitsplätze für die Videobearbeitung bereitgestellt.

Das Regionale Rechenzentrum für Niedersachen (RRZN) an der Universität Hannover bietet seit 25 Jahren sehr preisgünstige Handbücher an, deren Inhalte größtenteils in Kooperation mit anderen Hochschulen erstellt wurden. Die Nutzung dieser Handbücher als obligates Begleitmaterial zu den IT-Kursen des HRZ hat sich bestens bewährt.

Das HMWK schließt ab 2005 auch die Fachhochschulen in seine E-Learning-Förderung ein. Mit dem Auslaufen des HWP in 2006 wird ein Konzept zur Fortführung der gemeinsamen Aktivitäten entwickelt, das als Kompetenznetz E-Learning Hessen am 20.08.2007 vom HMWK mit Pressemeldung und Flyer bekannt gemacht wird. Das HRZ hat das Kompetenznetz bereits in seiner Veranstaltungsreihe E-Learning - Nutzen und Möglichkeiten im Sommersemester 2007 vorgestellt. Für die Produktion von Lernmaterial gibt es eine Studie des HRZ, die den Zeitbedarf relativiert.
Im WS 2007/2008 organisiert das HRZ eine Veranstaltungsreihe E-Learning - Herausforderungen und Möglichkeiten, in der Lehrende über ihre Erfahrungen referieren, s. auch HRZ aktuell Nr. 12.

Im Oktober 2007 wird das Gästehaus der Universität an die Telefonanlage der Universität angebunden, der Internet-Zugang wird über ISDN-Adapter ermöglicht. LAN-Anschlüsse müssen warten, bis die Räume in 2012/2013 renoviert werden.

Hessen führt zum Wintersemester 2007/2008 Studienbeiträge (s. 2008) ein mit der Auflage, dass die zusätzlichen Mittel ausschließlich zur Verbesserung des Studienbetriebs eingesetzt werden. Dies ermöglicht zum einen die Überführung erfolgreicher Projekte in den Regelbetrieb, zum andern aber auch den Auf- und Ausbau der für die Lehre notwendigen multimedialen Infra- und Supportstruktur.

Der beste Internetauftritt

ZEIT-Verlag und Hochschulrektorenkonferenz verleihen am 26.11.07 den
Preis für Hochschulkommunikation 2007 - Der beste Internetauftritt
(ISBN-978-3-938738-55-9) an das Web-Office der Philipps-Universität Marburg.

Die Preisverleihung wird in einer Vielzahl von Pressemeldungen gewürdigt, meist jedoch ohne die Erfolgsfaktoren zu hinterfragen. Zur Entwicklung des Internet-Auftritts der Universität von Gopher (1992) über vielfältige Web-Konzepte (1994, 1999) bis zur Vereinheitlichung durch den Relaunch 2004-2006 gibt es einen ausführlichen Bericht.

2008

MMCC-Logo Das Multimedia-Kompetenzzentrum (MMCC) ist 2001 eingerichtet und bis 2006 größtenteils aus Fördermitteln (HWP) finanziert worden. Bis Feb. 2008 konnte es mit einem Zuschuss des HMWK weitergeführt werden. Zwei Vortragsreihen in 2007/2008 zeigen eindrucksvoll, dass E-Learning-Szenarien bereits vielfach im Einsatz sind und vom HRZ angemessen unterstützt werden. Das Aufgabenspektrum des MMCC hatte sich in der Projektlaufzeit bedarfsorientiert erheblich erweitert.
Zum MMCC gab es einen Projektbericht mit eigener Zeittafel und Quellensammlung, die wichtigsen Aktivitäten und Ereignisse sind hier eingearbeitet sowie in HRZ aktuell Nr. 12 zusammengefasst. Alle Multimedia-Projekte in den Fachbereichen und Einrichtungen konnten abgeschlossen werden

Der anfängliche Plan, das MMCC in ein neues Zentrum für Qualität in der Lehre zu integrieren, wurde u.a. auch aus Kostengründen nicht weiterverfolgt und stattdessen die vom HRZ favorisierte Einrichtung einer Lenkungsgruppe Neue Medien (s. 2009) beschlossen. Eine Mitarbeiterin des MMCC verlässt die Universität, die beiden anderen Projektmitarbeiter/innen erhalten unbefristete Stellen im HRZ.

Alcatel-Telefon-4039 Telefonanlage: Die vom HRZ seit 1999 betriebene Anlage war, wie stets in der Vergangenheit, eine gemeinsame Anlage für Kernuniversität und Klinikum. Wegen einer möglichen Trennung waren die Telefonknoten den beiden Bereichen entsprechend eingerichtet worden. Am 02.05.08 wird die Anlage auf Betreiben des privatisierten Klinikums (s. 2006, rechts) in Telefonanlagen für Universität bzw. Klinikum getrennt. Kriterium für die Trennung ist die Zugehörigkeit der mit Telefonanschlüssen zu versorgenden Gebäude. Das Klinikum nimmt eine neue Anlage mit einer neuen Rufnummer von außen in Betrieb. Das HRZ betreibt nur noch die Telefonanlage für die Universität. Beide Anlagen bleiben für den internen Telefonverkehr lose gekoppelt.

  • An der Telefonanlage der Universität wird nach der Trennung ein Upgrade vollzogen, d.h. die Telefonknoten werden durch neue Hard- und Software ersetzt.
  • Ihre ATM-Vernetzung wird durch eine IP-basierte Vernetzung abgelöst. Das ATM-Kernnetz (aus 1999) wird stillgelegt, das Upgrade am 24.10.08 abgeschlossen.
  • Die alten Telefone (von 1999) können weiter betrieben werden, für Erweiterungen/Ersatz gibt es neue Telefone.
  • Das HRZ entwickelt Prozeduren, um das Personenverzeichnis der neuen Telefonanlage mit seinem zentralen LDAP-Verzeichnis abgleichen zu können.

Immer häufiger werden Lagepläne für Web-Auftritte angefordert. Das HRZ beginnt daher in 2008 die Gebäude der Universität in die OpenStreetMap-Datenbank einzutragen und interaktive Maps für Web-Seiten auf Anforderung zu liefern. Für Print-Medien ist diese Technik jedoch nur bedingt geeignet.

