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Chronik des HRZ
1963 - 2012

 Stand: 24.06.2013 Uni Marburg / HRZ

Gemälde PC mit Virus von Hanna Lena Hase

Wesentliche Ereignisse aus der Geschichte des Hochschulrechenzentrums (HRZ) der Philipps-Universität Marburg sind in einer Zeittafel zusammengestellt; darüber hinaus gibt es eine Übersicht zu den wesentlichen Quellen, die zum Teil (zumindest auszugsweise) digital vorliegen. Schließlich sind die Direktoren bzw. Leiter sowie die Abteilungen und Abteilungsleiter tabellarisch erfasst. Ein extra Dokument erläutert die verwendeten Abkürzungen.

Computer und Internet sind aus Forschung, Lehre und Studium nicht mehr wegzudenken. An dieser Entwicklung hatten die Hochschulrechenzentren einen entscheidenden Anteil. Sie waren an den Universitäten ab den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts für den Betrieb von Zentralrechnern gegründet worden und haben sowohl Wissenschaftler als auch Studierende an die Nutzung von Rechnern herangeführt. Ab den 80er Jahren sorgten sie darüber hinaus für den Einsatz von PCs, den Aufbau der Hochschulnetze und deren Anschluss nach außen, und die Absolventen transportierten ihre erlangten Kenntnisse und Fähigkeiten vermehrt in Industrie und Wirtschaft. Damit haben die Hochschulrechenzentren zur Verbreitung der Informationstechnologie (IT) beigetragen und ein wenig Geschichte geschrieben, wofür die vorliegende Chronik ein Beispiel sein soll.

Anlass zur Erstellung einer Chronik des HRZ der Universität Marburg war dessen 40-jähriges Jubiläum in 2003. Dieses war unbedingt zu feiern, weil das 20- und 25-jährige Bestehen sang- und klanglos vorbeigegangen war. Als Gründungstag des HRZ wurde der 12. Juni 1963 festgelegt, der Tag, an dem als erster Zentralrechner der Philipps-Universität eine gebrauchte Zuse Z22 in Betrieb genommen worden war. In Erinnerung daran fand im Juni 2003 ein kleiner Festakt mit Grußworten, einem Rückblick auf 40 Jahre HRZ und einem Festvortrag von Prof. Dr. J. Ercarnação (TU Darmstadt) statt; etwas später ist dazu ein Artikel erschienen:

Ab 2003 ist die Chronik nach und nach für den Zeitraum 1963 - 2006 entstanden (J. Radloff), die Ausdehnung auf den Zeitraum 1963 - 2012 ist zum 50-jährigen Jubiläum in 2013 erfolgt (J. Weisel). Auch dies ist mit einem Rückblick auf "50 Jahre HRZ Marburg" gefeiert worden, sowie mit Vorträgen von Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing (Uni Marburg) und Prof. Dr. Peter Schirmbacher (HU Berlin):

Die DFG hatte von Anfang an die Bezeichnung "Hochschulrechenzentrum" verwendet, vermutlich zur Unterscheidung von Rechenzentren in Wirtschaft und Industrie. Weil in Darmstadt gerade das "Deutsche Rechenzentrum" gegründet worden war, konnte es an der Philipps-Universität nicht noch ein Rechenzentrum geben, soll jemand im Kultusministerium gemeint haben. Somit entstand die Bezeichnung "Zentrale Rechenanlage", die eigentlich für einen Rechner und nicht eine Institution stand. Über die Bezeichnung "Rechenzentrum" ist es dann schließlich doch noch zur Bezeichnung "Hochschulrechenzentrum" gekommen. Stünde die Bezeichnung heute zur Disposition, würde sie wohl auf "Zentrum für Kommunikation und Informationsverarbeitung" oder ähnliches hinauslaufen. Auf die Jahre verteilen sich die Bezeichnungen folgendermaßen:

Weil die Zentralrechner anfangs die Form von Schrankwänden hatten, musste für jeden neuen Rechner ein größeres Domizil gefunden werden. Dabei ging es aus einem Keller mit kleinen Oberlichtfenstern über eine Fabrik mit Fenstern zum Hinterhof (inkl. neapolitanischem Ambiente) in einen nicht gerade attraktiven Neubau auf den Lahnbergen, was trotz allem als Aufstieg anzusehen war:

Foto Universitätsstraße 24 Altes Amtsgericht, Universitätsstraße 24
1963 - 1966 (Z22-Zeit)
9 kleine Räume mit ca. 100 m2.
(im Keller des damaligen Mathematischen Instituts)
Foto Neue Kasseler Straße 4 Hessische Schraubenfabrik, Neue Kasseler Straße 4
1966-1975 (TR4-Zeit)
27 Räume mit ca. 800 m2
(Mitarbeiterräume im Wohnteil, technische Räume im Fabrikteil)
Foto Hans Meerwein Straße Mehrzweckgebäude auf den Lahnbergen, Hans-Meerwein-Straße
seit 1975 (ab TR440-Zeit)
65 Räume mit ca. 2.000 m2
(hier hat es später Umbauten, Zuwachs und Verlust gegeben; darüber hinaus sind Räume im Stadtgebiet hinzugekommen).

Es gibt einige Artikel, die wichtige Episoden oder besondere Ereignisse beschreiben, so dass sie hier schon aufgeführt sind (alle älteren Artikel wurden nachträglich digitalisiert und sind als Quellen aufgelistet):

Die vorliegenden Web-Seiten haben bewusst Format und Layout des HRZ-Web-Angebots bis 2004, d.h. aus der Zeit vor dem Übergang zum Content Management System. Quellen und Zeittafel unterliegen noch Änderungen, weil die Suche in den alten Unterlagen immer noch interessante Details zutage fördert.

Die Hochschulrechenzentren in Deutschland haben - anfangs organisiert im ALWR, später im ZKI-Verein - zusammengearbeitet. Die Geschichte dieser Zusammenarbeit ist - im Web und als Buch - sowie in einem zusammenfassenden Zeitschriftenartikel veröffentlicht:

Chroniken sind nicht nur für kleine Hochschulrechenzentren eine Spielwiese, auch für berühmte Rechenzentren können sie Thema sein: 50 Jahre LRZ - Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften - Chronik einer Erfolgsgeschichte; Garching 2012, ISBN 978-3-00-038333-5.

 Zeittafel, Quellen, Leitung und Abteilungen Uni Marburg / HRZ

Jürgen Radloff, Jutta Weisel (erste Fassung: 29.09.2003, voriger Stand: 10.05.2013)