In Kooperation mit der Verwaltungsdatenverarbeitung, einer Abteilung der Zentralverwaltung, testet das HRZ die "Campus Source Engine" zur Kopplung von HIS-LSF (Verwaltung der Lehrveranstaltungen) und ILIAS mit dem Ziel, die Verwaltung der Teilnehmer und den Zugang zum Lernmaterial zu vereinfachen. Dabei treten sowohl technische als auch strukturelle Probleme auf, deren Lösung letztlich als zu aufwändig eingeschätzt werden. Der Einsatz dieser Middleware wird daher nicht weiterverfolgt.

Foto Helpdesk Bedingt durch die breite Nutzung der vom HRZ bereitgestellten Dienste wird ein Ausbau des Helpdesk im HRZ zu einem IT-ServiceDesk der Universität immer dringlicher. Ab 01.09.08 wird eine wiss. Mitarbeiterstelle dediziert für dieses Aufgabengebiet besetzt. Die Einbindung der Telefonvermittlung ist in Planung, kann aber erst Anfang 2010 umgesetzt werden.

Hinsichtlich Mail-Betrieb (s. 2006) kann das HRZ Ende 2008 die Übernahme der Mail-Domain Chemie abschließen und mit der Übernahme der Mail-Domain Physik beginnen.

Mehr?

s. HRZ aktuell Nr.12 April 2008

 

Das HMWK hat von Beginn an seine E-Learning-Strategie in regelmäßigen Sitzungen mit den Ansprechpartnern der hess. Hochschulen beraten. Die Beteiligten präsentieren sich seit 2007 als Kompetenznetz E-Learning Hessen und bieten ab 2008 regelmäßig Fachforen zu aktuellen E-Learning-Themen an. Infolge der Umstrukturierungen kann das HRZ sein erstes Fachforum erst in 2009 organisieren.

Im Mai 2008 beauftragt der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften das HRZ mit dem Management seiner Arbeitsplatzrechner.

Nach der Neuwahl des hessischen Landtags werden die Studienbeiträge (s. 2007) zum WS 2008/2009 durch spezielle Landesmittel zur Verbesserung der Qualität der Studienbedingungen und der Lehre (QSL-Mittel) abgelöst.

Am 06.06.08 startet das durch hessen-media geförderte Kooperationsprojekt Ökologische Bildkulturen im Netz zwischen der Uni Marburg und der TH Darmstadt. In diesem Rahmen wird unter Beteiligung des HRZ Marburg ein web-basiertes Informationssystem zu Visualisierungsstrategien ökologischer Forschung entwickelt. Die Ergebnisse des Projekts werden Anfang 2010 in der Zeitschrift AugenBlick Nr. 45: Images of "True Nature" (ISBN: 978-3-89472-645-4) publiziert. Bilder ins Netz! dokumentiert den gewählten Ansatz bei der Durchführung der Digitalisierung und ist auch als Anleitung für neue Digitalisierungsprojekte konzipiert.

Am 25.11.08 verabschiedet der Senat gemäß Hessischem Hochschulgesetz (HHG) § 56 Abs. 4 für die Bibliotheken der Universität eine Satzung. Am 23.12.08 wird diese Satzung vom Präsidium als Ordnung für die Universitätsbibliothek der Philipps-Universität Marburg beschlossen. Nach Genehmigung durch das HMWK tritt sie am 21.02.09 in Kraft. Eine entsprechende Satzung für Informationsverarbeitung und Kommunikation der Universität gibt es (auch Ende 2012) noch nicht, sie ist lediglich geplant.

In Absprache mit dem HRZ beschafft die Zentralverwaltung Ende 2008 ein Evasys-System für die Auswertung der Bögen der zentral gesteuerten Lehrevaluation durch ihre Abteilung Verwaltungsdatenverarbeitung (VDV). Der Betrieb des Servers erfolgt durch die VDV.

2009

Der Einsatz der Neuen Medien in der Lehre wird vom HRZ bereits seit vielen Jahren durch Bereitstellung und Betrieb der erfoderlichen Infrastruktur sowie die Betreuung der Anwender unterstützt:

  • PC-Säle für die Lehre seit 1985, multimediale Lernorte für Studierende in den Bibliotheken seit 2005
  • Internet-Zugang für Studierende seit 1995, für Lehrende seit 1996
  • IT-Schulungen für Studierende und Lehrende seit 1996
  • Betrieb eines Online-Media-Servers zur Bereitstellung von E-Learning-Angeboten ab 1999, Relaunch mit Datenbank 2003
  • Multimedia-Ausstattung von Hörsälen und Seminarräumen seit 1999, Neuausstattung des Audimax in 2002
  • Multimedia-Kompetenzzentrum (MMCC) seit 2001: Information, Konzepte, Unterstützung von E-Learning-Projekten
  • Videoaufzeichnungen seit 2002 (s. 475-Jahr-Feier)
  • Einbindung in das Kompetenznetz E-Learning Hessen seit 2002
  • Betrieb, Betreuung und Ausbau des Lern-Management-Systems ILIAS für diverse didaktische Lernszenarien seit 2002
  • elektronische Semesterapparate in Kooperation mit der UB seit 2005

Mit Empfehlung der Lenkungsgruppe Neue Medien (s. rechts) beantragen die Hochschulrechenzentren der Universitäten Gießen und Marburg im August 2009 beim HMWK Fördermittel für ein Kooperationsprojekt zum Aufbau eines E-Klausuren-Dienstes an den beiden Universitäten einschließlich der Option, auch weitere hessische Hochschulen bei Bedarf zu versorgen. Auf dem für k-Med vom HRZ Gießen betriebenen hochverfügbaren ILIAS-Cluster werden dedizierte Server für den Klausurbetrieb eingerichtet und durch ein zugehöriges Dienstleistungsangebot einem breiten Fächerspektrum zugänglich gemacht. Aufbauend auf den Erfahrungen der Medizin kann das Projekt E-Klausuren für hessische Hochschulen schon im WS 2009/2010 erfolgreich starten.

Am 01.08.09 setzt das Präsidium die Verwaltungsdatenverarbeitung  (VDV) in das HRZ um; diese gehörte zuvor als Abteilung Datenverarbeitung zum Dezernat "Datenverarbeitung und Organisation" der Zentralverwaltung. Damit wird das HRZ u.a. für folgende Aufgaben zuständig:

  • Betrieb der HIS-Software (insbesondere SOS, POS und LSF, s.2005) sowie Betreuung der Anwender im Dezernat "Studium und Lehre" der Zentralverwaltung (Bewerbung und Zulassung, Studierendenverwaltung, Zentrale Prüfungsangelegenheiten), Betreuung der Anwender in Fachbereichen (Lehrveranstaltungsverwaltung)
  • Betrieb der SAP-Software für Finanzbuchhaltung, Budgetierung und Materialwirtschaft
  • PC-Management in der Zentralverwaltung und den FB-Wirtschaftsverwaltungen (inkl. Beschaffung)

Die kommissarische Leitung dieser Abteilung VDV übernimmt der HRZ-Leiter. Die zukünftige Aufgabenverteilung sowie die räumliche Verteilung (Biegenstraße/Lahnberge) werden in verschiedenen Arbeitsgruppen geplant. Im April 2010 wird die Abteilung VDV aufgelöst, Aufgaben und Mitarbeiter werden auf die anderen Abteilungen des HRZ verteilt. Die räumliche Verteilung kann noch nicht zufriedenstellend geregelt werden.

Das HRZ stellt seit 1996 einen Server für Mailing-Listen bereit, Software war Majordomo. In 2009 gibt es dort über 500 Listen mit ca. 50.000 Abonnenten. Die Umstellung auf die neue Sympa-Software mit komfortabler Web-Oberfläche inkl. personalisiertem Zugang über den Internet-Account kann am 24.09.09 abgeschlossen werden, vgl. Nachricht und Flyer.

Über 20 Fachbereiche und Einrichtungen nutzen Windows-Server für ihre Arbeitsplatzrechner, die vom HRZ auf dedizierten Rechnern betrieben werden. Nach ersten Versuchen, die alten NT-Server durch Linux/Samba-Systeme zu virtualisieren, wird in 2009 eine Server-Konsolidierung durch ein VMware-Server-Cluster und einen zentralen NetApp-Fileserver in Angriff genommen. Die Arbeiten können am 19.11.09 abgeschlossen werden. Für Projekte mit hohem Speicherplatzbedarf wird eine jährliche Kostenbeteiligung eingeführt.

Am 29.11.09 beschließt die Leitung des HRZ, dass seine interne Dokumentation zukünftig auf share.staff bereit gestellt werden soll, einer weiteren Plone/Zope-Installation mit gruppenspezifischen Zugriffsrechten, die sich in der Installation für das CMS nicht realisieren ließen.

 

Lenkungsgruppe Neue Medien: Wie Ende 2008 beschlossen, richtet das Präsidium im Mai 2009 diese neue Lenkungsgruppe ein:

  • Sie soll zur Förderung von Qualität in der Lehre mit Lehrenden, Lernenden und Mitarbeitern kommunizieren und das Präsidium bei der Entwicklung und Umsetzung entsprechender Konzepte im Bereich Neue Medien unterstützen. Für die Behandlung benachbarter Themenkomplexe, wie z.B. hochschuldidaktische Weiterbildung oder Lehrevaluation, existieren weitere Lenkungsgremien.
  • Mitglieder sind Professoren/Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen, ein Studierender kann erst in 2010 gefunden werden.
  • Es gibt eine Reihe beratender Teilnehmer, darunter die Leiter von HRZ und UB sowie je zwei Mitarbeiter/innen aus dem HRZ (Abteilung Anwendungen), der UB (Fachreferate) und der Verwaltung (Dezernat Studium und Lehre).
  • Die Leitung der Lenkungsgruppe liegt zunächst beim Vizepräsidenten für Lehre und Studium

Die Lenkungsgruppe hat einen eigenen Web-Auftritt, in dem alle Aktivitäten dokumentiert werden. Die erste Sitzung findet am 24.06.09 statt, erstes großes Thema sind E-Klausuren.

Bis Mitte 2009 sind ca. 50 WLAN-Access-Points in den Gebäuden der Uni installiert. Für den weiteren Ausbau der WLAN-Infrastruktur wird im September 2009 im HRZ ein Management-System der Firma Cisco mit 4 WLAN-Controllern 5500 installiert. Damit können auch Gast-Zugänge für Tagungen (ohne Verschlüsselung) mit geringem Aufwand kurzfristig zur Verfügung gestellt werden, Accounts können am Helpdesk angefordert werden.

Gasthörer erhalten ab dem Sommersemster 2009 kostenfreie Internet-Accounts mit eingeschränkten Rechten (ohne Zugang zum Hochschulnetz mit eigenen Endgeräten). Die Daten liefert das Studierendenbüro.

Am 03.09.09 veranstaltet die Lenkungsgruppe Neue Medien ein erstes Hessisches Fachforum zum Thema "E-Klausuren in PC-Pools - Technik, Organisation, Rechtliche Aspekte", das mit über 70 Teilnehmern, und zwar nicht nur aus Hessen, sehr gut besucht ist, vgl. Bericht, Pressemeldung und Rundfunkberichte.

E-Klausur in der ZMB Die erste E-Klausur wurde bereits 2003 in der Radiologie geschrieben, im Laufe der Jahre kamen in der Medizin in immer mehr Fächern E-Klausuren dazu. Um auch in den vorklinischen Fächern mit über 400 Studierenden E-Klausuren einsetzen zu können, werden in der Zentralen Medizinischen Bibliothek (ZMB) in 2009 ca. 200 zusätzliche Rechneranschlüsse (Strom- und Datennetz) installiert und 185 Notebooks beschafft, für die das HRZ eine spezielle Software für E-Klausuren entwickelt und einsetzt. Die Pilot-Klausur findet am 15.12.09 statt.

Das Hessische Hochschulgesetz (HHG) aus dem Jahr 2000 wird am 14.12.09 novelliert, wobei der Text des alten § 56 Informationsmanagement zur Kurzfassung § 49 Informationsmanagement reduziert wird.

2010

Bandbibliothek ab 2010 Ende 2009 ist die Installation eines neuen Backup/Archive-Systems angelaufen, die dritte Generation nach 1996/99 und 2004/2006. Der Testbetrieb für Rechner des HRZ endet am 01.04.10, anschließend wird der Backup-Service für die dezentralen Server und Arbeitsplatzrechner nach und nach umgestellt. Die Plattenkapazität des neuen Systems beträgt 74 TB, die Bandkapazität 1.040 TB. Betriebssoftware ist weiterhin ITSM (IBM Tivoli Storage Manager). Dafür wurden 2 neue Server Sun SPARC Enterprise T5240 (Betriebssystem Solaris) und 2 neue Plattenspeichersysteme Sun StorageTek 6140 mit insgesamt 10 TB FC- und 64 TB SATA-Disks beschafft. Als Bandbibliothek kommt eine StorageTek SL3000 mit 1.300 lizenzierten Kassettenfächern, 12 IBM Fibre Channel Laufwerken für LTO-4-Kassetten (unkomprimiert bis zu 800 GB) und einem ACSL-Server (Automated Cartridge System Library) zum Einsatz.

Ende 2009/Anfang 2010 werden die LAN-Zugänge in den PC-Pools und den Studentenwohnheimen auf IEEE 802.1x-Authentisierung umgestellt. Dies löst die veraltete unsichere Telnet-Lösung ab und vereinheitlicht die Anmeldeverfahren für Laptops.

Infolge eines neuen Mietvertrags für Fotokopierer mit der Firma Triumph-Adler werden von April – September 2010 die Geräte in der Universität ausgetauscht. Da die neuen Geräte auch Follow-Me-Printing und zentrale Abrechnung mit und ohne Chipkarten unterstützen, benötigen sie LAN-Anschlüsse. Das HRZ sorgt nach Klärung der Standorte für eine Anbindung von ca. 230 Geräten ans UMRnet. Druckaufträge werden auf einem zentralen Server abgelegt, das HRZ stellt die erforderlichen Druckertreiber für Mitarbeiter-Arbeitsplätze und in den PC-Pools bereit. Studierende können die U-Card des Studentenwerks (s. 2005) für den Abruf ihres Druckauftrags an einem freien Kopierer nutzen, das Studentenwerk übernimmt das Clearing.

Am 25.08.10 werden drei neue VPN-Server Cisco ASA 5520 in Betrieb genommen. Damit wird der seit 2004 angebotene VPN-Zugang ausfallsicher bereitgestellt. Durch neue technische Möglichkeiten wird der Zugang zum Hochschulnetz UMRnet auch für mobile Geräte deutlich vereinfacht.

Im September 2010 wird die neue ILIAS-Version 4.0 eingeführt, die als neue Features Wikis, gemeinsame Kalender sowie umfangreiche Assessment-Tools für Umfragen und Lernkontrollen mitbringt. Mit dem Versionswechsel wird auch die interne Mail-Komponente von ILIAS mit den zentralen Mail-Servern des HRZ gekoppelt.

Hauptnutzer der E-Klausuren für hessische Hochschulen ist in Marburg nach wie vor der FB Medizin, im Sommersemester 2010 fallen 25 von 37 betreuten Klausuren mit ca. 90% der über 3.000 Teilnehmer auf diesen FB. Als erster Nutzer aus der Universität Gießen ist erstmalig auch der Fb. Chemie mit 3 Klausuren und insgesamt 145 Teilnehmern dabei, das HRZ Gießen hat die Nachklausur im Oktober mit einem Video dokumentiert, vgl. YouTube und Bericht im Gießener Uniforum. Das Projekt wird vom httc auf der Campus-Innovation-Tagung in Hamburg vorgestellt.

Die vom HRZ angebotenen Internet-Dienste erfreuen sich 2010 einer guten Akzeptanz bei den Studierenden: 13.367 Students-Accounts von 26.350 nutzen 2010 IMAP, POP oder den Webmailer, 6741 haben Weiterleitungen für ihre Students-E-Mail-Adresse eingerichtet. Ca. 14.000 Studierende nutzen die WLAN-Zugänge des HRZ.

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HRZ aktuell Nr.13 Okt. 2010

Anfang 2010 endet die langjährige Kooperation des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde mit dem HRZ zur Entwicklung des Informationssystems Lagis (s. 2004); der zuständige HRZ-Mitarbeiter wechselt ins Landesamt.

Am 18.02.10 werden (auf Vorschlag der neuen Präsidentin vom Senat) zwei neue Vizepräsidenten (VP) gewählt:

  • Dem neuen VP für Informations- und Qualitäts-Manangement (IQM) obliegt insb. die Zuständigkeit für das HRZ, die UB, Neue Medien in der Lehre und das Campus-Management. Er tritt sein Amt im SS 2010 an und übernimmt damit auch die Federführung für die Lenkungsgruppe Neue Medien (s. 2009).
  • Der neue VP für Studium und Lehre wird als Mitglied in die Arbeit der Lenkungsgruppe Neue Medien eingebunden.

Integriertes Campus-Management (iCM): Dem Vizepräsidenten für IQM obliegt die Aufgabe, mit einem neuen iCM-System die an der Uni eingesetzte HIS-Software (s. 2009, links) abzulösen. Damit sind folgende Ziele verbunden:

  • Einheitliches Management des gesamten studentischen Lebenszyklus, von der Bewerbung und Zulassung über Lehrveranstaltungen und Prüfungen bis zu den Zeugnissen
  • Verbesserter Service für Studierende durch umfassende Online-Funktionen
  • Verbesserte Arbeitsbedingungen für Lehrende und Beschäftigte

Lenkungsgruppe integriertes Campus-Management: Der Kritik an der SAP-Einführung Rechnung tragend, richtet das Präsidium für die Einführung eines neuen iCM-Systems im Mai 2010 eine Lenkungsgruppe ein:

  • Sie soll Informationen bündeln, Leitlinien entwickeln, Handlungsalternativen abwägen und Entscheidungsvorlagen für das Präsidium erarbeiten.
  • Mitglieder sind Professoren/Mitarbeiter mehrerer Fachbereiche (insb. Studiendekane), Studierende und Präsidiumsmitglieder.
  • Es gibt eine Reihe beratender Teilnehmer, darunter der Leiter des HRZ und das iCM-Projektteam mit Mitarbeiter/innen aus dem HRZ (Abteilung Anwendungen) und der Zentralverwaltung (Dez. Studium und Lehre).
  • Die Leitung der Lenkungsgruppe liegt beim VP für das Informations- und Qualitätsmanagement.
  • Das Großprojekt gliedert sich in Teilprojekte, die von Facharbeitsgruppen bearbeitet werden. Von besonderer Bedeutung unter diesen Gruppen ist die AG Kommunikation, in der das HRZ ebenfalls vertreten ist.

Die erste Sitzung der Lenkungsgruppe iCM findet am 02.07.10 statt. Auf weiteren Sitzungen berichten die Universitäten Karlsruhe, Duisburg-Essen und Hannover sowie Anbieter über ihre Erfahrungen mit der Einführung eines iCMs. Dabei wird klar, dass der Schlüssel zum Erfolg in einer angemessenen Organisationsentwicklung in den Fachreichen liegt. Der von der Firma HIS durch die Abkündigung der alten Software erzeugte Zeitdruck relativiert sich durch die Unausgereiftheit aller verfügbaren Software-Lösungen. Die Lenkungsgruppe empfiehlt daher auf ihrer 5. Sitzung am 24.11.10 die Durchführung eines Vorprojekts zur Analyse der studienbegleitenden IST-Prozesse in den Fachbereichen. Das Präsidium folgt dieser Empfehlung.

Im Rahmen des Kompetenznetzes "e-learning-hessen.de" veranstaltet die Lenkungsgruppe Neue Medien (in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Biologie und dem HRZ) am 08.09.10 das Hessische Fachforum Ansätze und Methoden zum E-Learning in der Biologie.

Auf der Suche nach einem geeigneten PC-Saal für E-Klausuren mit ca. 100 fest-installierten PCs wird mit dem FB Mathematik und Informatik verhandelt, den großen PC-Saal des Fachbereichs, der für die Lehre aufgrund der baulichen Gegebenheiten nur bedingt geeignet ist, durch zwei kleinere PC-Säle zu ersetzen und den großen Saal der Allgemeinheit für E-Klausuren zu überlassen. Der erste neue PC-Saal wird dem Fachbereich am 20.08.10 im Rahmen einer kleinen Feier übergeben. Der große PC-Saal wird am 18.01.11 im Rahmen des zweiten hessenweiten Fachforums zum Thema E-Klausuren eingeweiht.

Die Prüfungsform E-Klausur wird in den Allgemeinen Bestimmungen für Prüfungsordnungen in Bachelorstudiengängen an der Philipps-Universität Marburg verankert: § 22 in Verbindung mit Anlage 6 (verabschiedet im Senat am 13.09.10, in Kraft ab 02.11.10).

Der Senat beschließt am 13.09.10 eine Satzung zum Schutz personenbezogener Daten bei multimedialer Nutzung von E-Learning-Verfahren an der Philipps-Universität Marburg; sie tritt am 28.10.10 in Kraft. Eine entsprechende Mustersatzung war 2009 von der Universität Kassel mit Unterstützung durch das HMWK entwickelt worden, vgl. HRZ aktuell Nr. 14.

Als Nachfolge der vom MMCC (s. 2001) organisierten Veranstaltungsreihe zum Einsatz Neuer Medien in der Lehre startet der FB Erziehungswissenschaften im WS 2010/2011 unter Mitwirkung des HRZ ein Lehr-Lern-Kolloquium. Erste Themen sind ILIAS und E-Klausuren.

Die DFG-Empfehlungen (der Kommission für Infrastruktur, ehemals KfR) sind der Informationsverarbeitung an Hochschulen - Organisation, Dienste und Systeme für die Jahre 2011 - 2015 gewidmet.

2011

SMARTBoard Interaktive Whiteboards der Fa. SMART hat das HRZ bis Ende 2010 bereits in 8 Seminarräumen installiert, 12 weitere Installationen sind für 2011 vorgesehen. Um die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, organisiert die Lenkungsgruppe Neue Medien ein hessenweites Fachforum zum Thema SMARTBoards (s. rechts), das auf großes Interesse stößt, vgl. HRZ aktuell Nr. 14

Nach dem Wegfall des HBFG (s. 2006, rechts) und Übergangslösungen für 2007-2010 erfolgt die Finanzierung des Ausbaus des Hochschulnetzes UMRnet ab 2011 über ein dediziertes Budget im Haushalt der Universität.

Anfang 2011 werden die zentralen Mail-Dienste des HRZ in mehreren Punkten weiterentwickelt:
  • Neue Mail-Adressen: Professoren und Mitarbeiter können zusätzlich Adressen mit der Endung @uni-marburg.de nutzen, ein Fachbereich, wie z.B. der FB Biologie, kann Adressen mit der Endung @biologie.uni-marburg.de einführen; für eine/n Studierende/n kann der Fachbereich dann eine zusätzliche Fachbereichsadresse einrichten lassen.
  • Versenden von Mails mit Authentisierung: Es wurden SMTP-Server eingerichtet, die nach Prüfung von Username und Passwort E-Mails auch vom heimischen Rechner ohne VPN entgegennehmen.
  • Gemeinsame Kalender und Adressbücher für Mitarbeiter und Studierende werden durch die Zusammenführung der WebMail-Datenbanken für Staff und Students ermöglicht.
  • Automatisch generierte Mailing-Listen für bestimmte Zielgruppen, wie z.B. Studierende eines bestimmten Studiengangs, können für Rundschreiben, Newsletter oder Benachrichtigungen beim HRZ angefordert werden.

PC-Saal E-Klausuren Am 18.01.11 wird der entsprechend neu eingerichtete PC-Saal für E-Klausuren im Rahmen des Hessischen Fachforums E-Klausuren (s. rechts) eingeweiht. Dort können bis zu 100 Studierende gleichzeitig an einer E-Klausur teilnehmen. In Verbindung mit mobilen Klausur-PCs in der Zentralen Medizinischen Bibliothek können nun auf den Lahnbergen Kurse mit bis zu 600 Studierenden (in zwei Durchgängen) elektronisch geprüft werden. Außerhalb der Klausurzeiten steht der PC-Saal den Studierenden zur freien Nutzung zur Verfügung.

Zur technischen Realisierung erscheint der Beitrag E-Klausuren mit ILIAS-EA im Hamburger eLMagazin zum Thema "eAssessment auf dem Prüfstand". Das Projekt wird im März 2011 auf dem Gemeinschaftsstand der hessischen Hochschulen auf der CeBIT präsentiert.

Bedingt durch die steigende Nutzung von dienstlichen Smartphones ohne Datenflatrate entstehen hohe Kosten, die eine Regelung der Kostenüberwachung durch die Nutzer im Rahmen einer Dienstanweisung für Mobilfunk erforderlich machen.

Im Antrags- und Berichtswesen muss die Universität inzwischen nahezu immer eine Stellungnahme zur IT-Sicherheit abgeben. Am 15.06.11 wird im HRZ eine halbe Stelle für einen IT-Sicherheitsbeauftragten besetzt, der die Erstellung eines IT-Sicherheitskonzepts vorantreiben soll.

Telefongebühren: Nachdem das Grundgebührenmodell für die Nutzung von Endgeräten an der zentralen Telefonanlage bereits im Juli 2010 deutlich vereinfacht und an die aktuelle Kostenlage angepasst wurde, wird im Juli 2011 ein neues Modell für die Verrechnung der Verbindungsgebühren eingeführt, das die unterschiedlichen Tarife für Mobilfunk und Festnetzgespräche berücksichtigt.

Ab 03.08.11 gibt es einen neuen Dienst zur Generierung von Kurz-URLs für beliebige Web-Adressen in der Domain uni-marburg.de. Für mobile Endgeräte oder Printmedien lassen sich damit Verweise auf weiterführende Informationen deutlich übersichtlicher gestalten.

Am 18.09.11 ist das UMRnet 20 Jahre am Internet angeschlossen. Dazu gibt es einen Beitrag in HRZ aktuell Nr. 15 mit Verweis auf den Rückblick Wie das Internet nach Marburg kam.

Ab 2011 wird das PC-Management auf ca. 3.600 PC-Arbeitsplätzen von Mitarbeitern und Studierenden auf die neue Management-Software "opsi" (Open PC Server Integration) umgestellt. Damit kann die Installation und Pflege von Windows-Betriebs- und Anwender-Software vollautomatisiert über das Hochschulnetz UMRnet erfolgen.

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s. HRZ aktuell Nr.14 Januar 2011 und Nr.15 Oktober 2011

Anfang 2011 werden von der Lenkungsgruppe Neue Medien zwei Fachforen durchgeführt:

Das in 2010 angelaufene Projekt Integriertes Campus-Management (iCM) wird in 2011 fortgesetzt:

  • Das Land fördert ein Vorprojekt zur Reorganisation der Veranstaltungs- und Prüfungsverwaltung im Rahmen seines Studienstrukturprogramms 2011/2012. weitere Mittel werden im Rahmen des Innovationsbudgets 2011-2015 bewilligt, in der Zielvereinbarung mit dem HMWK für 2011-2015 ist ein Antragsvolumen von 3,6 Mio Euro gelistet. An der Formulierung der Anträge ist das HRZ beteiligt.
  • Im März 2011 wird mit Unterstützung des HRZ ein Projektbüro für die Stabsstelle integriertes Campus-Management eingerichtet, die Ende 2011 angemietete Räume in der ehemaligen Volksbank bezieht.
  • Mit der Durchführung des Vorprojekts wird im September 2011 die Firma Pego Consulting beauftragt. Im Sommersemester 2011 wird das Projekt in den Gremien vorgestellt, s. Zeitungsbericht.

Im Februar 2011 erneuert die Hausdruckerei der Verwaltung ihre Druckmaschinen. Der Service für den Upload der Druckaufträge wird dabei von einer handgeführten Benutzerverwaltung über LDAP an die Staff-Accounts des HRZ angebunden.

Der zweite neue PC-Saal für den FB Mathematik und Informatik (s. PC-Saal für E-Klausuren, 2010 rechts) wird am 26.04.11 im Rahmen einer kleinen Feier in Betrieb genommen. Seine Lage im Foyer des Mehrzweckgebäudes begünstigt den raschen Zugang für freies Arbeiten.

Ein Verbundantrag der drei mittelhessischen Hochschulen auf Fördermittel aus dem Qualitätspakt Lehre, der u.a. auch den Ausbau von E-Klausuren beinhaltete, wird im Mai 2011 abgelehnt, vgl. Pressemeldung.

Schulungsraum im Carolinenhaus Im Gebäude der ehemaligen Kinderklinik (Carolinenhaus am Firmanei-Platz) werden vom HRZ für das WS 2011/2012 ein PC-Saal, fünf Seminarräume und zwei Schulungsräume eingerichtet. Seminar- und Schulungsräume werden mit SMARTBoards ausgestattet. Hauptnutzer sind die Fachbereiche Geographie und Erziehungswissenschaften, das Institut für Soziologie und die Zentren für Konfliktforschung sowie Nah- und Mittelost-Studien. Erste erfolgreiche Veranstaltung in den neuen Räumen ist Ende September ein Workshop des Lehr-Lern-Kolloquiums, die Einweihung folgt am 05.10.11, vgl. Einladung. Damit ergibt sich folgende Bilanz:

  • Das HRZ betreut uni-weit 58 PC-Pools
  • mit insgesamt über 1.000 PCs nach einem einheitlichen Konzept.
  • Uni-weit sind insgesamt 20 Seminar- und Schulungsräume mit interaktiven Whiteboards ausgestattet.

Die Universität beteiligt sich in 2010/2011 an dem BMBF-Projekt Wer lehrt was unter welchen Bedingungen? Untersuchung der Struktur akademischer Lehre an deutschen Hochschulen. Das HRZ liefert dazu Daten aus LSF nach Abgleich mit dem zentralen LDAP-Verzeichnis. Aufgrund der dezentralen Erfassung ohne zentrale Vorgaben und Qualitätskontrolle sowie der fehlenden Aktualisierungen während des Semesters ist die Qualität der LSF-Daten für das Projekt unzureichend. Die Erfassung der Daten soll im Rahmen des Projekts iCM reorganisiert werden.

Ein weiterer Verbundantrag der drei mittelhessischen Hochschulen im bundesweiten Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ wird November 2011 bewilligt. Im BMBF-Verbundprojekt WM3 Weiterbildung Mittelhessen sollen neue nachfrageorientierte und berufsbegleitende Studiengänge gemeinsam entwickelt, durchgeführt und vermarktet werden. E-Learning-Unterstützung ist ein wichtiges Kriterium für die zu fördernden Studiengänge, die Lenkungsgruppe Neue Medien wird das Projekt an der Universität Marburg beratend begleiten.

2012


Kaltgang ServerraumAnfang 2012 werden die ersten Server in einen neuen Serverraum umgesetzt, der bessere Voraussetzungen für Datensicherheit und Verfügbarkeit bietet. Nach langer Planungsphase war der aufwendige Ausbau eines an den bisherigen Rechnerraum angrenzenden Nebenraums bereits im Juli 2010 angelaufen.

HRZ-Twitter-Logo Ab dem 12.01.2012 verteilt das HRZ seine Nachrichten neben RSS-Feeds, Mailing-Liste und Nachrichtensystem des Web-Auftritts auch über Twitter.
Im September 2012 stellt das HRZ einen Instant Messaging Service für die Kommunikation von Studierenden und Beschäftigten der Universität bereit, der insbesondere mit Smartphones genutzt werden kann.

Im Februar 2012 zieht die zentrale Lernplattform auf ein neues skalierbares ILIAS-Cluster im neuen Serverraum um. Die neue Architektur verteilt die Zugriffe von aktuell bis zu 700 gleichzeitigen Nutzer/innen auf mehrere Server, verbessert so Antwortzeiten und Verfügbarkeit und ermöglicht einen flexiblen Ausbau bei steigender Nutzung. Das ILIAS-Upgrade von 4.1 auf 4.2.5 im August 2012 eröffnet für das Wintersemester neue Nutzungsszenarien mit Blogs und Portfolios und verbessert die Buchung von Sprechstunden.

MaRC2 Inbetriebnahme Linux-Cluster MaRC2 - eine HPC-Entwicklung der Fa. Circular - im März 2012; MaRC2 ist das Nachfolgesystem des Linux-Clusters MaRC (2006-2012) und damit viertes HPC-System. Es folgt ein langwieriger Testbetrieb, aufgrund zahlreicher technischer Schwierigkeiten kann die Abnahme des Clusters erst im März 2013 vollzogen werden. MaRC2 besteht aus 88 Compute Nodes (mit je 4 AMD Opteron CPUs à 16 2,3 GHz Cores), jeder Node kann auf 256 GB Arbeitsspeicher zugreifen. Der hohe Speicherausbau ist für viele Anwendungen wichtig, alle Knoten sind über ein InfiniBand Netzwerk verbunden. MaRC2 verfügt über eine Peak Performance von ca. 51,8 TFlop/s und insgesamt 22,5 TB Arbeitsspeicher. Für seine Beschaffung war (nach Auslauf des HBFG Ende 2006) bereits im Sommer 2010 von 10 Marburger Forschungsgruppen und dem HRZ ein DFG-Antrag für Forschungsgroßgeräte gestellt worden. Das HMWK hat einen Teil der dazu nötigen Landesmittel beigesteuert.

Die Reorganisation der IT-Services für die Verwaltung war auch in 2011 nur zögerlich vorangekommen. Im Oktober 2011 wurde daher eine Consulting-Firma mit der Unterstützung der Entwicklung in den dringendsten Handlungsfeldern beauftragt. Noch in 2011 wurden Interviews mit Führungskräften und involvierten Mitarbeiter/innen von HRZ und Verwaltung durchgeführt, die Ergebnisse wurden im Januar 2012 im Rahmen eines zweitägigen Workshops mit allen Beteiligten diskutiert. Unabhängig von den komplexen Organisationsfragen wird zunächst die dringend notwendige Einführung von Office 2010 und Windows 7 als Projekt aufgesetzt. Für die Entwicklung und Umsetzung eines Organisationskonzepts zur Erbringung der IT-Services für die Verwaltung inkl. Kundenmanagement verabschiedet das Präsidium am 26.06.2012 den Projektantrag HRZ IT-Service Universitätsverwaltung.

Nach intensiver Vorbereitung werden Ende August 2012 sämtliche HIS-Dienste für das Studien-Management von Servern in der Zentralverwaltung auf ein VMware-Cluster im neuen Serverraum des HRZ migriert. Dieses Großprojekt umfasst einen Versionswechsel von 11.2 nach 14.0, eine Migration der Datenbank von Informix nach PostgreSQL, einen Wechsel der Betriebssysteme für Datenbank- und Web-Server von Windows nach Linux, die Anbindung aller HIS-Komponenten an das Identity-Management des HRZ sowie ein Upgrade des Terminalservers für die Prüfungsämter. Damit sollen insbesondere die Voraussetzungen für die Teilnahme am Dialogorientierten Service Verfahren (s. rechts) geschaffen werden.

Der Rechenbetrieb auf MaRC (seit Januar 2006) endet am 06.09.12.

Das Update des Webmailers (Horde) von Version 3 nach Version 4 im Oktober 2012 eröffnet die Möglichkeit, neben E-Mail auch Kalender und Adressbücher mit den gängigen Smartphones zu synchronisieren. Das HRZ stellt entsprechende Anleitungen für Apple- und Android-Geräte bereit. Die mit der Version 4 ausgelieferte Webmail-Oberfläche wurde vom HRZ wesentlich verbessert.

Für die Proxy-Server des HRZ, die Arbeitsplätzen mit Intranet-Anschluss den Zugang zum Web eröffnen, wird im November 2012 leistungsfähigere Hard- und Software bereitgestellt.

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HRZ aktuell Nr. 16 November 2012 und Neues aus den Abteilungen des HRZ

Am 19.03.12 berichtet das HRZ über die Aktivitäten der LG Neue Medien im Senat. Themen sind der Einsatz von ILIAS, E-Klausuren, Vorlesungsaufzeichnungen und Student Respone Systeme sowie Kommunikationsangebote. Für den Ausbau von ILIAS und E-Klausuren sowie die Etablierung eines zentralen Dienstes für Vorlesungsaufzeichnungen wurden Fördermittel aus dem " Investitionsprogramm zur schnell wirksamen Behebung von infrastrukturellen Engpässen im Kontext der Ausweitung der Studienkapazitäten" von Bund und Land eingeworben.

Im Auftrag der LG Neue Medien organisiert das HRZ am 20.03.12 ein Hessisches Fachforum Plagiat-Erkennung in der Lehre. Frau Prof. Debora Weber-Wulff (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin), einschlägig bekannt u.a. durch ihr Plagiat-Portal, leitet mit ihrem Vortrag "Plagiat-Erkennungs-Software - Wundermittel oder Zeitverschwendung" eine rege Diskussion ein, die Pressestelle berichtet, Abschiedsworte der Organisatorin.

X-Win-Migration Der DFN-Verein kündigt am 16.05.12 den Relaunch des X-WiN an: Sämtliche Glasfaserverbindungen sollen mit modernster Multi-Terabit-Technologie ausgestattet werden. Die Umstellung von dem bisher genutzten Gigabit-Netz auf die neue Multi-Terabit-Technologie soll im laufenden Betrieb erfolgen, wozu für ca. 3 Monate zusätzliche Glasfaserleitungen angemietet werden. Die gesamte X-WiN-Hardware muss ersetzt werden, die Installation in Marburg beginnt im November.

Ende Juni 2012 wird am alten Botanischnen Garten die Baustelle für den Abriss der Kliniksgebäude und den Neubau der zentralen Universitätsbibliothek eingerichtet, s. Zeitungsbericht. Im Vorfeld hat das HRZ im Zuge der Baufeldfreimachung für Kupfer- und Glasfaser-Kabel, die die Baustelle kreuzten, neue Trassen geschaffen.

Im Rahmen eines Kooperationsvertrags mit der HIS GmbH testen Studierendenbüro und HRZ die Software HISconnect für Bewerbung und Zulassung in lokal zulassungsbeschränkten Studiengängen über das zentrale Dialogorientierte Service-Verfahren.

Im SS 2012 erfährt der Web-Auftritt des Projekts integriertes Campus-Management (iCM) (s. 2010) eine Neugestaltung, das grafische Konzept stammt von einer Mitarbeiterin des Instituts für Bildende Kunst. Ein Flyer informiert die universitäre Öffentlichkeit über Ziele und Ablauf des Projekts. In 2012 ist das Projekt geprägt durch die Analyse der Abläufe und Strukturen im Studienmanagement. Partizipation gehört dabei zu den grundlegenden Handlungsmaßstäben im Projekt, weshalb die Informationen durch persönliche Befragung von Studierenden, Lehrenden, Führungskräften und Beschäftigten in Fachbereichen, Verwaltung und zentralen Einrichtungen erhoben werden.

Im Juli 2012 erhält die Philipps-Universität den offiziellen Bescheid über die Bewilligung von 11,7 Mio. Euro Fördermittel aus dem Qualitätspakt Lehre für das Projekt "Für ein richtig gutes Studium", das parallel zum Projekt iCM laufen wird.

Auch in 2012 passt das HRZ die Multimedia-Ausstattung der Universität dem steigenden Bedarf an. Weitere 6 Seminarräume in Fachbereichen, die 4 kleineren Seminarräume im zentralen Hörsaalgebäude sowie ein größerer Hörsaal in der Wilhelm-Röpke-Straße werden mit SMARTBoards ausgestattet. Für die Lehrenden bietet das HRZ dazu Schulungen an. In der Bibliothek der Romanistik richtet das HRZ einen neuen PC-Pool ein, 7 der ca. 60 vom HRZ betreuten PC-Pools werden modernisiert.

Das in Spitzenzeiten von über 2.000 Studierenden genutzte WLAN in den Gebäuden der Universität wird vom HRZ in 2012 um ca. 50 Access-Points auf ingesamt 200 ausgebaut. 50 weitere Access-Points sind für 2013 in Planung.

Apps für Smartphones und Tablet-PCs halten Einzug in den universitären Alltag, so z.B. die Eduroam-Companion-App für einen schnellen Überblick über vorhandene Eduroam-WLAN-Zugänge oder die Marburg-App mit wichtigen Informationen von Stadt und Universität.

Am 17.12.12 bestätigt der Senat die beiden Vizepräsidenten für "Informations- und Qualitäts-Management" bzw. "Studium und Lehre" (s. 2010) für weitere drei Jahre im Amt, vgl. Pressemeldung. Dies sichert die Kontinuität für die angelaufenen Projekte.

2013 Genau 50 Jahre nach Inbetriebnahme des ersten Zentralrechners an der Uni Marburg - einer Zuse Z22 (s. 1963) - findet am 12.06.13 ein Festakt 50 Jahre HRZ in der Alten Aula der Universität statt (s. Welcome-Page). Einweihung Lichtenberg-Hochleistungsrechner an der TU Darmstadt am 05.06.13. Der Hochleistungsrechner - eine HPC-Entwicklung von IBM auf der Basis von Intel Xeon Prozessoren - erinnert an den Universalgelehrten Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799).

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Jürgen Radloff, Jutta Weisel (erste Fassung: 29.09.03, voriger Stand: 23.10.13)